Kapitel 15

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Okay, ich fasse zusammen: Das Mädchen, welches meine Beschützerin ist hieß Heshima, was die Ehrenhafte bedeutete, Sie beschützte mich nun seit sehr langem und sie wird mir nun helfen 'meine Innere Mitte zu finden'. Bescheuert! Ich brauchte kein Joga oder Meditation, ich brauche Antworten! Sie hatte außerdem gesagt, dass ich hier nur mit reiner Seele raus kam. Ich könnte dementsprechend kotzen! Meine Seele ist blutbeschmutzt und dreckig. Was ich sagen will, ich werde wohl auf ewig hier bleiben! Ich hasste alles und jeden! Am liebsten würde ich Heshima erwürgen! Sie ist Schuld daran! Am liebsten würde ich... URGH! "Also, an was denkst du, wenn du dich beruhigen willst?", fragte Heshima. "An deinen Tod!", entgegnete ich lächelnd. Sie verdrehte die Augen und sagte genervt: "Willst du nach Hause oder nicht?!" Ich zog eine Grimasse und antwortete dann: "Wieso ist das wichtig?" "Weil du versuchen sollst in dich zu gehen, das aber nicht kannst, wenn du nicht mal weißt, was dich beruhigt!", erklärte sie mir sachlich, aber ich merkte wie ihre Geduld sie verließ. Was wohl passiert wenn sie austickt? Probieren wir es aus!

Neun/Lukas/Aslan
"Okay, was ist los? Ich meine, irgendwas stimmt nicht!", stellte Vanya fest. Fünf sah bedrückt zu Boden. Nachdem er wach war, hatte Oma allen Bescheid gesagt. Vanya, Luther, Klaus, Allison und Ben waren gekommen. Also fast alle. Nur Diego fehlte. Ich konnte es ihm nicht übel nehmen. Würde ich nicht hier wohnen, wäre ich auch nicht hier. Doch ich war hier. Ich saß auf dem Sessel im Wohnzimmer... und bereute nicht mit Diego mitgegangen zu sein. Er hatte es mir angeboten. Doch ich konnte Elani nicht alleine lassen. Obwohl es sie wohl nicht interessierte. "Es ist nur... Uff... Okay, ich war im Weltuntergang. Erneut. Aber nicht in dem von 2019, sondern 1963. Zwei Tage nach Kennedys Ermordung. Doch es ist mittlerweile 1965! Was heißt, dass ihr es unwissend beseitigt habt. Was ist, wenn durch meine Einmischung 2019 die Apokalypse ausgelöst wurde? Was ist, wenn ich Schuld an den Apokalypsen bin? Wenn ich durch mein Koma die Apokalypse verhindert habe? Weil ich die Apokalypse auslöse? Das würde Sinn ergeben!", erklärte Fünf mehr sich selbst, aber egal. Vanya sprang sofort drauf an. "Wenn eine Schuld ist, dann Romia! Wahrscheinlich ist es auch gut so, dass sie jetzt weg ist. Du bist nicht Schuld an dem, was passiert ist. Sie war es. Sie hat mich provoziert. Sie ist Schuld. Aber du doch nicht. Du warst immer lieb zu mir. Genau wie die anderen. Aber sie hat immer alles ruiniert. Doch jetzt ist sie weg und alles läuft normal. Keiner kommt und versucht uns zu töten, keiner der uns beachtet. Wir sind endlich frei!" Eh ich mich zurück halten konnte, landete meine Faust in Vanyas Gesicht und mein Füß in ihrer Magengrube. Sie brachte keinen Ton raus. Sie röchelte. Die anderen saßen nur um uns herum. Alle wussten, dass Vanya zu weit gegangen war. Sie hatte Elani die Schuld an ihren Taten gegeben. "Wage es NIE wieder, Elani die Schuld an deinen Taten zu geben! Du hast die WELT zerstört! Du hast POGO getötet! Du! DU ganz alleine! Nicht sie! Du! Also lass die Scheiße und schieb niemandem die Schuld in die Schuhe! Du bist Erwachsen, kein Kind mehr! Jetzt hast du dein Leben selbst in der Hand, was auch heißt für seine Taten gerade zu stehen! Also merk dir das als Warnung! Das nächste Mal zerstöre ich deinen Kopf von innen!", schrie ich sie wütend an. Sie hatte es gewagt MEIN Mädchen so zu stellen, als sei sie Schuld. War sie nicht! Das wusste ich. Ich hatte unbewusst Vanya am Kragen hochgehoben. Ich sah die Panik in ihren braunen Augen. Ich schmiss sie aufs Sofa und ging einfach nach oben. Ich hörte wie Ben und Klaus mir folgten. Am liebsten hätte ich sie weggeschickt, doch das konnte ich nur, wenn ich meine Gabe einsetzte. Aber ich hielt mein Versprechen. Keine Anwendung der Gaben an einander. Also an Klaus, Ben oder Elani. Ich stürmte in mein Zimmer und machte die Tür sofort zu. Dann rannte ich zu unserem Balkon. Dort hob ich eine Bodenplatte an und zog ein Feuerzeug und alles was man für einen Joint brachte raus. Als ich mir einen Gemacht hatte, zündete ich ihn an. "Krieg ich auch nen Zug?", fragte Klaus, der sich nun ans Geländer lehnte. Ich zog einmal dran und gab ihn Klaus. Dann atmete ich den Rauch aus. In letzter Zeit rauchte ich öfters. Doch meistens nur Gras, nie einfache Zigaretten oder so. Klaus gab mir den Joint zurück und ich zog erneut dran. "Kleine Schlampe! Wie kann sie es wagen, meine kleine Schwester so in den Dreck zu ziehen?!", fragte Klaus nun wütend. Ich schloss kurz meine Augen. Dann sah ich sie. Die hellen Augen, die meinen so ähnlich waren und doch so unterschiedlich. Meine Familie ging mir durch den Kopf. Mama, die einfach aus meinem Leben ausgetreten war, meine Geschwister Fünf und Lila, Meemaw und Elani. Schon witzig das ihre und meine Mom uns versteckt hatten und nur Fünf als Baby von Dad mitgenommen wurde. Nach 4 Jahren hatte er Anscheinend geschnallt das da noch mehr waren. Doch er erwischte nur mich und Elani. Lila wurde später von der Kommission gefunden. Mom war verschwunden und Meemaw tot. Meine "Tante" (Elanis Mutter) war nun die Älteste in unserem Dorf. Damit hatte sie die Leitung. Manchmal vermisste ich sie. Aber was spielt das jetzt noch für eine Rolle? Am Ende war ich ein beschissener Loser der seine Chance, glücklich zu werden weggeworfen hat um seine Schwester zu schützen. Und das hier war das Ende. Das hier war das Ende. Ab jetzt würde alles ruhig weitergehen. Zumindest so lange bis die Kommission sich einmischen würde und alles zu Grunde geht. Zumindest würde ich Elani wieder sehen, wenn ich starb. Doch es war nicht so ein Ende. Es war ein sich langziehendes Ende. Obwohl ihres zu schnell kam. Meines würde noch dauern. Ich öffnete die Augen. Meine Wut Vanya gegenüber war verschwunden. "Sie kommt wohl einfach nur nicht mit ihrem Temperament zurecht", sagte ich ruhig. "Haben dir die Drogen den Kopf vernebelt? Sie hat... wie nanntest du Romia noch gleich? Richtig, Elena! Sie hat Elena als den Grund für die Apokalypse genannt! Dabei war doch sie diejenige!", wütete Klaus und nahm mir den Joint weg. Ich verdrehte die Augen da seine Gedanken eigentlich das Gegenteil von dem sagten, wie sein Mund. "Elani", sagte ich daher leise. "Huh?", fragend sah Klaus mich an. "Ich hab sie Elani genannt. Nicht Elena..." "Oh, na gut", sagte er und zuckte mit den Schultern. "Ich denke, wir sind alle dran Schuld", ertönte Bens Stimme aus dem Zimmer hinter uns. Wir schwiegen. "Habt ihr eigentlich Geschwister? Also, leibliche", fügte ich hinzu da die beiden mich ansahen als hätte ich gefragt ob sie zwei Ohren hatten. "Keine Ahnung. Vielleicht. Aber wenn, dann wurden wir als Babys getrennt. Du?", fragte Ben nun mich. Ich nickte. Fünf wusste nicht, dass wir Brüder waren. Lila kannte mich, aber Fünf wusste nicht mal das er ursprünglich Marlec (König/Sonnengott) hieß. Er würde nicht mal die Augen von Mama erkennen, welche mich in meinen Träumen besuchten. Nur Elani und ich wussten das er mein Bruder war. "Und, wie heißen sie?", fragte Klaus nun neugierig. "Ursprünglich oder jetzt?", fragte ich wahrheitsgemäß. "Jetzt", schoss es aus Ben, dessen Neugier geweckt worden war. "Lila und...", ich schluckte, "Fünf." Klaus Augen wurden riesig und Bens Mund stand offen. "Weiß er es?", fragte Ben, nachdem dieser sich wieder gefangen hatte. Ich schüttelte den Kopf. "Dann hab ich ihm was zu erzählen!", sagte Klaus und wollte gehen, doch ich hielt ihn am Arm fest. "Bitte, sag es ihm nicht! Ich bin noch nicht bereit über... DAS zu reden. Erst recht nicht mit ihm...", gab ich kleinlaut von mir. Klaus nickte. "Irgendwann musst du es ihm sagen", kam es von Ben. Das wusste ich. Doch dieses Irgendwann schob ich schon eine ganze Weile mit mir rum. Da kann es auch noch warten. Ein lauter Knall ertönte und wir drei wirbelten zur Tür. Doch der Knall kam von unten. Ich schubste Ben beiseite und rannte nach unten. Der 19 Jährige und der tote 16 Jährige rannten hinter mir her. Wir stürmten die Treppen runter und ich lief gegen jemanden, woraufhin wir beide zu Boden segelten. Unsere Geschwister waren ebenfalls los gelaufen. Ich war mit Fünf kollidiert, der genau wie ich nur Richtung anderem Wohnzimmer gesehen hatte. Allison und Ben zogen uns hoch und gemeinsam rannten wir in die Küche. Oder besser gesagt, Fünf und ich erreichten die Küche, sahen was abging und rannten wieder weg, die anderen waren zwar verwirrt, jedoch folgten sie uns. Als wir vor der Entscheidung standen oben oder Wohnzimmer, zog ich Fünf mit nach oben. "Das ist dumm! Da oben sind wir eingesperrt und draußen ist der Wald riesig, weshalb wir uns verstecken könnten!", sagte Fünf, bemüht leise. Ich schüttelte den Kopf. "Vertrau mir!", sagte ich und sah ihn eindringlich an. Die Anderen schwiegen, doch beobachteten das Geschehen. Fünf nickte. Ich öffnete geräuschvoll die Haustür und rannte mit Fünf die Treppe hoch. Oben angekommen deutete ich auf eine kleine Tür, die von einem Regal verdeckt wurde. Klaus half mir, das Regal beiseite zu schieben und ich öffnete die Tür. Ein großes Treppenhaus befand sich da hinter. Bevor wir es jedoch bestaunen konnten schubste Fünf uns hinein. Nachdem wir alle drinnen waren, schloss Fünf die Tür von außen und wir hörten, wie er das Regal davor stellte. Dann hörten wir eine Weile gar nichts. Mehrere dieser Knalle, von denen ich mir jetzt sicher war, dass es Pistolenschüsse waren, ertönten, bevor Fünf mit einem Körper in den Armen auftauchte. Er hatte Elani geholt! Innerlich freute ich mich wie sonst was, doch ich musste Ruhe bewahren und vor allem einen klaren Kopf! "Folgt mir!", befahl ich und ging die Treppen runter. Sie führten in einen sicheren Raum, hatte Oma mir stehts gesagt. Wir liefen die Treppen runter und das einzige was wir hörten, war unser Keuchen. Ich entdeckte eine Tür und drückte diese auf. Es war komplett dunkel. Mit meiner Hand fuhr ich über die Wand neben der Tür. Als ich so etwas wie einen Schalter ertasten konnte, drückte ich drauf. Im nächsten Moment war alles hell und wir sahen in eine Art Suite. Es sah wirklich aus wie die Luxus Suite in einem 5 Sterne Hotel. Es gab insgesamt 8 Türen die in gleichmäßigen Abständen zueinander in einem Halbkreis um die Eingangstür waren. In diesem offenen Raum war eine große Küche, die alles enthielt. Ein Wohnzimmer mit Fernseher und ein riesiger Esstisch für 12 Personen. Ich vermutete, dass sich hinter den 8 Türen Doppelzimmer oder Badezimmer befanden. Wir traten langsam ein und als alle drin waren schloss ich die Tür und verriegelt diese. Dies ging nämlich nur von innen, was auch gut so war! Die anderen standen noch blöd im Raum rum und starrten die Türen an. Ich ging zu Fünf, der verstand und gab mir ohne zu zögern, Elanis schlaffen Körper. Ich nahm sie im Braut style hoch und sagte zu den anderen: "Das sind entweder Doppelzimmer oder Badezimmer. Sucht euch eins aus. Wir treffen uns in 10 Minuten wieder hier. Ich glaube wir, also ich und Fünf, sollten euch alles erklären. Doch jetzt müsst ihr nur wissen: Wir bleiben hier erst mal ne Weile!" Mit dieser Rede öffnete ich die nächste Tür und betrat mein neues Schlafzimmer.

In the End...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt