Just Friends? Just Friends.

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Kapitel elf

Grelles Licht blendete mich, als ich die Augen aufschlug, unbarmherzig strahlte es von der Decke auf mich herab.
Der Raum, in dem ich mich befand, war weiß gestrichen, die Wand neben mir mit vertikalen Jalousien verhängt.
Es regnet, darauf ließ zumindest das lautstarke Geprassel gegen die Fensterscheibe hindeuten.

Ich lag auf einem harten Bett, das von einer Art Geländer eingefasst war.
Das Kissen war platt gelegen und klumpig, und von irgendwo neben meinem Ohr kam ein monotones, anstrengendes Piepen.

Ich wusste nicht, wo ich war, machte mir aber gewisse Hoffnungen, am Leben zu sein.
Schwer vorstellbar, dass der Tod so unbequem war.

Meine Hände waren mit durchsichtigen Schläuchen umwickelt, unter meiner Nase klebte irgendwas, das mir quer übers Gesicht verlief.
Ich hob meine Hand, um es abzureißen.

»Yuna...! Lass das.« Ich verharrte in meiner Bewegung. »Tetsu? Wo, ... wo bin ich?« Ich drehte meinen Kopf zur anderen Seite und blickte in sein schönes Gesicht, er sah etwas müde aus.
Sein Kinn lag auf dem Rand meines Kissens.
Ich bin am Leben!, jubelte es in mir.
Erst jetzt wurde es mir tatsächlich bewusst.
Tiefe Dankbarkeit durchströmte mich.

»Es tut mir so leid!« Entkam es mir konfus. »Pssscht« machte er beruhigend. »Endlich bist du wach, es ist jetzt alles gut. Du bist in Sicherheit ... Im Krankenhaus, um genau zu sein. Deine Mutter ist zusammen mit Mei vor einer guten halben Stunde nach Hause gefahren. Sie wollten sich umziehen, etwas essen und dir noch ein wenig Kleidung und so weiter mitbringen. Dein Vater ist irgendwo im Ausland ... Geschäftlich hat deine Mutter gesagt. Der müsste spätestens morgen auch bei dir sein können.« Versuchte Tetsu mich mit ruhiger Stimme aufzuklären und dennoch, der aufgeregte Unterton in seiner Stimme konnte ich deutlich heraushören.

»O-Okay... Was,... was ist passiert?« Ich erinnerte mich nur undeutlich, doch beim Versuch, den Nebel zu vertreiben, wurde mir schwindelig.
Meine Augen schweiften zum Fenster.
Graues Tageslicht drang von dort in das Krankenzimmer herein. »... Und was haben wir überhaupt für ein Tag?« Murmelte ich Tetsu verwirrt zu.

»Es ist Samstag Mittag, du hast bis jetzt geschlafen. Ich hole mal lieber schnell einen Arzt---« der Volleyballspieler wollte sich gerade von dem Stuhl, der neben meinem Krankenbett stand, erheben, als ich ihn mit einem »Nein, bitte warte ... davor will ich wissen, was passiert ist.«, stoppte.

Tetsu schaute mich ein wenig verdutzt an, ehe er sich wieder hinsetzte. »Du erinnerst dich an gar nichts mehr?«
Ich schüttelte meinen Kopf, was sich als ein Fehler herausstellte.
Mir wurde augenblicklich schwindelig.
Ich hatte das Gefühl, ich würde in die harte Matratze eingezogen werden.
Alles drehte sich um mich herum.

»Du hattest eine Überdosis von irgend so einem Rauschmittel.« Tetsu blickte mich vorwurfsvoll an, verdrehte dann seine Augen. »Und ... Und dieser Typ ...« Seine Kiefermuskulatur spannte sich an.
»... Hättest du mir nicht geschrieben, wo du bist, dann ... Wärst du vielleicht nicht mehr hier.« Seine Stimme zitterte bei seinen letzten Worten. »Er hat dich ziemlich zugerichtet.«

Verworrene Bilder spielten sich vor meinen Augen ab.
Am Flussufer, als ich im weichen Gras lag, da hatte ich mein Handy in der Hand, war jedoch so benebelt, das ich nicht erkennen konnte, wem oder was ich getextet hatte.
Das muss wohl Tetsu gewesen sein, zu meinem Glück.
Er war mein Glück.

»Bedeutet das, dass du der Engel warst?« Säuselte ich vor mich hin, ohne groß darüber nachzudenken. »Engel? ... « wiederholte er und schmunzelte.
» ... halluzinierst du Yuna?«
In diesem Moment durchfuhr mich ein kribbliges Gefühl.
Ich hatte diesen Gesichtsausdruck vermisst.
Seinen Gesichtsausdruck. » ... Hast du mich gefunden? Sag mir ob du das warst Tetsu.« meinte ich eindringlich zu ihm.
Ich musste es wissen, ich brauche eine Antwort.

Almost Lovers | Kuroo x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt