Kapitel dreizehn
Die Schönheit des Morgentaus, die schöne Melodie der Vögel, die ersten Strahlen des Sonnenaufganges umgab mich.
Ich hatte nicht sonderlich lange geschlafen und das, obwohl ich und Tetsu bis in die späte Nacht hinein hin und her getextet hatten.
Ein furchtbarer Albtraum, in dem mich Toyo besucht hatte, wie so oft in der letzten Zeit, ließ mich unsanft und schweißgebadete vor einer guten Stunde aufwachen.
Nun ist es kurz nach sieben Uhr morgens.
Ich war bereits unter der Dusche und danach habe ich eine ganze Weile damit verbracht, in den unzähligen noch gefüllten Kisten und Umzugskartons nach einer meiner leeren Leinwände, meiner Staffelei, Pinsel und meinen Öl-Farben zu suchen.Meine Mutter habe ich gestern Abend nicht mehr nach deren genauen Standort gefragt, denn viel zu sehr haben mich ihre Worte über das Verliebtsein nachdenklich gestimmt, und als ich mich dann auch noch in den zahllosen SMS-Nachrichten von Tetsu verloren hatte, war es bereits so spät, das sie sich schon schlafen gelegt hatte.
Wie dem nun auch sei, nach fünfzehn Minuten bin ich allein fündig geworden und stehe jetzt zusammen mit all diesen Dingen vor dem Teich in unserem Garten.Die Holzstaffelei, an deren sich schon deutliche Abnutzungsspuren in Form von Farbflecken abzeichnen, stellte ich direkt vor den mittelgroßen Teich auf.
Ich empfand dies als perfekten Ort, um mit dem Gemälde, was ich auf dem Kunstwettbewerb, der in zwei Wochen stattfindet, vorstellen will, zu beginnen.Die ganze Atmosphäre, die sich mir hier bietet, ist einfach atemberaubend.
Es ist noch so still in dieser für mich fremden Wohngegend.
Nur alle paar Minuten höre ich mal das ein oder andere Auto die Straße vor unserem Haus entlang fahren, aber das stört mich nicht groß.
Da meine Konzentration einzig und allein auf der weißen Leinwand vor mir, der Pinsel in meiner rechten Hand und die Farbe darauf, gerichtet ist.Und die Zeit verstrich.
Es vergingen bestimmt etliche Stunden, in denen ich in der Kunst förmlich ertrank, mich in die Tiefe der vielen Farben begab und die Welt drum herum ausgeblendet hatte.
Die weiße Leinwand ist nun von den unterschiedlichen Rot und Blaunuancen bedeckt.Nachdenklich legte ich meinen Kopf ein wenig schief und biss in das Ende des Pinsels der locker in meiner Hand lag.
Blaue Flammen, die alles um sich versuchen zu vernichten, nichts und niemand an sich ran lassen wollen, aus Angst etwas anderes zu sein als das Blau, was es schon immer war.
Die roten Flammen wirken eher wie das Gegenteil. Es ist viel wärmer, nicht so unruhig und hat nicht so viel Angst vor Veränderung wie das instabile Blau und in der Mitte der großen Leinwand haben sich die beiden Farben vermischt, was einen violetten Farbton ergeben hat.
Diese Nuance sticht zwischen den beiden anderen Farben ziemlich hervor.
Doch was diese dort zu suchen hat, vermag ich nicht zu deuten.»Vielleicht sollte ich das wegretuschieren ...« Wisperte ich leise vor mich hin, doch ehe der dünne Pinsel in meiner Hand das Gemälde hätte berühren können, ließ der Klingelton meines Handys, das ich auf einer der Theken in der Küche liegen lassen hab, mich aufschrecken.
»Irgendwann werde ich noch einen Herzinfarkt erleiden, bei meiner Schreckhaftigkeit ... verdammter Mist.« Fluchte ich, während ich den Pinsel zu den anderen Utensilien auf das grüne Gras ablegte und mich in Richtung Küche begab.
Mein Missmut verflog jedoch recht schnell, als ich einen bestimmten Namen auf dem Displays meines Handys las.
(Tetsu, 11:41 Uhr)
Bist du schon wach?
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Almost Lovers | Kuroo x OC
FanfictionDreizehn Jahre später. Um mich herum Hunderte Menschen, die sich meine unzähligen Malereien in einer viel zu prunkvollen Ausstellung ansehen. Diese nachdenklich betrachten und sich fragen, was all diese ineinanderlaufende Farben miteinander zu schaf...