Illusion

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Noch während der Evakuation wurde Hux die Nachricht von Phasmas Tod von einem Sturmtruppler überbracht. Er war erstaunt, wie sehr der Schmerz darüber seine Brust zerriss, selbst in diesem Moment, in dem es so viel zu bedenken gab, in dem der finale Schlag gegen die Rebellen erfolgen sollte. Er wusste, dass man ihm von außen nichts anmerkte, aber er war innerlich so erschüttert, wie er es nicht einmal beim Ende der Starkiller Basis gewesen war. Es war irrational so zu denken. Phasma war im Dienst gestorben und hatte somit ihren Sinn erfüllt. Sie war stolz in den Tod gegangen, dessen war er sich sicher. Und sie hatten beide gewusst, dass ihr Leben plötzlich beendet werden konnte in ihrer Position. Dennoch kam es ihm so sinnlos vor, so unfassbar.

Sein Hass auf die Rebellen, auf FN-2187 wurde unerträglich und er wusste selbst, dass diese blinde Wut sinnlos war. Dass sie dazu führen würde, dass er Fehler machte. Also tat er das was er immer tat und verdrängte jeglichen Gedanken daran aus seinem Bewusstsein. Er musste für diesen Angriff funktionieren und Gefühle waren etwas, das ihm schon immer im Weg gestanden hatte. Zuerst hatte Brendol alles versucht um sie ihm auszutreiben und später hatte er selber diese Aufgabe übernommen. Angst, Wut, Verlorenheit, Freude, Trauer, alle diese Dinge empfand er nur noch sehr gedämpft. Was ihm geblieben war waren Stolz wenn er Erfolg hatte und ein unauslöschliches Gefühl der Demütigung wenn er versagte. Also traf ihn der tiefe Schmerz, der auf Phasmas Tod folgte, unvorbereitet und selbst als er ihn verdrängen konnte, blieb da ein stetes Pochen, wie von einer schlecht verheilenden Wunde.
Dennoch war er vollkommen wach und konzentriert als er neben Kylo Ren in dessen Y-Wing stand und mit Verachtung auf den Unterschlupf der Rebellen herabsah. Veraltet, heruntergekommen und mit längst überholten Waffen und Fliegern ausgestattet, bot der Stützpunkt auf Crait keine wirkliche Herausforderung für seine Truppen. Es war beinahe schon eine Beleidigung, dass er hier alles aufgefahren hatte, was er befehligte, inklusive der AT-M6 Walker. Aber es war Kylo Rens Wunsch.

Er spürte die Unruhe und Erregung, die von Ren ausging wie ein Vibrieren in der Luft. Er wusste, dass er versuchen musste, ihn zu beruhigen, wenn es nötig war, denn sonst würde Ren Fehler machen und auch wenn ihr Sieg sicher schien, konnten sie sich das nicht leisten. Sie waren ihrem Ziel schon zu oft zu nahe gewesen, um dann doch noch zu versagen.
Er beobachtete, wie ein erster lächerlicher Angriff auf ihre Reihen gestartet wurde, mit Fliegern, die beinahe auseinander zu fallen schienen. Wie eine traurige Schar von Insekten, die sich einem riesigen Spinnennetz nähert, flogen sie auf seine Reihen zu und wirbelten dabei das Salz auf, das die Oberfläche des Planeten bedeckte, um die rote Erde darunter frei zu legen. Es wirkte, als würden sie Spuren von Blut hinter sich herziehen.

„Sollen wir den Angriff abwarten?" fragte er.

„Nein. Die Rebellen sind hinter diesem Tor. Feuer auf die Speeder konzentrieren." befahl Kylo Ren.

„Fokus auf die Speeder nehmen", wiederholte Hux den Befehl. Er wusste selbst nicht, ob er ihm damit Nachdruck verleihen oder zeigen wollte, dass er noch immer das Kommando über seine Truppen hatte. Er fühlte eine enorme Anspannung, obwohl es so sicher schien, dass sie die Rebellenfestung einnehmen würden.

Der erste Angriff der Rebellen blieb völlig wirkungslos und dennoch ließ seine Unruhe nicht nach.

Und dann traute er seinen Augen kaum, als eine einzelne Gestalt sich von der Seite der Rebellen her auf sie zubewegte.

Luke Skywalker.

Er fühlte Rens Macht neben sich aufflammen, so dass er sie beinahe körperlich spüren konnte. „Feuert auf ihn", befahl Ren. „Alles, das wir haben."

Hux war unwohl bei dem Befehl. Ren konnte nicht ernsthaft glauben, dass es notwendig war, einem einzelnen Mann eine solche Feuerkraft entgegenzusetzen. Damit verlieh er ihm fast schon Übermenschliches. Aber natürlich wusste Hux um was es ging. Luke Skywalker war ein Stachel in Kylo Rens Herz. Mehr als Han Solo, vielleicht sogar mehr als seine Mutter. Er hatte ihn durch seinen Verrat in seinem tiefsten Inneren getroffen und seine Wut hatte nichts Rationales. Er ließ Ren eine Weile gewähren, bevor er schließlich vor ihn trat. „Genug", sagte er ruhig, beinahe sanft.

„Nein", widersprach Ren atemlos. „Schießt weiter auf ihn."

„Es ist genug", verkündete Hux mit mehr Nachdruck und dieses Mal widersprach Ren ihm nicht. Er ließ sich nach hinten in den Kommandosessel sinken, als habe er eine Begegnung mit einem Geist gehabt, die ihn vollkommen ausgelaugt hatte.

„Glaubst du, du hast ihn erwischt?" fragte Hux ironisch. Dann drehte er sich zum Fenster und sah wie Luke Skywalker sich vollkommen unbeeindruckt ein Staubkorn von der Schulter wischte.

In diesem Moment wusste er, dass Gefahr drohte.

„Bringt mich nach unten", befahl Kylo Ren und seinem Befehl war anzumerken, dass sein Verstand an einem seidenen Faden hing.

Hux drehte sich zu ihm. „Warte", sagte er beschwichtigend. Er hatte das Gefühl, dass Kylo Ren nicht zurückkehren würde, wenn er das Schiff jetzt verließ. „Lass dich nicht ablenken. Wir sollten uns jetzt auf den Sieg über den Widerstand konzentrieren."

Kylo Ren wischte ihn mit einem Streich seiner Macht zur Seite und Hux prellte sich schmerzhaft die Schulter an der Durastahlwand gegen die er geschleudert wurde.
„Bringt mich nach unten", befahl Ren noch einmal und seinen Worten wurde sofort Folge geleistet. Hux rieb über seine schmerzende Schulter und trat ans Fenster. Er hatte nicht die geringste Idee, wie dieser Kampf ausgehen würde. Luke Skywalker galt als der mächtigste der Jedi Ritter und Kylo war vollkommen aus dem Gleichgewicht gebracht. Hux glaubte nicht, dass er in diesem Zustand einen so schweren Kampf führen konnte. Er befahl, alle Waffen auf die Kämpfenden zu richten, aber diese schienen Luke Skywalker nichts anhaben zu können. Wieso glaubte Kylo dann, dass er ihn mit seinem Lichtschwert besiegen konnte? Warum handelte er derart chaotisch und unvorhersehbar? Hux erinnerte sich wieder an Anbars Worte und dachte, dass er seinem Ziel vielleicht nie so nahe gewesen war wie jetzt, da Snoke tot war und Ren sich einem lebensgefährlichen Kampf aussetzte. Aber alles was er spürte war eine fast unerträgliche innere Anspannung, die es ihm schwer machte, zu atmen.
Er verfolgte jede von Kylo Rens Bewegungen und musste zugeben, dass dieser hervorragend kämpfte, trotz seiner inneren Einschränkungen. Es war nur so, dass er trotzdem nichts gegen Luke Skywalker ausrichtete. Es war als würde ein Felsen gegen eine Welle kämpfen, ein Raubtier gegen einen Strahl aus Licht. Trotz seiner Stärke, seiner Entschlossenheit und seiner Wut hatte Ren nicht einmal die Möglichkeit etwas zu erreichen.

„Er muss zurückkommen", sagte Hux und trat noch näher an die Scheibe, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, die Lippen aufeinandergepresst. „Es hat keinen Sinn. Er kann es nicht schaffen."

Er sah wie Kylo Rens Lichtschwert Luke Skywalker durchbohrte, ohne ihn zu verwunden und selbst aus der großen Entfernung konnte er sich das blanke Entsetzen und die Spiegelung seiner Niederlage auf Rens Zügen vorstellen. Sogar wenn Kylo Ren diesen Kampf überlebte, war es sehr fraglich ob das gleiche für seinen Verstand galt.

Er wünschte er könnte hören, was Luke zu ihm sagte, aber er konnte es sich vorstellen.
Luke verblasste vor Hux' Augen und er begriff.

Dann wandte Ren den Blick zur Festungsanlage und schrie. Und im selben Moment verstand auch Hux, was geschehen war. Der Kampf mit Luke Sykwalker, oder vielmehr die Illusion eines Kampfes, war lediglich ein Ablenkungsmanöver gewesen. Seine Hände ballten sich zu Fäusten. Sie waren ihnen ein weiteres Mal entkommen.

*

Hux musterte Kylo Ren mit vorsichtigen Blicken und versuchte herauszufinden, in welchem Zustand dieser war. Er wirkte, als sei er in einer vollkommen eigenen Welt, während er in der Basis der Rebellen kniete und auf einen seltsamen Anhänger starrte, den er in der Hand hielt. Zwei miteinander verbundene Würfel. Hux wusste nicht, worum es sich dabei handelte, aber man musste kein Genie sein um auf den Gedanken zu kommen, dass es ihn vermutlich an seiner Vergangenheit erinnerte. Da war dieser Ausdruck auf Rens Gesicht. Eine Mischung aus Wut, Trauer und Entsetzen. Die Würfel in seiner Hand verblassten, während seine Hand sich darum schloss. Und Hux wusste, dass irgendetwas geschehen musste, um ihn wieder in die Gegenwart zu holen.

„Wir finden sie", sagte er schließlich. „Vielleicht sind sie uns noch einmal entkommen, aber sie sind extrem geschwächt. Und niemand ist ihnen zu Hilfe gekommen, Oberster Anführer."
Der Titel aus Hux' Mund schien tatsächlich etwas in Kylo zu verändern, wie er gehofft hatte.
„Ich bin hintergangen worden." Rens Stimme klang tief und grollend und sein ganzer Hass spiegelte sich darin. „Ein weiteres Mal."

„Das wird nicht wieder vorkommen, Oberster Anführer. Ich bin sicher, dass sie es nicht schaffen werden, ihren Widerstand aufzubauen, geschwächt wie sie sind. Sehen sie sich diese lächerliche Höhle an. Wohl kaum der Stützpunkt eines ernstzunehmenden Gegners." Hux rang sich so etwas wie ein abschätziges Lächeln ab und es wirkte.

Ren erhob sich, griff nach seinem Lichtschwert, das sofort mit einem Zischen aufleuchtete und mit einem einzigen gewaltigen Hieb teilte er den Felsen vor sich in zwei Teile. Dann zerstörte er den Flieger der Rebellen, der ihm am nächsten war. Jeder seiner Bewegungen war die Wut über seine Niederlage anzumerken, seine Verzweiflung darüber, dass er diesen Dämon nicht hatte niederwerfen können. Die Sturmtruppler, die etwas ratlos um Hux herumstanden, machten Anstalten, sich ihm zu nähern, aber Hux hob die Hand und sie blieben auf ihren Posten.

Es war gut, wenn Kylo Ren seiner Wut und Enttäuschung auf diese Art Luft machte. Sie hätten diese Basis der Rebellen sowieso zerstört und Ren wirkte in seinem Zorn wieder mehr wie sein altes Selbst. Hux ließ ihn gewähren, bis Ren schließlich schwer atmend innehielt und sich mit einer Hand gegen den Felsen stützte. Dann ging er auf ihn zu. „Fühlst du dich jetzt besser?" fragte er kühl.

Ren reagierte nicht und Hux glaubte erst, dass er ihn aus purer Arroganz missachtete, doch dann hob sich langsam Rens Blick und richtete sich in die Ferne. Das hochgezogene Tor gab die Aussicht auf die Salzwüste frei und dort, vielleicht zweihundert Meter entfernt, konnte Hux jetzt sechs vollkommen schwarz gekleidete Gestalten erkennen, die sich dem Unterschlupf der Rebellen näherten. Nicht schnell aber bestimmt, als gäbe es nichts, das sie aufhalten könnte. Sie alle trugen schwarze Helme, die ihre Gesichter verdeckten, ähnlich dem, den Ren zerstört hatte. Sie trugen gut sichtbare Waffen und ihre Schritte wirbelten das Salz auf, so dass sie blutrote Spuren hinterließen. Hux begriff, wen er vor sich hatte, aber er begriff nicht, was es bedeutete, dass sie hier erschienen.

Kylo Ren stieß sich von der Wand ab. Sein Schwert leuchtete noch immer und er hielt es fest umklammert, während er den Rittern von Ren entgegenging, bis er unterhalb des Tores der Rebellenfestung stand. Hux zögerte einen Moment, aber dann trat er hinter Ren. Er wagte es jedoch nicht, diesen anzusprechen, denn Ren wirkte, als würde er auf etwas lauschen.
„Sie kommunizieren über die Macht mit ihm", dachte er schaudernd. Er erinnerte sich daran, dass Snoke immer betont hatte, dass Kylo Ren der Anführer der Ritter war. Diese neue Demonstration seiner Macht fühlte sich in diesem Moment an wie eine Demonstration seiner eigenen Schwäche.

Die Ritter waren jetzt auf etwa hundert Meter herangekommen und Hux beobachtete, wie sie stehen blieben und alle gleichzeitig langsam ihre Waffen hoben. Einer von ihnen trat vor und es wirkte beinahe wie eine Herausforderung. Rens Schultern spannten sich sichtlich an und dann schüttelte er ein einziges Mal sehr langsam den Kopf.

Der erste der Ritter verschwand, als würde eine Illusion langsam verblassen und die anderen folgten, bis Hux nur noch auf die dürre Salzwüste starrte.

Kylo drehte sich mit wehendem Mantel zu ihm um. „Gib den Befehl, dass diese Basis zerstört wird. Und dann kehren wir zurück zum Schiff."

Hux nickte abwesend, sammelte sich aber im nächsten Moment und gab die Befehle an seine Truppen weiter.

Die nächsten Stunden waren ein verzweifelter Versuch unter extrem großer Anspannung zu retten, was noch zu retten war und zu zerstören, was ihnen zur Gefahr werden konnte. Er gab den Befehl, den zerstörten Hyperraum Tracker von der Supremacy auf die Finalizer zu bringen und überwachte selbst die komplette Datenübertragung des Schiffes in seine eigenen Systeme, ehe er den Befehl zu ihrer vollkommenen Zerstörung gab. Es bereitete ihm eine seltsame Genugtuung, vom Observationsportal aus die vollkommene Eliminierung von Snokes Schiff anzusehen und er fragte sich, ob Kylo Ren sie ebenfalls beobachtete.
Anschließend sammelte er seine ihm untergeordneten Befehlshaber, um zu beraten, wie die weitere Verfolgung der Rebellen aussehen sollte. Nachdem das Treffen beendet war und seine Untergebenen den Raum verlassen hatten sah er auf seine Hände und stellte fest, dass sie zitterten. Er schloss sie fest um die Lehnen seines Stuhls und hoffte, dass niemand es bemerkt hatte. Er durfte sich jetzt keine Schwäche erlauben, auch wenn er das Gefühl hatte, vor Müdigkeit umfallen zu können. Phasma fehlte ihm. Auf sie hatte er sich verlassen können, hatte gewusst, dass sie ihm gegenüber loyal war und ihm kein Messer zwischen die Schulterblätter rammen würde, auch in schwachen Momenten nicht.

Mühsam erhob er sich von seinem Stuhl und straffte sich. Noch durfte er sich keine Ruhe gönnen. Nicht bevor er wusste, in welchem Zustand sich Kylo Ren befand und was er ihm verschwieg.

Dieses Mal war der Zugang zu Rens Quartier mit dem Code verriegelt, aber als Hux Einlass begehrte, wurde er ihm sofort gewährt. Er fand Kylo Ren auf dem Kommandosessel vor dem Monitor in seinem ersten Zimmer. Der Monitor waren allerdings ausgeschaltet und Ren wirkte beinahe entspannt, etwas das Hux nicht erwartet hatte. Seiner Macht waren allerdings die Unruhen der letzten Stunden anzumerken und sie umgab ihn wie ein aufgeladenes elektrisches Feld.

Hux trat näher und erst als er fast direkt vor ihm stand, sah Ren schließlich zu ihm auf, mit dem seltsamen Ausdruck eines Kindes, das nicht fassen kann, dass es verloren hat.
„Wir werden Suchtrupps aussenden, zu den wahrscheinlichsten Anlaufstellen. Den Planeten und Gebieten, die den Rebellen freundlich gesonnen sind", erklärte Hux. „Die ersten von ihnen verlassen innerhalb der nächsten Minuten das Schiff. Es ist alles arrangiert."

Kylo Ren nickte. „Du hattest Recht", sagte er dann. „Die Vergangenheit hat mich noch immer nicht losgelassen."

„Luke Skywalker lässt dich nicht los. Genauso wenig wie dein Vater."

Rens Kopf fuhr hoch. „Han Solo."

„Nenn ihn wie du willst. Wenn sie dich noch immer beeinflussen heißt das, dass du keine Balance gefunden hast. Noch immer nicht." Hux trat noch näher. „Wie willst du die Erste Ordnung anführen, wenn du nicht einmal mit dir selbst im Reinen bist, Kylo Ren?"

„Und wie willst du ihre Truppen befehligen, wenn du noch immer von den Dämonen deiner Vergangenheit verfolgt wirst?" Kylo Ren lehnte sich vor und sah ihn direkt an. „Wenn du Angst hast zu schlafen, weil sie dir dann zu nahekommen?"

Hux' Hände ballten sich zu Fäusten. Er fühlte seine aufsteigende Wut wie einen Stich in seinem Innern. „Ich habe dir nicht erlaubt, in meinen Geist einzudringen."

„Das brauchte ich nicht, um zu begreifen, dass du von deiner Vergangenheit ebenso heimgesucht wirst wie ich." Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück, scheinbar wieder vollkommen ruhig.

Dafür war es jetzt Hux, der sich innerlich aufgewühlt fühlte und er fragte sich, warum er in Snokes Thronsaal nicht eher seinen Blaster gezogen hatte, warum er versucht hatte, Ren von dem Kampf mit Luke Skywalker zurückzuhalten.

„Was hat er mit dir gemacht?" fragte Kylo Ren leise und Hux wusste nicht, ob er ihn nur weiter aufbringen wollte, oder ob in seiner Frage echtes Interesse mitschwang. „Du hast deinen Vater getötet und du empfindest keinen Funken Reue deswegen."

„Phasma hat ihn getötet", brachte Hux mühsam hervor.

„In deinem Auftrag." Ren erhob sich und trat einen Schritt auf ihn zu. Hux wich nicht zurück und hielt seinem Blick stand. Er war diese Machtkämpfe mit Ren gewohnt und er wusste, dass er verloren war, wenn er seine Schwäche zeigte. „Wie sehr muss er dich gequält haben, um solchen Hass in dir zu schüren?"

Hux merkte, wie fest er seine Zähne aufeinanderbiss und er fühlte die Taubheit in seinem Innern weichen. Das war gefährlich. Er hatte seine Gefühle längst nicht mehr so gut im Griff wie er es einmal geglaubt hatte. Ren weckte etwas in seinem Innern von dem er gehofft hatte, dass es längst gestorben war.

Ren streckte eine Hand nach ihm aus, ohne ihn zu berühren und Hux sah in seine dunklen Augen, die so viel mehr Emotionen enthielten, als man es erwartet hätte.

„Ich könnte es in deinen Gedanken lesen. Ich könnte all deine Geheimnisse herausfinden. Alles, was er dir angetan hat."

„Und was hat Han Solo dir angetan?" brachte Hux hervor.

Ren wich zurück, ließ seine Hand sinken und der Bann war gebrochen.

Hux atmete auf. Er wusste nicht, was Ren davon zurückhielt, seine Gedanken zu lesen und in sein Innerstes einzudringen, aber offenbar gab es irgendeine Schwelle, die er nicht überschreiten wollte. Und wenn er es doch jemals tat, war Hux vermutlich verloren.

„Was wollten die Ritter von Ren von dir?" fragte Hux eindringlich. „Sie haben irgendetwas von dir verlangt, habe ich recht?"

Ren zögerte und nickte dann. „Ich kann es dir nicht sagen."

„Ich bin für dieses Schiff verantwortlich. Ich befehle unsere Truppen und stehe für deine Sicherheit ein. Du musst mit mir sprechen."

„Nicht darüber." Kylo Ren drehte sich von Hux weg, ging zwei Schritte auf das Panoramafenster zu.

Hux folgte ihm. „Warst du es, der Snoke getötet hat? Hast du das Mädchen gehen lassen? Ich muss es wissen, Ren."

„Weißt du das nicht längst?"

„Ich..."

„Geh jetzt." Rens Worte duldeten keinen Widerspruch. Mit einer Handbewegung befahl er einer Tür, die tiefer ins Innere seines Quartiers führte sich zu öffnen und er ließ Hux allein.

Fear of the DarkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt