In the End...

Kapitel 2

Tja, wie sollte ich das bitte erklären? Ich bin gerade durch die Zeit gesprungen und wurde dann von meinem Bruder entführt, klang nämlich scheiße. Doch es war die Wahrheit. Der Junge, der mir gerade eben das Leben gerettet hatte, stand nun auf und kam zu mir. Er hatte blonde Haare, die in der selben Frisur waren, wie die von Fünf. Er hatte ein ründliches Gesicht und wunderschöne, dunkle, Meeresblaue Augen. Sein Körper war gut gebaut. Kein Fett, nur Muskeln. Er trug eine Schuluniform, die ihm wirklich gut stand und... "Neun?" Die Teenager im Hintergrund verschwommen, nur dieser Junge und meine offene Frage waren noch im Raum. Er kniete sich vor mir hin. Ich hielt die Luft an. War es wirklich Neun? Der Junge strich mir eine Haarstrehne aus dem Gesicht. Dann zog er etwas aus seiner Hosentasche und begann an meinen Handschellen zu basteln. Im nächsten Augenblick fielen sie von meinen Handgelenken. Von den Kämpfen mit Luther und dem Typen, hatte ich garnicht mitbekommen, dass die Handschellen sich in meine Haut gegraben hatte. Doch nun sah man die krassen Verletzungen die ich nun hatte. Der Junge stand auf und reichte mir seine Hand. Ich zögerte. "Ich beiß auch nicht", entgegnete er. Seine weiche Stimme, die stets mein Feuer beruhigt hatte, erklang. Ich griff nach seiner Hand und merkte das ich zitterte. Am Gesammten Körper. "Also, wer war der Junge Herr?", sagte die Lehrerin. Ich zuckte zusammen. Dann kamen auch die Schüler wieder. "Ähm... er war...", mein Bruder, beendete ich den Satz in meinem Kopf. Doch wenn ich das sagen würde, würde diese Lehrerin mich wieder zu ihm schicken. "Ich bringe sie lieber in die Krankenstation", sagte der Junge, dessen Hand ich noch immer hielt ruhig. Die Lehrerin nickte. Die Mädchen im Klassenraum sahen mich neidisch und wütend an. "Ich begleite sie!", rief ein Mädchen. Sie hatte lange, dunkel blonde Haare und trug mehr als ein bisschen Make Up. Ihre Schuluniform passte perfekt und jede ihrer Kurven wurde dadurch betont. "Ich glaube, Mister Jenkins schafft das alleine", entgegnete die Lehrerin. Jenkins? Wie der Typ der mit Vanya zusammen war? Toll! Oder war es nur ein Deckname? Wahrscheinlich. Der Junge nickte und zog mich nach draußen. Wir gingen ein Stück, ich hielt immernoch seine Hand, als ich das Schweigen nicht mehr aushielt. "Bist du Neun?", fragte ich gerade raus. Der Junge sah mich an, schwieg und sah wieder gerade aus. "Wie heißt du sonst?", fragte ich weiter. Er öffnete eine Tür und zog mich ins Innere. Doch das hier war ein kleiner Klassenraum, ohne irgendwelche Menschen. Er war leer. Die Staubschicht war von weitem zu erkennen. Diese lag überall. Ich musste husten. Was zum Geier war das? Er sog mich zu dem Lehrerpult und öffnete eine Schublade. Was jetzt? Er nahm einen Schlüssel und öffnete den Schrank am anderen Ende des Raums. Mir blieb der Mund offen stehen. In diesem Schrank war ein weiterer Raum, der Aussah wie das Wohnzimmer in der Akademie. Der Junge zog mich rein und schloss hinter uns den Schrank. "Sind wir jetzt in Narnia?", fragte ich ironisch. "Was machst du hier?", fragte er mich wütend. "Ich wusste das du es bist, Neun!", rief ich aus. Dann verpasste ich ihm eine. "Dafür, dass du mich alleine in der Apokalypse gelassen hast!", sagte ich. Er knurrte wütend. "Ich heiße Lucas! Und ich musste dich dort lassen! Ich musste gehen", entgegnete er wütend. Bevor ich noch etwas sagen konnte, drückte er seine Lippen auf meine. Ich war kurz überrascht, dann schlang ich meinen Arm um seinen Hals und die andere Versenkte ich in seinen Haaren. Er hatte einen Arm um meine Taille gelegt, den anderen um meinen Rücken. Seine Zunge spielte mit der meinen und ich taumlete rückwärts. Er ging nach vorne, was mein rückwärts war, bis ich gegen die Wand stieß. Gott, hatte ich ihn vermisst. Jeden Tag, jede Stunde, jede Minute, jede Sekunde. Jetzt war er wieder bei mir und dieses Mal, würde ich ihn nicht wieder gehen lassen. Doch was war mit Klaus?! Ich versuchte mich zu lösen, doch er knurrte mich noch immer leicht wütend, durch den Kuss hindurch an. Naja, was machen schon ein paar Minuten?

Ich hab dich so sehr vermisst, drang es in meinem Kopf. Dieser Mistkerl!

Du sollst doch nicht in meinen Kopf! Ich hatte ihm das schon vor längerem Verboten, doch er machte es immernoch.

Du weißt doch, ich halte mich nicht an Verbote! Wo er recht hat, hat er recht.

Danke.