New Beginning

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Kapitel zwölf

»Und ihr zwei seid euch sicher, dass ich euch nicht nach Hause fahren soll?« Erkundigte sich meine Mutter bereits schon das zweite Mal bei Mei und Tetsu, indessen sie gerade in unsere Straße einbog.
»Nein, es ist wirklich okay.« Meinte Mei freundlich. »Ja, wir haben doch nur einen Fußweg von höchstens fünfzehn Minuten. Also müssen Sie sich wegen uns keine Umstände machen.« Stimmte Tetsu grinsend mit ein.

Ein und halb Wochen sind nun vergangen.
Ein und halb Wochen war ich an das unbequeme Krankenbett gefesselt.
Ein und halb Wochen konnte ich mir tagtäglich von meiner Mutter und meinem Vater, der mich insgesamt nur drei Mal besuchen konnte, weil die Arbeit in derzeit viel zu sehr einnimmt, anhören, dass ich professionelle Hilfe in Anspruch nehmen werden muss.

»Entweder stationär oder ambulant. Entscheide dich.« Waren ihre Worte und ich habe mich für den Psychiater entschieden, den ich von jetzt an zwei Mal die Woche besuchen gehen werden muss ohne jegliche Ausnahme.
»Und wehe du fehlst nur ein einziges Mal dort oder schadest dir noch einmal in irgendeiner Weise absichtlich, dann stecken wir dich sofort in eine Klinik.« Ihre Antwort auf meine Entscheidung.

Ich weiß, dass sie es nur gut meinen, dass Mutter und Vater sich nur sorgen, das sie das beste für ihre Tochter wollen.
Für mich das beste wollen. Aber dennoch wird es sicherlich schwer für mich werden, auch wenn ich nun den Willen, gesund zu werden, selber verspüre. Ein steiniger Weg, wie man doch so schön sagt.

Bei diesem Gedanken schweiften meine Augen automatisch zum Rückspiegel, indessen ich Tetsus haselnussfarbenen Augen erspähen konnte, die gerade aus dem Fenster neben sich schauten.
Wieder dieses elektrische Gefühl.

In den vergangen ein und halb Wochen hatten mich Tetsu und Mei ohne Ausnahme jeden Tag nach der Schule besucht.
Meist war Mei einige Zeit vor Tetsu bei mir wegen seinem Volleyballtraining, das immer nach dem Unterricht stattfindet.
Drei, vier mal war auch Kenma von der Partie.
Wenn man mal davon absieht weshalb ich im Krankenhaus lag, war es mit den drei Chaoten durchaus eine angenehme Zeit.

Was Toyo betrifft er sitzt in Untersuchungshaft ... Es wird in einigen Monaten zu einer oder mehreren Gerichtsverhandlungen kommen, worin ich als Zeuge und Opfer Aussagen werden muss.
Sowie andere Personen, denen Toyo schaden zugefügt haben soll.
Toyo hatte mit Drogen zutun, die er verkauft hatte, inwiefern er in dieses kriminelle Milieu verstrick war, weiß ich nicht genau.
Wem er alles Schaden zugefügt hat, ebenso wenig, doch diese Tatsachen tragen dazu bei, ihn eine lange Zeit nicht mehr vor meiner Haustüre erwarten zu müssen.

Seit diesem Tag.
Seit ich ihn das letzte Mal gesehen hatte, als er mich fast zu Tode geprügelt hat, sucht mich sein Gesicht, seine Stimme, seine schmerzhaften Berührungen in meinen Träumen heim. Es gibt kaum eine Nacht in der ich nicht mehr schreiend und schweißgebadet aufwache.
Deshalb hatte ich den Fakt, ihn in ein paar Wochen oder Monaten in Fleisch und Blut in irgendeinem Gerichtsaal gegenüber treten zu müssen, in die hinterste Ecke meines Kopfes verbannt.

Unmerklich schüttelte ich meinen Kopf und richtete meine Aufmerksamkeit auf meine sanft lächelnde Mutter, die in diesem Moment in unsere neue Einfahrt hineinfährt.
Ja, unsere neue Einfahrt.
In diesen ein und halb Wochen hatte sich außerdem auch viel bei meiner Mutter verändert.
Auch sie hat ihren Lebensmut wiedergefunden. Nachdem sie beschlossen hat, sich die nächsten Monate ein wenig von dem Geschäft meines Vaters und ihres herauszunehmen um nun von zu Hause aus zu arbeiten, hat meine Mutter für uns eine kleine, schnuckelige vier Zimmer Wohnung gefunden.
Das Gute an der Sache ist, das diese sich auch in dem Bezirk Nermia in Tokio befindet.

Almost Lovers | Kuroo x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt