Chapter 3

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P.O.V Mann 

Nach zwei Stunden höre ich keine schreie mehr von ihr und gehe in den Keller. 

Sie liegt in ihrem Käfig und zuckt ab und zu leicht. Neben ihrem Kopf ist eine Blutpfütze entstanden und von ihrem Mund tropft weiteres Blut hinaus. 

Ich nehme meine Polaroidkamera in die Hand und gehe näher zu ihr. Von ihrem Kopf aus fotografiere ich erst ihr Gesicht und schließlich ihren Körper. 

Ihr Gesicht ist gelb und ihre Augen rot, ich vermute mal das sie geweint hat. Während ich sie fotografiere, sehe ich, dass die Wunde an ihrem Kopf - dass ich ihr vorhin mit einer Brechstange hinzugefügt habe - jetzt trocken ist und ihre Blutfarbe sich zu weinrot verfärbt hat. 

Ich gehe zu ihren Füßen und fotografiere ihren Körper nochmal von dieser Perspektive. Man kann an einigen Stellen sehen, wie die Säure die ich ihr vorhin in dem Wähnen gespritzt habe, ihre Haut von innen leicht geätzt hat. Aber ich bin enttäuscht von der Säure, da es größere oder mehrere Schäden anrichten sollte. 

Sogar die Fesseln an ihren Handgelenken und Knöcheln haben ihr schlimmere Verletzungen hinzugefügt. Das sehe daran, weil sie wahrscheinlich an den Ketten gezogen hat, da die Ketten jetzt in ihren Wunden drin stecken. 

Ich wende mich von ihr ab und gehe zu meinem Schreibtisch. Da es etwas entfernt von ihrem Käfig ist, warte ich währenddessen auch, dass meine Polaroidkamera die Bilder von ihr ausspuckt. 

Kurz bevor ich bei meinem Schreibtisch angelangt bin, gehe ich zu meinem Schrank aus Metall und öffne davon die Tür. Ich schnappe mir das allererste Album mit ihren Namen darauf. „Scout" Die Bilder in meiner rechten Hand, ihr Album in meiner linken Hand, gehe ich an meiner Frau vorbei und setzte mich an meinem Schreibtisch. 

Ich öffne die erste Seite des Albums und klebe die Bilder mit Heißkleber auf das schwarze Papier. Mit einem weißen Stift, schreibe ich ihren Namen, ihr Alter und klebe ein weiteres Foto von ihr, was ich vor den Verletzungen gemacht hatte. 

Als Vergleich zu ihrem jetzigen Zustand. Ich will sehen, womit ich ihr mehr Schaden hinzufügen oder Narben hinterlassen kann. Danach schreibe ich auf, was ich ihr bis jetzt angetan habe, Uhrzeit und Datum. Ich bewundere noch einmal die erste Seite und klappe es schließlich stolz zu. 

Sie stöhnt auf und kriegt meine volle Aufmerksamkeit. Bewundernswert! Sie ist schneller aufgewacht als die anderen. Dann wird wohl heute länger gearbeitet. 

Ich gehe erneut an meiner wunderschönen Frau vorbei, nur diesmal nicht nach oben, sondern in mein Vorastraum. Ich öffne die Tür und trete hinein. Nun stehe ich vor der großen Vitrine und überlege, wen ich diese Ehre erweisen soll. Nach langem überlegen entscheide ich mich für I55. 

I55 ist eine der giftigsten Spinnen der Welt und gehört zu der Phoneutria-Art. Bevor ich diese lebendige Bombe in die Hand nehme, ziehe ich mir Stoffhandschuhe über und öffne sein Käfig. 

Ich gehe wieder zurück zu ihr und stelle die Spinne erst mal auf ihren Bauch ab, es sollte von alleine seine Arbeit erledigen. 

Ich nehme aus meiner Hosentasche ein Skalpell und steche es ihr an den Hals. Das Skalpell drücke ich leicht nach rechts, damit eine Schnittwunde entsteht, ich ziehe den Skalpell anschließend raus und mir strömt Blut entgegen. 

Ich nehme die Spinne von ihrem Bauch und sehe wie da schon eine Bissspuren sind. Ich halte die Spinne an die frische Wunde und er beißt nochmal kräftig rein.

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