Kapitel 11

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ZURÜCK IM JAHR 1963
NEUN/LUKAS
Es waren mittlerweile 2 Tage vergangen, seit Acht und Luther verschwunden waren. Wo waren sie bloß? Wir hatten nachdem Diego, ohne Acht wiederkam sofort dieses Haus gestürmt, doch ohne Erfolg. Elliott hatte nichts damit zutun. Die Schweden hatten wir in einem Hotel gefunden, doch ohne die beiden. Irgendwas wussten die Drillinge, doch sie wollten nicht sagen was. Allison hatte vorgeschlagen das sie sie... gesprächig machen würde. Doch ich lehnte ab. Sie hatten mir mal das Leben gerettet, daher sah ich so meine Schuld beglichen. Ich saß in unserem Wohnzimmer und starrte eine Landkarte an. Sie mussten noch da sein! Ich könnte mir nicht vorstellen, was wäre wenn Acht tot wäre. "Luki!", schrie Allison. Wieso war sie wieder da? Sie und Klaus waren doch eigentlich auf Patrouille. Ich rannte zur Haustür und ein Bild des Grauens offenbarte mir. Fünf, getragen von Ben. Seine Haut war blau, er hatte überall Blut und eine entzündete Schusswunde an der Schulter. Allison und Klaus trugen Acht. Sie war wirklich voller Blut. Ihre Hände, ihre Haare, einfach alles. Auf ihrer Brust, lag ein kleines Äffchen, das aussah wie Herr Nielson, von Pippi Langstrumpf. Acht war ebenfalls blau und atmete nicht mehr. Scheiße! "Was ist passiert?", fragte ich panisch, während ich in Gedanken nach Oma und Opa rief, welche sofort kamen und wieder verschwanden als sie sahen, was los war. Scheiße, Scheiße, Scheiße! Ich nahm Allison Acht ab und Klaus nahm den Affen. Wir gingen ins Krankenzimmer und legten die drei auf jeweils eine Liege. Was zur Hölle war passiert? Der Affe hustete. Zumindest einer war noch am Leben. Fünf hatte beim betreten des Hauses, aufgehört zu atmen. Die beiden starben hier unter unserer... meiner Aufsicht! Nein, nein, nein! Ich darf Acht nicht nochmal verlieren! Oma und Opa schickten und raus, bis auf Allison. Sie durfte bleiben, wegen ihrer Fähigkeit. Vielleicht bringt sie ja was. Hoffentlich! Ben und Klaus nahmen mich bei den Schultern und brachten mich ins Wohnzimmer. Ich war wie in Trance. Konnte nicht denken, nicht sprechen. Es war, als würde meine Welt aufhören sich zu drehen. Sie durfte nicht sterben! "Wer war dieser Affe?", fragte Klaus um die Stimmung zu heben. Ich reagierte nicht. Ben zuckte mit den Schultern. Doch ich konnte nicht mal das. Es war, als wäre mein Körper versteinert. Ich war nicht in der Lage irgendwas zu tun. Ich schloss die Augen, da ich diese noch bewegen konnte. Sofort öffnete ich sie wieder. Sobald ich nur blinzelte sah ich ihren leblosen Körper. Blau und dunkel Rot gefärbt, sah ich ihn vor meinem inneren Auge. Ich zuckte zusammen. Ab jetzt musste ich warten. Sie wird wieder! Sie wird wieder! Sie wird wieder! Sie wird wieder...

3 STUNDEN SPÄTER
Wir saßen noch immer hier. Allison war immernoch bei Oma. Vanya und Diego waren zu uns gekommen. Ben hatte alles erklärt. Klaus... er sagte kein Wort. Starrte, genau wie ich ins Leere. Doch er starrte nicht wirklich. Klaus hatte einen Milchigen Blick bekommen und mit jeder Minute stank er mehr und mehr. Er war meine Ablenkung, um auf andere Gedanken zu kommen. Irgendwann hielt ich diesen Gestank nicht mehr aus. Ich lehnte mich nach vorne und stubste ihn an. Er kippte einfach um. Er saß auf dem Boden, doch nun lag er da. Regungslos. Was stimmte mit ihm nicht? Dann viel mein Blick auf seine Hand, in der ein kleines, blutiges Messer drin war. Mein Blick wanderte zu seinem anderen Handgelenk... Toll! (Ironie!) Er war tot. Hatte sich selbst die Hauptader aufgeschnitten! "Leute!", sagte ich laut und mit brüchige Stimme. Die anderen, die bis eben noch über irgendein belangloses Zeug geredet hatten, drehten sich nun zu mir und sahen Klaus. "Ist er...?", fragte Diego. "Tot? Jap!", entgegnete ich. Vanya schrie auf. "Er kann garnicht richtig tot sein. Ich bin noch da", sagte Ben ruhig. Stimmt. Er saß neben mir auf dem Sofa und hatte mit den anderen beiden geredet. "Aber er hat keine Gedanken, das ist unmöglich! Jeder denkt was, außer Tote die im Jenseits sind!", erklärte ich. Bevor jemand was erwiedern konnte, richtete Klaus sich auf und holte rief Luft. Wir schrien vor Schreck auf. Vanya sprang auf, Ben zog sich selbst rückwärts über das Sofa, Diego schmiss sich zu sehr gegen den Sessel, auf dem er gerade noch saß und kippte um und ich sprang hinter das Sofa. Klaus zitterte kurz und stand dann auf, als wäre nichts passiert. Was war das?! "Was war DAS?!", fragte Diego wütend und immernoch ängstlich, als wir uns alle einigermaßen gefasst hatten. "Du warst tot!", rief Vanya entsetzt. Ben kreischte noch immer und krallte sich so doll in den Sitzkissen vom Sofa fest, dass diese rissen und Watte aus ihnen viel. Ich stand langsam auf und knallte Ben ein Kissen ins Gesicht. Er hörte auf zu schreien. Langsam entspannte er sich und ließ die Kissen los. Ich tätschelte Bens Hand, zur Beruhigung. Ben war wirklich kalt! Kalt wie... Eine Leiche. Scheiße! Ich zuckte kurz vor Schreck und fokussierte mich dann wieder auf Klaus. "Ich war auch tot. Hab Dad getroffen. Egal. Ich habe Romia, Fünf und Luther gesucht. Die gute Nachricht ist, sie sind nicht da. Die schlechte Nachricht, wir haben keine Ahnung wo sie, oder eher deren Geist, sich befinden", erklärte Klaus locker und nahm einen großen Schluck Alkohol aus einer Flasche, die noch auf dem Tisch stand. "Klaus, du bist Irre!", sagte Diego und stellte den Sessel wieder auf. Bevor wir weiter drauf eingehen konnten, kam Oma zu uns und sagte: "Kinder! Der Affe ist erwacht, doch die anderen beiden... der Junge liegt im Koma, doch sie... ... ... ihr Geist kehrt nicht zurück!"

In the End...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt