Die Premiere - Teil 1

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„Tom bist du so weit? Der Fahrer wartet vor der Tür!"

„Ich komme Jade!" Mit einem Kuss auf ihr schwarzes Köpfchen verabschiede ich mich von Willow. Mit einem breiten Lächeln gehe ich auf Jade zu, die vor der Tür auf mich wartet.

„Du siehst klasse aus Darling." Sie lächelt mich an und küsst meine Wange, ehe sie die Tür aufmacht. Zusammen gehen wir zu unserem Auto und ich halte ihr die Tür auf. Nachdem Jade im Wagen sitzt, steige ich von der anderen Seite dazu.

„Jade, wie kommt es eigentlich, dass du unsere Beziehung plötzlich öffentlich machen willst?" Ich nehme ihre Hand in meine und Küsse ihren Handrücken.

„Die Welt soll wissen, dass wir wieder zueinander gefunden haben. Dass unsere Liebe besonders ist." Mit einem breiten Grinsen im Gesicht und strahlenden Augen schaut sie mich an.

„Das wird unser erster gemeinsamer Auftritt nach über 5 Jahren sein. Bist du nervös?" Ich streichle ihre Hand, die sich immer noch in meiner befindet.

„Es ist aushaltbar, aber Tom ich muss dir was sagen. Ich habe mich bewusst dazu entschieden unsere Beziehung heute öffentlich zu machen, weil wir auf eine besondere Premiere gehen." Ihr Blick fällt zu Boden, ehe sie weiterredet. „Heute ist die Filmpremiere von Tenet und jemand aus deiner Vergangenheit hat dort in einer Hauptrolle gespielt."

Verwirrt schaue ich Jade an. „Und wer?"

„Y/N." Jade verstummte, nachdem sie ihren Namen gesagt hat.

Ich lasse ihre Hand los und schaue mit einem leeren Blick nach vorne. Ich werde Y/N wiedersehen.

„Tom? Es tut mir leid, dass ich es dir nicht vorhergesagt habe." Jade legt ihre Hand auf meinen Oberschenkel und ich blicke zu ihr.

Ich schaue in ihre Braunen unfassbar ängstlichen und traurigen Augen. Jade hatte Angst. Sie hat Angst, dass wenn ich Y/N sehe wieder einen Rückfall haben werde. Doch ich habe gelernt. Seit 2 Jahren ist sie nun wieder an meiner Seite und hat gut um mich gesorgt. Ich begegne Y/N mit einer gewissen Freude. Nicht, weil ich sie noch begehre. Sondern, weil ich mich für ihren Erfolg freue.

Ich lege meine Hand an Jades Wange und ziehe sie leicht zu mir. Stirn an Stirn. „Jade ich liebe dich mehr als alles andere auf der Welt. Du musst dir keine Sorgen machen." Zum Abschluss drücke ich ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. Eine Träne der Erleichterung rollt ihre Wange hinunter. Schnell wischt sie diese weg und lächelt mich an.

*****

Am roten Teppich angekommen springe ich schnell aus dem Auto und eile zur anderen Seite. Wie ein Gentleman mache ich die Tür auf und Jade stolziert heraus. Ihr weißes Kleid schmeichelt ihren dunklen Haaren. Mir fällt auf, dass es hat ein gewisse Ähnlichkeit mit einem Hochzeitskleid hat. Ich mache die Tür hinter Jade zu und küsse sie. Langsam gehen wir den roten Teppich entlang und posieren für die Fotografen. Wir strahlen beide um die Wette. Ein Lächeln breiter als das andere.

„Mister Felton, hätten Sie kurz Zeit für ein schnelles Interview?", ruft mir ein bärtiger Mann zu. Ich lächle ihn an und gehe auf ihn zu. „Vielen Dank. Mister Tom Felton, wie ich sehe sind sie in Begleitung." Er deutet auf Jade, die weiter von den Fotografen fotografiert wird.

Ich nicke. „Ja, das ist Jade meine Freundin. Altbekannt.", scherze ich.

„Schön Sie beide wieder zusammen zu sehen. Was verschlägt sie zu dieser Premiere?" Der Mann hält mir das Mikro vor den Mund und ich muss kurz schlucken.

Bei der Frage, was ich hier suche, hätte ich am liebsten Y/N gesagt. Ich möchte sehen, ob es ihr genauso gut geht wie mir, aber hätte ich das gesagt, hätte ich etwas losgetreten, was keiner wollte. Die Öffentlichkeit weiß bis heute nicht, was Y/N und mich verbindet und es ist besser, wenn das ein Geheimnis bleibt.

„Mister Felton?" Verwirrt schaut mich der Mann an.

Ich räuspere mich. „Tut mir leid, ich bin in Gedanken versunken. Da Fantastische Tierwesen 3 in den Startlöchern steht, wurde ich von Warner Bros. eingeladen diese Premiere zu besuchen. Das nennt man Marketing, so machen wir zeitgleich Werbung für das Harry Potter Franchise." Bevor er weitere Fragen stellen kann, verabschiede ich mich schnell bei ihm. Ich schaue zu Jade, die langsam auf mich zukommt. Ich greife nach ihrer Hand und verschränke meine in ihre. Gemeinsam gehen wir in den großen Saal. Ein Mitarbeiter des Events bringt uns zu unseren Sitzplätzen. Gerade, als ich mich hinsetzte, tippt jemand an meine Schulter. Ich drehe mich um und sehe Alex. Freudig stehe ich auf und umarme sie.

„Schön die zu sehen Alex!"

„Das Gleiche würde ich gerne auch behaupten." Ihr Blick wandert an mir vorbei zu Jade. Sie schaut mich streng an und signalisiert mir, dass sie unter vier Augen mit mir reden möchte.

Ich drehe mich zu Jade um. „Ich bin gleich wieder da Darling."

Alex räuspert sich und schaut mich genervt an. Sie greift nach meinem Handgelenk und zieht mich hinter sich her. In einer dunklen Ecke kommen wir beide zum Stehen.

„Tom was machst du hier?" Ihr Gesichtsausdruck verfinstert sich.

„Ich wurde eingeladen Alex und ich verspreche es dir, ich wusste nicht, dass Y/N die Hauptrolle in diesem Film spielt. Ich habe es gerade erst von Jade erfahren."

„Bitte tu mir einen Gefallen und versuch Y/N aus dem Weg zu gehen. Sie wäre beinahe zusammengebrochen, als sie deinen Namen auf der Gästeliste gesehen hat." Ohne auf meine Antwort zu warten, geht Alex wieder zu den anderen Gästen.

Es schmerzt zu hören, dass Y/N nur beim Anblick meines Namens schon fast zusammenbricht. Ich kann nicht glauben, dass die starke, verrückte und eigenwillige Frau, die ich kannte, sich so verändert hat. Ich werde ein Risiko eingehen müssen. Jade und Alex werden zwar sauer auf mich sein, aber ich muss Y/N selber sehen und mir ein Bild von ihr machen. Geht es ihr wirklich so schlecht wie Alex sagte oder soll mir das nur ein schlechtes Gewissen machen?

Die Lichter fangen langsam an zu flackern und ich begebe mich wieder auf meinen Platz. Jeden Moment geht es los. Der Raum verdunkelt sich. Nach ein paar Sekunden gehen die Lichter wieder an. Ich schaue nach vorne und sehe Y/N auf der Bühne stehen. Da ist sie. Sie sieht wunderschön aus und die neue Frisur steht ihr. Sie strahlt über beide Ohren. Mein Blick wandert zu Robert, der neben ihr steht und auch er strahlt über beide Ohren. Mit seinem Charme und seinen Witzen bringt er Y/N bei ihrer Rede viel zum Lachen.

Ich freue mich zu sehen, dass es ihr anscheinend besser geht, als Alex mir andrehen wollte. Sie strahlt, sie lacht und sieht umwerfend aus. Den Blick, welchen sie Robert zu wirft lässt mich in alten Erinnerungen schwelgen. Mit demselben Blick hat sie mich immer angeschaut. Moment. Mit demselben Blick hat sie mich immer angeschaut. Y/N steht auf Robert. Schlagartig verliere ich meine freudige Mimik. In mir macht sich ein unschönes Gefühl breit. Ich streichle über mein Kinn und meinen Mund. Verdammt. Jade hatte recht, ich hätte Y/N nicht wiedersehen dürfen. Ich bin eifersüchtig. Ich gehöre an Roberts Stelle.

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