Ich saß an der Bushaltestelle. Der Bushaltestelle gegenüber von dem Haus des Schreckens. Mittlerweile waren drei Busse an mir vorbei gefahren. Was ich hier tat? Lukas hatte einen Plan. (Augenverdrehend) Ich war hier zum Beobachten und Schwachstellen finden. Die Schweden waren verschwunden. Oder im Keller. Elliott war vor einer Stunde gegangen. Keine Ahnung wohin. Diego hatte ihn verfolgen wollen. Ich hatte ihn gelassen. Luther war auch nirgends zu sehen. Ich fand das hier beschissen! Das bringt doch nichts! Doch Lukas wollte Luther holen gehen. Warum auch immer... die Tür ging auf und riss mich aus meinen Gedanken. Die Schweden kamen raus. Die gab es auch nur zu dritt! Ich sah genauer hin und sah das der große einen Blutfleck auf dem Hemd hatte. Toll! (Ironie!) Bestimmt war das nur ein Kaninchen das Geschlachtet wurde, versuchte ich mir zu sagen. Sie gingen die Straße runter, zu einem Milchwagen. Okay, Lukas wollte Luther, hatte aber auch verboten alleine ins Haus zu gehen... Ach, jeder wird wissen das ich es trotzdem tun werde. Die Drillinge starteten den Wagen und fuhren weg. Als sie um die Ecke bogen, stand ich auf. Ich entdeckte eine Taube und befahl ihr, die Schweden zu verfolgen. Sie gehorchte. Vögel waren so Gehorsame Tiere. Ich ging auf die andere Seite, direkt zu dem Haus. Ich drehte mich einmal um, um zu sehen ob jemand mir folgte oder mich beobachtete. Nop, Fehlanzeige. War ich so unauffällig? Egal, ich musste Luther suchen. Danach könnte ich mich bemerkbarer machen. Ich hob die Fußmatte an und nahm den Schlüssel der sich drunter verbarg. Dann schloss ich die Tür auf und hinter mir wieder zu. Okay, ich musste mich beeilen, wer weiß wann sie wiederkamen. Ich ging in das Arbeitszimmer, dass sich auf meiner rechten Seite befand. Ich brauchte Antworten! Die waren wichtiger als dieses Affen-Hirnie Ich öffnete die Tür und huschte rein. Ich durchsuchte den Schreibtisch und in der letzten Schublade fand ich, was ich suchte. Ich entdeckte ein kleines, schwarzes Notizbuch. Als ich es aufschlug, überflogen ich die Seiten. Dieser Ideot führte tatsächlich Tagebuch! Gedanklich verdrehte ich die Augen. Ich steckte das kleine Buch in meinen Rucksack. Mit ihm, noch ein paar Unterlagen, zwei weitere Bücher und einen Ordner, in dem sich Verträge befanden. Als ich alles eingesteckt hatte, ließ ich die Zimmerkarte eines Hotels in der Nähe fallen, dass es aussah als wäre sie mir aus der Tasche gefallen. Dann ging ich in den Keller. Luther hing in der Mitte und sah echt nicht gut aus. Als er mich sah, wurden seine Augen groß. Er trug nur eine Boxershort und sein Körper hatte überall Platzwunden und blaue bis grüne Flecken. Wenn er nicht so ein Arsch wäre und ich ihn auf der Straße begegnen würde, fände ich ihn bestimmt attraktiv. "Wirst du mich umbringen?", fragte er mich. Ich schüttelte den Kopf. Gut, das wäre geklärt. Ich ließ die Kette reißen und er knallte auf den Boden. "Ich bin nicht hier, weil ich oder Allison es wollen! Sondern weil ein paar andere finden, wir sollten dich retten", erklärte ich, während ich ihn in ein Totenkopfäffchen veränderte. Dann hob ich ihn auf meine Schulter. Er verkroch sich in meiner Kaputze. Dann rannte ich raus. Als ich draußen war, schaffte ich es noch die Tür wieder abzuschließen, doch um den Schlüssel zu verstecken, reichte die Zeit nicht mehr. Die Taube kam und schrie: "Sie Kommen! Sie kommen!" Ich steckte den Schlüssel in meine Jackentasche und rannte in das nächste Geschäft. Ich beobachtete wie die Schweden ins Haus gingen und wollte gehen, als ich Hazel und Fünf sah. Sie waren aus dem Nichts aufgetaucht und saßen nun auf einer Bank. Ich riss die Tür auf und wollte zu ihnen, doch da schubste Hazel Fünf und dieser verschwand. Jetzt schossen die Schweden auf Hazel. Fuck! Wann waren die Aufgetaucht? Ich drückte mich an die Wand in der nächsten Gasse und sah, wie sie Fünf entdeckten und versuchten ihn zu töten. Was ihnen entging, Fünf lag schon auf dem Dach des Gebäudes hinter der Bank. Ich drückte mich so gut es ging, gegen die Wand. Luther saß nun auf meiner Schulter. Als die Schweden wieder ins Haus gingen, sagte ich zu Luther: "Du musst zu Fünf und ihn auf mich aufmerksam machen!" Er nickte und sprang von meiner Schulter. Der Affe verschwand auf dem Dach und im nächsten Moment, schaute Fünf auf mich runter. Dann stand er vor mir. "Keine Zeit für Erklärungen! Komm!" Luther sprang auf meine Schulter und ich sah aus dem Augenwinkel, das die Schweden uns entdeckt hatten. Scheiße! Ich hechtete los. Fünf dicht hinter mir. Kugeln schossen an uns vorbei, doch ich musste ein Versteck finden. Ich rannte in den Wald. Doch nicht der Wald, der zu den anderen führt. Der auf der anderen Seite. Ich sprang über umgekippte Bäume, rutschte mehrfach fast aus, spürte wie Dornen meine Klamotten zerrissen und das Blut aus den Wunden kam, die mir diese zufügten. Fünf hinter mir keuchte wie wild. "Los! Lauf!", rief ich ihm zu, ohne langsamer zu werden oder mich umzudrehen. Die Schüsse waren zwar verstummt, doch ich hörte die Drillinge fluchen und schwer atment hinter uns. Ich stürmte einen kleinen Hügel hoch und rannte auf eine Lichtung. Scheiße! Hier gab es keine Deckung! Doch wir mussten jetzt weiter. Wenn wir stehen bleiben würden, wäre das unser Ende. Also zögerte ich nur ganz kurz und stürmte über die Lichtung. Hasen sprangen wild auf, als ich vorbei lief. Vögel kreischten und flogen aufgeregt weg. Luther hielt sich an mir fest. Keine Zeit zum sterben! Keine Zeit zum sterben! Das sagte ich mir, während ich weiter lief. Doch leider hatten die Schweden nur ihre Munition gespart. Jetzt schossen sie. Ich hörte wie Fünf aufstöhnte als er getroffen wurde. Ich biss die Zähne zusammen, als eine Kugel zwischen meinen Rippen landete. Okay, also anders. Ich sammelte all meine Kraft und drehte mich um, packte Fünfs Arm und winkte den Schweden zu, dann waren wir hinter ihnen im Schutz der Bäume. Als sie anfingen sich wild um einander zu drehen, zog ich Fünf runter. Wir lagen auf unseren Bäuchen, hinter einer Mauer aus Dornen, die uns versteckten. So lagen wir eine Ewigkeit da, bis die Schweden an uns vorbei gegangen waren und sie nicht mehr zurück kommen würden. "Was war das?!", fragte Fünf fassungslos. "Mmmhmmhhhm", brachte ich raus und Blut lief mir aus dem Mund. Vielleicht war die Kugel auch ein Stückchen weiter Richtung Brust gelandet. Genaugenommen hatte mich eines dieser Arschlöcher in der Mitte von meiner Brust getroffen. "Nein, nein, nein!", sagte Fünf dann. Er wurde nur an der Schulter gestreift. Also nicht sonderlich schlimm. Ich dagegen... "Wo sind die anderen?!", fragte Fünf panisch. Ich spuckte Blut aus und wollte aufstehen, doch er drückte mich zurück. "Du kannst jetzt nicht gehen!", sagte er streng. Ich hob zitternd meine Hand, streckte sie ihm entgegen und langsam, ganz langsam gingen meine Finger über in eine Faust, bis nur noch mein Mittelfinger stand. "Ha ha, sehr witzig! Vereck doch einfach!", sagte er, leicht angepisst. Das tat ich gerade! Als er das realisierte entschuldigte er sich und half mir hoch. So ist es gut. Ich zeigte Richtung Norden. Er verstand und wir gingen durch den Wald. Nicht sonderlich schnell, aber dafür vorsichtig. Zwischendurch war ich kurz davor das Bewusstsein zu verlieren, doch Luther hielt mich wach. Irgendwie schafften wir es über die Autobahn, die die beiden Wälder trennte und gelangten so in den Wald wo unser Haus stand. Ein kleines Stück noch. Nur noch ein kleines Stück... ein kleines Stück... nur noch... Eine kleine Hand grabschte mir ins Auge. Sofort öffnete ich sie. Luther hatte mich schon wieder davon abgehalten das Bewusstsein zu verlieren. Fünf trug mich, doch sein Arm, oder eher seine Schulter würde nicht mehr lange mitmachen. Wir waren weit genug weg, also versuchte ich zu schreien. Nach Allison, Klaus, Vanya oder Lukas. Nach Oma und Opa, doch es kamen nur komische Geräusche aus mir raus... und ein Haufen Blut. Doch irgendwie hatte Fünf einen Namen verstanden und schrie in so laut er konnte: "Klaus! KLAUS!" Ich merkte das ich wieder träge wurde. Sie hörten uns nicht. Dafür waren sie zu weit weg. Das war dann wohl das Ende. Fünf sank auf die Knie und ließ mich fallen. Er konnte nicht mehr. Luther setzte sich auf mich drauf und versuchte mit seinen kleinen Affenhändchen die Blutung zu stoppen, doch es gelang nicht. Fünf schrie noch immer, doch seine Stimme brach mehr und mehr. Mit jedem Versuch, mich zu retten, starb er innerlich ein bisschen mehr. Langsam, aber sicher driftet ich ab. Meine Gedanken waren wirr und drehten sich um alles mögliche. Wann war alles bloß so schief gegangen? Wann hatten wir einander als Familie verloren? Oder eher, waren wir je eine Familie? Wir waren doch nur aus unseren Leben gerissen worden. Wir wollten immer nur Liebe, doch sie uns an! Wir haben uns gegenseitig klein gemacht. Nicht Dad war der Teufel. Wir waren es. Wir haben so viel Scheiße gemacht, so viel scheiße erlebt und doch sind wir keine Familie. Wir sind höchstens Bekannte. Und ich? Ich komme in den meisten Erzählungen nicht mal vor. Wann hat das alles angefangen? Wann wurde ich aus der Familie verbannt? Doch es fängt immer irgendwo an. Es ist immer der erste Fehler, der alles verändert. Doch nun... nun spielt es keine Rolle mehr. Ich kann nichts sagen, kann mich nicht bewegen. Kann nur zusehen, wie Luther Tränen vergiest, Fünf auf Knien nach Klaus schreit. Kann nichts tun, gegen die schwere Last die auf meinen Schultern liegt. Ich hatte wohl kein Happy End verdient. Doch in welchen Geschichten bekommen die Bösen schon eins? In welchen Geschichten haben sich die Bösen zum Guten entwickelt? Einmal Böse immer Böse. Ich hätte verbrannt werden sollen, so wie Luther es immer gesagt hatte... mit diesen Gedanken, schloss ich endgültig die Augen.

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In the End...
FanficVortsetztung von meiner ersten FF über die Umbrella Academy. Eine Apokalypse für zwei. Bitte zuerst lesen. Ich werde jede Woche ein Kapitel hochladen. Begonnen am 17. Oktober. 2020 Als Nummer 8 in einer Gasse in den 60ern Landet ist sie alleine. Wo...