Kapitel 3

157 8 1
                                    

Wir lagen auf dem Sofa. Nackt. Keine Ahnung wie wir hier gelandet sind. Er hielt mich in den Armen und ich lag auf ihm. Er war warm.

Wie findest du meinen Namen?

Was?

Wie findest du meinen Namen? Lucas?

Naja... daraus kann man viel machen... Luci... Lu...

Ha ha, okay und wie ist es mit Lukas?

Klingt schon mehr nach dir. Warum fragst du?

Deine Meinung ist mir wichtig. Du bist schließlich meine...

Deine?

Wie würdest du es nennen? Gute Frage! Vielleicht... keine Ahnung. Vielleicht... nein. Ich war verwirrt. Was war das hier? Was war das mit Fünf? Lukas ist toll, Fünf auch. Doch eins von beiden ist eine Affäre. Aber welches?

Guck nicht so! Das macht Falten.

Ich verdrehte die Augen und küsste ihn. "Sei lieber still!", drohte ich. "Sonst was?" Sofort drehte er mich auf den Rücken. Ich lag unter ihm. Ich spürte wie er bereit war, den Sex von eben zu wiederholen. Doch bevor er seinen Charm erneut einsetzen konnte, um das zu wiederholen, kamen meine Gedanken zurück. Klaus... wahrscheinlich hatte Lukas meine Gedanken gelesen, denn nun stand er auf und warf mir meine Sachen zu. "Schon gut, wir haben alle Zeit der Welt. Zumindest bis 2019", sagte er grinsend und zog sich an. Ich beschloss ihn später danach zu fragen, woher er das alles wüsste. Lukas kam auf mich zu, nur der Oberkörper war noch frei. Ich konnte nicht anders, ich fuhr mit meiner Hand über seine Muskeln. Ich trug mittlerweile nur alles, außer meine Socken und Schuhe. Er küsste meine Wange und strich mir über die Hüften. "Wir holen ihn zurück! Versprochen!", sagte er festinschlossen. Ich nickte. Mit Lukas an meiner Seite würde ich alles schaffen.

Ich bin halt super!

Ich frag mich, wie du durch die Türen passt, mit deinem Ego?!

Nicht nur mein Ego ist groß...

Ach sei still!

Dann wird es doch langweilig.

Wenn du Aktion willst, holen wir Klaus da raus und erledigen Luther und diesen Dreckskerl!

Luther... ach ja, Nummer 1! Beschissener Name!

Hab ich auch gesagt! Oder gedacht?! An die ersten Tage nach Dads Tot hab ich kaum noch Erinnerungen.

Wann hast du angefangen regelmäßig und in überdosis Drogen zu nehmen?

Nach deinem Verschwinden. In der Apokalypse hab ich manchmal noch was gefunden, doch im großen und ganzen war ich nüchtern. Als Dad dann... gestorben ist hab ich wieder Angefangen.

Das alles wegen... mir?

Im großen und ganzen, ja! Ja, du bist Schuld!
Er holte tief Luft. Ich küsste ihn aufmunternd. "Du bist nunmal ein Arsch, das sich oft aus dem Staub macht, um dann wieder aufzutauchen. Das gibt mir Hoffnung, die dann wieder zerschlagen wird, wenn du wieder verschwindest", erklärte ich sachlich. "Wie hält Fünf es bloß mit dir aus?", fragte er leicht genervt. "Wenn es dich so nervt, warum kommst du immer wieder zurück?" Damit hatte ich einen Punkt. "Wollten wir nicht zu Klaus?", fragte er leicht wütend. Ich nickte. Er nickte auch kurz und sagte dann: "Okay, erzähl mir alles, was du weißt."

20 MINUTEN SPÄTER

Ich hatte ihm alles erzählt. Von meinen Partys mit Klaus bis hin zu meinem doppel Agenten Spiel. Ich endete mit dem Satz: "... Naja, und dann hab ich auf Klaus gehört, bin durch die Tür gelaufen, nur um dann mehrfach fast von Luther wieder zurück gebracht zu werden." Ich hatte den Teil mit mir und Fünf in der Abstellkammer ausgelassen. Braucht er ja nicht zu erfahren. Lukas hatte die ganze Zeit zugehört und nun saß er neben mir und massierte sich seine Schläfen. "Fuck! Was macht ihr alle bloß für ne Scheiße?!", schrie er und stand wütend auf. Recht hatte er. "Wir sind nunmal keine Familienmenschen...", flüsterte ich ganz leise. Leider hörte er es. "Wäre mir nie Aufgefallen!", rief er sarkastisch. Wow, er war echt wütend. "Sag mal, was machen wir jetzt?", fragte ich, um mal von mir, Fünf und meinen Geschwistern abzulenken. "Ihr habt Scheiße gebaut, ihr repariert es!", sagte er laut. "Hey Klugscheißer, falls es dir entgangen sein sollte, ich hab keine Kräfte Mehr und die anderen wahrscheinlich auch nicht!", entgegnete ich, nun leicht gereizt. Meine Nerven lagen nunmal flach und ich hatte bessere Sorgen, als mich um ihn und sein Befinden zu Sorgen! Ich stand ohne ein weiteres Wort auf. "Was glaubst du, wo du jetzt hin gehst?!", fragte er wieder lauter. "Ich geh und rette meinen besten Freund und UNSERE Familie!", entgegnete ich, ohne mich umzudrehen. "Wenn du da jetzt hin gehst ohne Kräfte, stirbst du! Oder Schlimmeres!" "Du machst mir echt Mut!", entgegnete ich und erreichte die Tür. "Wir sehen uns dann in ein paar Jahren, wenn du mal wieder Langeweile hast...", mit diesen Worten öffnete ich die Tür und ging dann zur Schrank Tür. Da sie verschlossen war, trat ich da gegen und sie ging auf. Ich ging die immernoch leeren Flure lang, bis zum Ausgang. Ich blieb kurz stehen und drehte mich um. Keiner war hier. Keiner war mir gefolgt. Wahrscheinlich hatte er nun ein besseres Leben. Ohne mich. Ich war mir sicher das er mir folgen würde, doch als nach 5 Minuten nimand kam gab ich die Hoffnung auf. Tja, dann wohl nicht. Ich riss die Tür auf und ging den Weg zurück. An den Läden und Gebäuden vorbei. Weiter. Immer weiter bis ich das Haus entdeckte, in dem mein bester Freund eingesperrt und gefesselt war. Ich vermisste ihn nicht nur, ich hatte auch Angst, dass er bereits... Nein, so durfte ich nicht denken!

Stimmt, so solltest du wirklich nicht denken.

Was willst du?

Dein beschissenes Leben retten!

Dafür bist du 63 Jahre zu spät. 63 Jahre... vor 63 Jahren ist er verschwunden. Wow, ich bin 75 Jahre alt, stellte ich überrascht fest. Doch ich sehe aus wie eine 14 Jährige.

Ich musste es tun! Ich musste gehen!

Warum?

Das kann ich dir nicht sagen!

Dacht ich mir... damit ging ich auf die andere Seite der Straße, die zwei Stufen hoch zur Haustür und öffnete diese. Nicht abgeschlossen. Interessant. Ich ging leise in das Haus des Schreckens rein und zu der Tür, die zu meiner Hinrichtung führte...

In the End...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt