Kapitel acht
Das helle, gelbe Licht der Sporthalle strahlte mir warm entgegen. Gleichzeitig nahm ich den Duft von Leder und einem Hauch herben Männer-Deo wahr. »Tetsu?« Sprach ich ein wenig unsicher.
Meine Augen durchkämmten die große Halle und wenige Herzschläge später hatte ich ihn auch schon gefunden.
An seinem großen Körper trägt er eine kurze rote Sporthose und ein schwarzes T-Shirt.
Dabei fiel mir aus der Entfernung auf, das die Beine des Volleyballkapitän ziemlich trainiert aussehen. »Yuna? Was machst du denn noch hier?« Fragte er mich ein wenig überrascht.
Hinter ihm steht Herr Nekomata der Trainer des Nekoma High Volleyballteams. Der ältere Herr klopfte ihm auf die Schulter und flüsterte Tetsu noch irgendetwas zu, was ich jedoch nicht verstehen konnte.
Der Volleyballkapitän warf dem Trainer einen schnellen Schulterblick zu, nickte zaghaft mit dem Kopf und wandte sich dann schnell wieder zu uns um. »Yaku, Kenma? und ... Mei...?« Entwich es ihm verwundert, als er vor uns zum stehen kam.
Einige schwarze Haarsträhnen hingen ihm wieder über sein linkes Auge. »Ich ... ich, wollte dich noch etwas fragen wegen der Chemienachhilfe. Du hast jetzt Zeit, oder?« Entgegnete ich Tetsu klar und deutlich. Bei dem Wort "Chemienachhilfe" weitete ich meine Augen und nickte langsam mit meinem Kopf, um ihm zu verstehen zu geben, mitzuspielen. »...Chemienachhilfe?« Wiederholte Tetsu meine Worte, legte dabei seinen Kopf ein wenig schief und runzelte seine Stirn.
»Sato-san hat bis jetzt auf dich gewartet. Muss ganz schön wichtig sein, Kuroo.« Fügte sich Yaku mit einem merkwürdigen Unterton ein.
Meine Gesichtszüge entglitten mir und die Hitze stieg mir in mein Gesicht.
Verdattert starrt mich Kuroo an.
Verdammt, wie peinlich. Meine Augen geleiteten zu Boden.»Ja genau~ und weil das wichtig ist, lassen wir die beiden jetzt alleine~« trällerte Mei.
In meinem Augenwinkel konnte ich erkennen, dass sie sich bei den beiden Jungen in den jeweils linken und rechten Arm einhakte und diese so mit sich zog. »Ihr zwei solltet euch solange mal umziehen. Ihr stinkt nach Schweiß!« Meckerte meine beste Freundin noch.
»Hey, aber, ich...!« Protestierte Yaku. »...Stinke ich wirklich?«, meinte Kenma verunsichert, während die drei sich immer mehr von mir und Tetsu entfernten.»Nachhilfe also? Deswegen hast du solange auf mich gewartet? Wieso hast du mich nicht einfach in der Mittagspause danach gefragt? Ah, stimmt. Du bist einfach nicht aufgetaucht. Und warum ist Mei bei dir? Habt ihr euch wieder vertragen?« Meldete sich nun Tetsu wieder zu Wort.
In seiner Stimme schwang kein Humor, Neckisches oder Freundliches wie sonst immer mit, wenn er sich mit mir unterhielt. Stattdessen klang er todernst. Mit immer noch heißen Wangen schaute ich wieder in sein markantes Gesicht.
»Ja, also nein ... ähm ...« Stotterte ich ein wenig betreten. Dieser bitterernste Gesichtsausdruck brachte mich ziemlich aus dem Konzept.
»Was? Ist das deine Antwort auf meine Fragen, Yuna?« Erkundigte sich der Schwarzhaarige weiter bei mir, schüttelte danach jedoch sofort seinen Kopf. »Ach weißt du was? Vergiss es. Ich geh mich auch umziehen.« Tetsu drückte sich an mir, durch die Sporthallentür vorbei. Dabei würdigte er mich keines Blickes mehr.
Für einige Sekunden umwarb mich wieder sein betörender Duft, doch ehe ich diesen ein zweites mal inhalieren hätte können, verschwand er.
»He, W-Warte mal ... « Wisperte ich kaum hörbar. Das unerklärliche Verhalten des Volleyballspielers kränkte mich. Mit so etwas hatte ich nun überhaupt nicht gerechnet.Ist er so wütend auf mich, weil ich nicht zu unserem Treffen erschienen bin? Oder wegen der Chemienachhilfe, die gar nicht existiert? Was ist denn nur?! Ist er sauer, weil ich ihn aufgesucht habe? Weil ich hier aufgetaucht bin, ohne ihm Bescheid zu geben? Stört ihn das etwa so sehr?
Einige Augenblicke blinzelte ich perplex auf die Stelle, worauf der missgelaunte Volleyballkapitän gerade eben noch stand.
Danach wanderten meine Augen zu Herrn Nekomata, der das ganze Trauerspiel aus sicherer Entfernung miterlebt hatte.
Beschämt deswegen lief ich ebenso schnellen Schrittes aus der großen Tür hinaus.
Das laute knallen, als diese zurück in das Schloss fiel, ließ mich zusammenfahren.
Nun stand ich da.
Allein.
Kämpfte mit den Tränen in meinen Augen um die Oberhand.
»Ob er mich jetzt hasst ...?«, murmelte ich leise.
»... Vermutlich. Er wollte mir nicht mal die Chance geben, mich ihm zu erklären.«
Weshalb trifft mich Tetsus kalte Schulter derartig?
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Almost Lovers | Kuroo x OC
FanfictionDreizehn Jahre später. Um mich herum Hunderte Menschen, die sich meine unzähligen Malereien in einer viel zu prunkvollen Ausstellung ansehen. Diese nachdenklich betrachten und sich fragen, was all diese ineinanderlaufende Farben miteinander zu schaf...