Kapitel 5

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Acht/Romia/Amelie
Wir gingen nun schon seit einer Stunde im Wald. Nie auf den Wegen. Zu auffällig. Dann erreichten wir ein großes Anwesen. Es war eine große Villa, mitten im Wald. Lukas, oder wie Allison ihn jetzt nannte, Luki hatte uns erzählt, dass er hier wohnte. Bei den Eltern von Dad. Sie waren noch reicher als Dad und wohnten abseits von der Zivilisation. Eigentlich ganz nett hier. Doch das Haus sah nunmal aus, als käme es aus einem Horrorfilm. Lukas hatte außerdem erzählt, dass unsere Großeltern eine Zeitreisemaschine hatten. Dadurch hatten sie alle möglichen Dinge bei sich. Das Haus war außerdem voll automatisiert. Doch sie mischten sich nicht in die Geschichte ein. Sie wussten außerdem von uns Bescheid. Sie würden uns versorgen und sich um uns kümmern. Wir waren also nicht alleine. Das war beruhigend. Sogar sehr. Endlich erreichten wir die große, schwarze Holztür, die ins Innere führte. Lukas ließ mich runter, legte seinen Arm um mich, um mich zu stützen und klingelte. Er hatte uns gesagt das wir unsere Kräfte bald zurück bekommen würden. Entweder noch heute oder nach einer Untersuchung. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als die Tür aufging. Vor mir stand ein alter Mann. Er war etwas dicker, hatte weiße, dicke Haare die ordentlich auf seinem Kopf saßen und trug ein Kariertes Hemd mit einer blauen Jeans. Er hatte ein ründliches Gesicht und grau blaue Augen. "Lucas! Und ihr müsste... uhm... auf jeden Fall Nummer 3, Sieben und Acht! Schön euch kennenzulernen!", sagte er freudig und ließ uns rein. Da es vor 10 Minuten angefangen hatte zu regnen, waren wir klitschnass und durchgefroren. Der Eingasbereich war gigantisch! Ein riesiger Saal, der von einem Kronleuchter (der die Größe eines Elefantenhinterns hatte) beleuchtet wurde. Eine Treppe aus Marmor führte nach oben und links und rechts gab es jeweils ein Wohnzimmer. Das linke Wohnzimmer war altmodisch und gleichzeitig auch schick. Das rechte war neumodisch. Ein riesiger Fernseher hing an der Wand und ich erkannte eine PlayStation, welche davor aufgebaut war. Also auf der einen Seite, edel und schick, auf der anderen... eher was für Zocker und Serienjunkis wie wir es früher waren. Aus dem alten Wohnzimmer kam eine ründliche, alte Frau. Sie trug eine Korralenfarbene Bluse und eine Stoffhose die zu einem Anzug passen würde. Ihre kurzen, weißen Haare waren voller Volumen und ihr braunen Augen, strahlten als sie uns sah. Sie kam auf uns zu und umarmte jeden einzelnen. "Meine lieben Enkel! Ihr habt ganz schön lange gebraucht! Das Essen ist bald kalt!", sagte sie vorwurfsvoll. Ich erwischte mich dabei, wie ich betreten zu Boden sah. "Schätzchen, zeig ihnen doch bitte ihr Zimmer", wandte sie sich nun zu ihrem Mann. Dieser nickte und deutete auf die Treppe. Wir gingen, dicht beieinander sie Treppe hoch, hinter dem Mann her. "Ihr könnt mich gerne Opa oder Opi nennen. Meine Frau würde sich freuen wenn ihr sie Oma oder Omi nennt. Ansonsten sind wir Günter und Ingrid. Ihr seit drei weniger, als gedacht. Wo sind die anderen?", redete er drauf los. Allison, freundlich wie sie war erklärte: "Luther, also Nummer 1 hat uns verraten. Fünf ist noch nicht in dieser Zeit und Ben oder auch Sechs ist... tot." Opa nickte nur. Dann blieb er vor einer Tür stehen. "Hier ist...", er sah kurz auf eine Liste, welche er aus seiner Hosentasche gezogen hatte, "Nummer 7, Vanya. Das ist dein Zimmer. Alles was ihr benötigt ist in euren Zimmern. Wechselklamotten aus allen Jahrzehnten, Fernseher, ein eigenes Bad. Alles." Vanya nickte und betrat ihr Zimmer. Dann war sie weg. Nach ihr kam gegenüber Allison. Neben Allison war Diego. Gegenüber von Diego Klaus. Neben Klaus war eigentlich Bens Zimmer. Neben Diego eigentlich Luther. Neben Luther Fünf. Lukas und ich hatten das größte Zimmer. Es war neben Bens.
Ich wollte das wir uns eins Teilen. Aber wenn du nicht willst dann...
Ist okay. Ich bin sogar froh darüber, nicht alleine zu sein.
Gut, das freut mich. Ich wusste genau das er eigentlich noch so etwas wie: warst ja 45 Jahre alleine, sagen wollte, doch zum Glück ließ er es sein. "Genau, das hier ist euer Zimmer. Ihr müsst wissen, dass ich und Ingrid euch unterstützen! Ihr seit noch nie Geschwister gewesen. Ihr wart schon immer mehr. Das ihr Adoptiert wurdet ist ein bedauerlicher Umstand. Naja...", seine Stimme wurde lauter, "wie dem auch sei. In 10 Minuten gibt es Essen!" Damit ging er. Lukas zog mich in unser Zimmer. Das es groß war, war eine Untertreibung. Es ging um die Ecke und hatte eine unscheinbare Tür, die auf einen Balkon führte. Im Badezimmer war eine Dusche, ein Klo und ein großes Waschbecken. Es gab zwei Kleiderschränke. Der eine war aufgerissen und zerkratzt. Das war dann wohl Lukas. Meiner stand daneben. Ganz ordentlich und ohne Kratzer. In dem Bett, was hinter der Ecke stand, hätten 4 Personen liegen können, ohne sich zu berühren. "Wir sollten uns umziehen", ertönte Lukas Stimme neben mir. Ich zuckte kurz zusammen vor Schreck. Dann entspannte ich mich wieder. "Ja, dass sollten wir", bestätigte ich und setzte mich auf die Bettkante. "Zeig mir was ich so hab!", forderte ich. "Natürlich, MyLady!", sagte er leicht ironisch und verbeugte sich. Ich kicherte. Dann ging er zu meinem Schrank und zeigte mir eine sehr große Auswahl an Kleidern, Hosen, Oberteilen, Schuhen und Schmuck. Einmal alles.

In the End...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt