Verständnis

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„Danke, dass du mich nach Hause bringst Robert." Ich öffne die Tür und gehe langsam aus dem Auto. Er macht es mir nach und verlässt sein Auto.

„Komm ich helfe dir die Sachen hereinzubringen, du darfst nicht schwer heben." Er holt meine Tasche aus dem Kofferraum und begleitet mich zu meiner Haustür. Ich öffne die Tür.

„Stell die Tasche einfach hier in die Ecke." Zusammen gehen wir in die Küche. „Möchtest du etwas trinken?" Dankend lehnt er ab.

Er setzt sich an die Bar und beobachtet jeden meiner Bewegungen. „Ich möchte mit dir gerne über unsere gemeinsame Nacht reden." Ich wende meinen Blick ab und schaue nach draußen. „Y/N wir müssen darüber reden. Ich will wissen, wieso du abgehauen bist und mich ignoriert hast." Er steht auf und kommt auf mich zu. Er legt seine großen Hände auf meine Schultern und schaut mich an.

Ich versuche seinen Blicken auszuweichen. „Ich habe keine guten Erfahrungen mit One-Night-Stands und als du nicht da warst am nächsten Morgen habe ich mich benutzt gefühlt. Ich wollte einfach so schnell es geht nach Hause."

Vorsichtig legt er seine Hände an meine Wangen. „Das muss kein One-Night-Stand gewesen sein." Langsam beugt er sich zu mir hinunter und küsst mich sachte. Seine Lippen sind weich und schmecken nach Honigmelone. Er schlingt seine Arme um mich und zieht mich an sich heran. Ich kann gerade nicht feststellen, ob ich mich wohl oder unwohl fühle.

Auf einmal erhellt sich der Display meines Handys. Schnell löse ich mich von Robert und öffne die Nachricht. Es war Tom. Schnell schreibe ich ihm zurück.

Nach zwei/drei Nachrichten antwortet er nicht mehr

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Nach zwei/drei Nachrichten antwortet er nicht mehr. Ob er sich direkt auf den Weg gemacht hat? Ich schaue zu Robert, der darauf wartet, dass ich mich wieder in seine Arme begebe. Mit einem schiefen Lächeln schaue ich ihn an. „Tom kommt gleich vorbei und er bringt jemanden mit."
Roberts Mimik verfinstert sich sofort.

Genervt atmet er laut aus. „Hoffentlich haben wir noch ein wenig Zeit, bevor er kommt." Er nimmt mich wieder in den Arm und legt sein Kinn auf meinen Kopf ab. „Y/N wieso bin ich so fasziniert von dir?"

Ich kuschle meinen Kopf an seine Brust. „Robert? Wir müssen reden." Schnell löst er sich aus unserer Umarmung und schaut mich streng an. „Es hört sich an, als würdest du mit mir Schluss machen wollen, dabei sind wir nicht zusammen.", scherzt er herum.

Verlegen beiße ich mir auf die Unterlippe. „Als Schluss machen würde ich es nicht bezeichnen, eher als mögliche Aufschiebung?" Fragend schaut er mich an. „Du weißt besser als jeder andere, wie ich mit dem Verlust von Tom gekämpft habe. Doch jetzt ist er plötzlich wieder da und möchte anscheinend in mein Leben gehören. Bevor ich mich dir voll und ganz hingeben kann, möchte ich erst herausfinden, was das zwischen mir und Tom ist. Es wäre nicht richtig von mir, mit dir eine Beziehung anzufangen, wenn ich dir nicht meine hundertprozentige Liebe schenken kann." Tief schaue ich in seine dunkelblauen Augen.

„Danke Y/N. Danke, dass du so ein ehrlicher Mensch bist und mich nicht verletzten möchtest. Du vergisst jedoch, dass ich ein erwachsener Mann bin und für mich selber entscheiden kann. Aber, wenn du noch Zeit benötigst, gebe ich dir alle Zeit der Welt. Doch entscheide dich bitte weise." Er küsst sanft meine Stirn. Mir huscht ein leichtes Lächeln über die Lippen. Ich bin Robert dankbar für sein großes Verständnis in dieser mehr als merkwürdigen und kuriosen Situation. Hoffentlich versteht Tom es auch.

*****

„Wer bist du denn?" Vorsichtig bücke ich mich zu der schwarzen Hundedame hinunter, die mich mit Hundeküssen im ganzen Gesicht begrüßt. Tom entwischt ein leichtes Lachen. Ich stelle mich wieder aufrecht hin und begrüße Tom mit einer Umarmung. Wir setzen uns in das Wohnzimmer und er schaut umher. „Ist Robert noch da?"

„Nein, der ist vor ca. einer halben Stunde gefahren. Aber jetzt sag mir mal, wie heißt der Flummi, den du mitgebracht hast?" Ich deute auf den Hund, der durch mein Haus rennt. Treppen hoch, Treppen runter. In den Garten und wieder ins Haus.

„Das ist Willow, mein Ein und Alles." Lächelt Tom ihr hinterher. „Sie hat mich damals gerettet." Verwirrt schaue ich ihn an und lege meinen Kopf schief. Er räuspert sich. „Vor ca. zweieinhalb Jahren wollte ich mir das Leben nehmen. Hätte ich den Anruf von Derek damals nicht angenommen, würde ich jetzt höchstwahrscheinlich unter der Erde liegen. Auf jeden Fall sagte er mir, dass ein kleiner Labrador Welpe gerettet werden muss und ein neues zu Hause brauch. Hals über Kopf habe ich mich in diese verrückte Hundedame verliebt. Vermutlich, weil ich eine verrückte Dame aus meinem Leben verloren hatte zu dem Zeitpunkt." Er schaut mir tief in die Augen, doch ich wende meinen Blick ab.

„Also habt ihr euch gegenseitig gerettet?" Ohne auf weiteres einzugehen, versuche ich das Thema zu umgehen. Er nickt mir zu und trinkt ein Schluck aus seinem Glas. „Tom ich wollte mit dir über etwas reden...", fing ich meinen Satz an. Er dreht sich zu mir und schaut mich gespannt an. Tief hole ich Luft. „Ich muss wissen, wie ernst es dir mit mir ist. Möchtest du eine ernsthafte Beziehung führen oder bei einem Streit wieder nach England abhauen?"

Mit großen Augen schaut er mich an. Kurz überlegt er. „Y/N, Darling, sollte ich dich nochmal verlassen, dann habe ich den Tod verdient. Damals war es Dummheit, dich alleine zurückzulassen. Ich hatte Angst und hatte viele Probleme. Doch heute bin ich ein anderer."

Ich schlucke schwer. „Ich möchte den neuen Tom kennenlernen. Es ist viel in den letzten drei Jahren passiert und wir haben uns verändert. Ich springe nicht mehr auf fremde Männer und frage aufdringlich, ob die Schwul sind.", fange ich an zu scherzen. Herzhaft fängt Tom an zu Lachen.

„Schade, ich finde das ganz sympathisch. Die Lady, die den Flügel im besoffenen zustand, kaputt macht, weil sie darauf rumtanzt, bist du aber noch, oder?" Er zieht eine Augenbraue hoch und schaut mich mit einem grinsen an.

„Das kannst du die nächsten Wochen unseres neuen Kennenlernens gerne Herausfinden. Sag du es mir dann."

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