Robert nahm meine Hand und verschränkt seine Finger in meine. Er schaut mich mit einem leichten Lächeln auf den Lippen an und reißt meine Hand mit in die Höhe.
„Meine Damen und Herren, Hollywoods neues Gesicht Y/N!" Mit diesen Worten verabschiedeten wir uns von der Bühne und nahmen unsere Plätze ein. Alex wartete schon mit Drinks an unserem Tisch.
„Ihr beide wart klasse da oben. Total charismatisch und bodenständig." Sie klopft Robert auf den Rücken. Dann blickte sie zu mir. Ihre Mundwinkel hängen leicht nach unten. Ich wusste, was das heißt...sie hat schlechte Nachrichten für mich. Ich kann eins und eins zusammen zählen. Alex hat Tom getroffen.
Bevor Alex ihren Mund aufmachen kann, fange ich an zu sprechen. „Alex es ist alles okay. Ich weiß, du hast Tom gesehen.", entgegne ich ihr mit einem leichten Lächeln.
Mit großen Augen schaut Robert mich schlagartig an. „Was? Tom ist hier?" Schnell schaut er sich um und versucht den Blondschopf in der Menschenmenge zu finden.
Ich lege meine Hand auf seine. Er hört auf umherzuschauen und schaut mich an. „Es ist schon okay." Ich kann mir zwar nur zusammenreimen, wieso Robert sich so überfürsorglich benimmt, aber auf Tom zu treffen muss ich doch nach all der Zeit überstehen. Als ich seinen Namen auf der Gästeliste gesehen habe, war es nur der Schock, welcher mich umgehauen hat.
Mit einem starken Husten macht Alex auf sich aufmerksam. „Lasst mich ausreden. Ja ich habe Tom gesehen, aber nicht nur ihn. Er ist in Begleitung Y/N, und zwar von seiner Ex-Freundin/ Freundin Jade."
Er hat sie tatsächlich mitgebracht. Was fällt diesem Kerl ein, eine Frau zu meiner Filmpremiere mitzubringen? Mein Blick wandert durch den Raum, an irgendeinem Tisch sitzen die beiden. Nur zu gern würde ich Jade einmal persönlich sehen.
Durch einen kleinen Ruck werde ich aus meinen Gedanken gerissen. Robert hatte einen Arm um mich gelegt und mich zu sich gezogen. „Du bist auch in Begleitung Y/N, vergiss das nicht." Verwirrt schaue ich ihn an. Robert fängt an zu lachen. „Wir sind zusammen hier, also bin ich jetzt deine Begleitung." Er küsst mich auf die Stirn und lehnt seinen Kopf an meinen.
Er hat ja recht, wieso rege ich mich über das Verhalten von Tom so auf? Tom war mit Jade hier und ich habe Robert an meiner Seite. Gute Freunde hin oder her, einen besseren Begleiter hätte ich mir nicht wünschen können. Als Robert und ich zusammen über den roten Teppich gelaufen sind, hat der mich bei jeder Pose angefeuert. Es hat regelrecht Komplimente geregnet. Bei jedem Interview, welches wir gegeben haben, hat er mich bis in den Himmel gelobt. Schon interessant wie das Leben tickt. Der eine Brite bricht mit das Herz, der andere Brite hilft es wieder zusammenzukleben.
*****
Der Abend neigt sich langsam dem Ende zu und die Afterparty ist eröffnet. Zusammen gehen Robert und ich zur Bar.
„Ein Bier für mich und ein Gin Tonic für die Lady."
Der Barkeeper gibt uns unsere Getränke und wir stellen uns in eine Ecke. Es ist schon witzig zu sehen, wie die großen Hollywood Stars privat drauf sind. Hier wirke ich nicht so verrückt wie ich eigentlich bin, nein die meisten übertreffen mich sogar. Ich schlürfe an meinem Getränk und schaue zu Robert hoch. Seine Augen wandern über die Tanzfläche und ein belustigtes Lächeln zieht sich über sein Gesicht.
„Sollen wir auch Tanzen?" Ohne mich anzuschauen, starrt er weiter auf die Tanzfläche.
„Ich kann in dem Kleid nicht tanzen."„Dumme Ausrede." Er stellt sein Bier auf einen Tisch und nimmt meine Hand. Schnell zieht er mich mit und ich konnte gerade noch mein Glas wegstellen. Auf der Tanzfläche fängt er an wie ein Trottel seine Hüften zu schwingen. Seine Arme hinter seinem Kopf verschränkt und mit den seltsamsten Grimassen bringt er mich zum Lachen. „Siehst du? Machen wir uns gemeinsam zum Deppen." Robert dreht sich um und stößt mich mit seinem Po an. War das eine Tanzaufforderung? Belustigt stieg ich in seinen seltsamen Tanz bei. Zusammen peinlich sein macht mehr Spaß.
Nach ein paar Minuten kommt Alex zu uns auf die Tanzfläche. „Ich muss mich verabschieden Y/N. Ich wünsche euch noch viel Spaß heute Abend." Mit einer herzlichen Umarmung verabschiedet sich Alex von Robert und mir und verlässt das Event.
Robert beugt sich zu mir nach vorne und hält meine Schultern fest. „Kleine Pause?", flüstert mir Robert ins Ohr. Ich nicke ihm zu und wir gehen von der Tanzfläche. Mit den verschiedensten Gestiken versuche ich Robert zu erklären, dass ich schnell auf die Toilette verschwinde. Ich bin mir nicht sicher, ob er es verstanden hat. Immerhin hat er so getan, als würde er verstehen, was ich ihm erklären möchte.
Ich betrete die Damen Toilette und mir sticht direkt eine Dame ins Auge. Sie steht mit einem Braut-ähnlichen Kleid vor dem Spiegel und trägt sich neuen Lippenstift auf. Ich schließe die Tür hinter mir und lächle sie freundlich an. Sie dreht sich zu mir und schaut mich mit großen Augen an. Verwirrt über ihre Reaktion gehe ich auf Toilette.
Nach einem Kampf mit meinem Kleid und gründliches Händewaschen später komme ich aus der Damen Toilette heraus. Ich sehe wie sich die Dame mit dem Kleid durch die Menge quetscht. Es würde mich interessieren, wieso sie mich so schockiert, angeschaut hat. Ich drängle mich hinter sie, um sie abzufangen.
„Jade? Da bist du ja, ich habe dich schon gesucht." Diese vertraute Stimme. Ich drehe mich um und sehe Tom ein paar Meter weiter stehen. Er geht auf die Dame zu und küsst sie. Schwer schlucke ich. Ich habe das Gefühl die Zeit steht still. Er hebt seinen Kopf und sein Blick wandert direkt zu mir. Unsere Blicke treffen sich. Seine blauen Augen haben so viel zu erzählen. Sie schreien mich quasi an -bleib hier, ich will mit dir reden-, doch sein Mund bleibt still. Kein Hallo, kein Winken und nicht mal ein Lächeln kam über meine Lippen. Schnell drehe ich mich um und verschwinde.
Wo ist dieser verdammte Ausgang? Ich brauche Luft, ich muss Atmen. Alles um mich herum dreht sich. Schwankend versuche ich mir den Ausweg nach draußen zu erkämpfen. Ich ging durch die Tür nach draußen und stemmte meine Arme auf meine Oberschenkel. Panisch schnappe ich nach Luft. Habe ich gerade eine Panikattacke? Die Menschen um mich herum starren mich an.
„Y/N?" Zügig kommt Robert auf mich zu und stützt mich. Er geht mit mir zu einer freien Bank und hilft mir mich hinzusetzen. Ich kann mich nicht mehr zusammenreißen. Als wir saßen, bricht alles über mich zusammen. Ich fing an zu weinen und zu hyperventilieren. Robert legte seine Hand an meinen Hinterkopf und drückte meinen Kopf gegen seine Brust. „Du hast ihn gesehen, stimmts?" Ich kann auf seine Frage nicht antworten. Ich vergrub mein Gesicht nur noch mehr.
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Der Flirt
Fanfiction"Immer, wenn ich denke, mein Herz fängt an zu heilen, jährt sich der Tag unseres Unfalls. Der Tag, an dem er entschlossen hat, mein Vertrauen, meine Liebe und meine Hoffnung mitzunehmen." Y/N kämpft mit dem Verlust ihrer gescheiterten Beziehung mit...