„Was hast du da gemacht?", Mr. Homsphere deutete auf meine Hand. Es war schon fast Schluss und er hatte es geschafft den ganzen Abend keine Frage darüber zu stellen. Irgendwie bewunderte ich das, weil er sonst zu neugierig war.
„Mich geschnitten", ich nahm meinen Rucksack und ging zur Tür „bis morgen"
„Tschüss Helfling", trällerte er mir hinterher und wank mir auch noch.
Draußen wollte ich gerade auf mein Skateboard springen als mich jemand aufhielt.
„Ryder?", Lexi stand vor mir.
„Ja. Was machst du hier? Solltest du nicht in deinem Zimmer sein oder so?", ich hielt mein Skateboard noch immer in der Hand. Bereit loszufahren.
„Eigentlich, aber ich wollte raus. Willst du mich begleiten? Ich will einfach mal nicht hier drin sein", heute trug sie eine Jeans und ein T-Shirt mit der Aufschrift ‚Don't stare'. Ob sie wusste was da stand?
„Ich weiß nicht ob das ne gute Idee ist. Es dämmert schon", Zweifelnd sah ich mich um.
„Für mich macht das keinen Unterschied. Ich sehe sowieso nichts", sie zuckte mit den Schultern „wenn du nicht mitkommst geh ich allein"
Tatsächlich ging sie in Richtung Straße, gerade als ein Auto in viel zu hoher Geschwindigkeit vorbeischoss. Die stirbt doch.
„Ist Ja gut. Warte", ich rannte ihr hinterher und griff nach ihrem Arm. Dann führte ich ihre Hand dorthin wo sie sich letztens schon festgehalten hatte. Auch wenn mir vieles egal war daran, dass ihr etwas passierte wollte ich nicht schuld sein, denn sie war noch immer ein Mensch - jemandes Tochter, Freundin, Nichte, Cousine, vielleicht sogar Schwester.
Sie war jemand.„Was hast du an deiner Hand?", sie hielt diese fest und fuhr sanft über meinen Verband.
„Hab mich geschnitten", ich zog meine Hand weg.
„Also, was macht Ryder James in seiner Freizeit?", interessiert sah sie mich an. Währenddessen klappte sie ihren Blindenstock ein.
„Nichts wirklich. Warum klappst du das Teil ein?", ich hielt ihre Hände fest.
„Weil du mich führst", sie lächelte „ich meine gerade ein Skateboard bei dir gehört zu haben. Darf ich?"
„Du kannst Skateboard fahren?", meine Stimme klang genauso belustigt, wie ich die Tatsache auch fand.
Mein Kopfkino, zeigte mir gerade ein Bild, wie sie fuhr und dann volle Kanne gegen eine Laterne knallte. Lustig.
„Nein, aber du führst mich", wieder lächelte sie, bevor sie meinen Körper entlang tastete und das Skateboard berührte.
Überfordert sah ich zu wie sie auf das Skateboard stieg. Jetzt war sie so groß wie ich.
Plötzlich rollte sie los und ich packte sie schnell an der Taille.„Ich weiß nicht ob das so eine gute Idee ist", murmelte ich.
„Das wird schon. Halt einfach meine Hand fest und zieh mich. Viel passieren kann nicht. Außer du lässt mich gegen eine Wand fahren", ich bildete mir ein ein erfreutes Glitzern in ihren Augen zu sehen. Aber ging das überhaupt?
„Darfst du überhaupt noch draußen sein?", besorgt sah ich sie an. Das war bestimmt keine gute Idee.
„Klar. Ich darf auch woanders übernachten. So lange ich mich austrage und hinschreibe wo ich bin. Die haben meine Handynummer, also kann nicht viel passieren", erklärte sie und hielt meine Hände noch fester als es etwas bergab ging.
„Und was hast du geschrieben wo du bist?"
„Bei einem Freund", sie sagte das so selbstverständlich. Aber waren wir Freunde? Wir hatten nicht wirklich etwas miteinander zu tun. Ihre Aussage schien mir etwas Mut für das zu geben, was ich als Nächstes tat.
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Loving the blind girl
Teen Fiction„Wer blind ist, sieht mit dem Herzen" Ryder Mason James. Ein Mitglied einer bekannten, nicht sehr angesehenen Gruppe Jugendlicher. Jeder weiß, dass dieser Name, vor allem in Verbindung mit denen seiner Freunde, Probleme bedeutet. Sein Leben ist g...