(5) medicine

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-04/05/'00-

In den nächsten Tagen ging es Harry nicht wirklich gut.

Er verweigerte es, mit Ginny oder generell jemandem zu sprechen und war die meiste Zeit im Bett. Manchmal stand er auf um sich um die Kinder zu kümmern.

Harry wollte es nicht wahrhaben. Wie oft auch immer er die Worte auf sich wirken ließ, er wollte und vor allem konnte es auch nicht glauben.

Auch wenn er es nicht zugeben wollte, wurden seine Depressionen und PTBS schlimmer. Ginny bemerkte dies recht schnell, da sie Harry in und auswendig kannte.

Außerdem hatte Harry wieder Albträume. Das letzte Mal als sie so schlimm waren, war vor Harry's Selbstmordversuch. Er träumte von seinen Eltern, von Sirius Tod oder auch vom Krieg.

Ginny war besorgt und wollte wirklich für ihren Verlobten da sein. Sie wusste, das Harry es sich schwer tat, aber sie wollte helfen irgendwie.

Die Zeit nach Harry's Selbstmordversuch würde sie nie vergessen. Wie sie im St. Mungos auf und ab ging und auf Neuigkeiten wartete. Wie sie Harry im Badezimmer, auf dem Boden liegend fand. Wie sie ihrer Familie davon erzählte.

Zudem war sie auch mehr gestresst als sonst. Da Harry physisch und psyschich nicht wirklich zu gebrauchen war, kümmerte sie sich fast ganz alleine um diese. Sie wollte allerdings auch für Harry da sein, was aber schwer war, wenn 4 Kinder an ihrem Rockzipfel hangen.

Am Donnerstagmorgen, nachdem McGonnagal dar war, reichte es ihr. Sie schnappte sich ihre Kinder und Teddy und flohte in den Fuchsbau.

"Ginny, was machst du denn hier?", begrüsste ihre Mutter sie freudig.

"Hi Mom", sagte Ginny, "Könntest du vielleicht auf die Kids aufpassen? So zwei oder drei Stunden?"

"Ja klar", meinte Molly, "Was ist denn los?"

"Es ist Harry", erklärte Ginny, "Samstag ist was-... vorgefallen. Ich kann es euch noch nicht sagen. Wie auch immer. Er hat wieder Albträume, isst fast nichts und ich bin mir ziemlich sicher, dass seine Depressionen wieder schlimmer geworden sind."

"Du schaffst das schon Ginny", lächelte Molly, aber auch ihr besorgter Ausdruck war nicht zu übersehen.

"Okay, ja also. In der Tasche sind die Windeln, auch die für Teddy. Die Milch ist auch darin. Am besten gibst du ihnen sie nach dem Mittagsschlaf, da sie gerad getrunken haben. Generell müssten die drei jetzt eigentlich bald einschlafen, weil Zeit ist. Ich glaub das ist alles", zählte Ginny auf.

"Ich schaff das schon, ich hab schließlich acht davon aufgezogen", beruhigte Molly ihre Tochter.

Die beiden verabschiedeten sich und Ginny flohte zurück nach Hause.

Dort angekommen schaute sie zuerst nach Harry. Dieser schlief gerade, was sie schon mal beruhigte. Also ging sie wieder Nacht unten und räumte auf.

Zuerst kümmerte sich die rothaarige um das Wohnzimmer und danach um die Küche. Nachdem dies erledigt war, putzte sie auch noch das Bad.

Sie wollte sich gerade auf die Couch fallen lassen, als sie einen Schrei von oben hörte. Es war offensichtlich Harry.

Sofort sprintete sie nach oben und schüttelte Harry war. Dieser war verschwitzt und am zittern.

"Nein, bitte nicht. Nicht Ginny. Nicht meine Kinder. Nicht Teddy", wimmerte er.

"Shhh Harry, du bist hier bei mir. Ich, Teddy und die Kids sind am Leben", beruhigte Ginny ihn.

Kaum schlug Harry die Augen au, griff er sofort nach dem Arm seiner Verlobten. Er hatte davon geräumt, wie Todesser zuerst Ginny und Teddy und dann seine Kinder ermordet hatten, während er zugesehen hat.

"Wo sind James, Lily, Remus und Teddy?", murmelte der Potter.

"Ich hab sie zu Mom gebracht. Wir müssen reden Harry", erklärte Ginny.

Kaum hatte sie die Wort ausgesprochen, fing Harry leicht an zu weinen. Sein Weinen wurde immer stärker bis er ganz zusammenbrach.

Ginny hielt ihn die ganze Zeit fest und Harry weinte so lange bis keine Tränen mehr übrig waren.

"Es tut mir Leid, Gin", flüsterte Harry nach gut 20 Minuten.

"Du musst dich nicht entschuldigen", meinte Ginny.

"Doch ich muss", sagte der Potter, "Ich weiß auch nicht. Diese Prophezeiung. Ich-... Wenn das wirklich war ist, dann weiß ich nicht ob ich das überstehe. Ich meine, dass war alles was ich immer wollte. Aber was ist wenn ich sie dann wieder verliere. Oder es doch nicht passiert und wir uns nur falsche Hoffnungen machen."

"Ich weiß, ich will mir auch keine falschen Hoffnungen machen. Ich meine, es wäre doch absolut absurd, wenn auf einmal Fred hier stehen würde?", stimmte Ginny zu.

"Wahrscheinlich würde Molly ein Herzinfarkt oder so bekommen", lachte Harry.

"Jetzt aber nochmal zu dem wichtigen Dingen", schlug die Weasley vor, "Wie geht es dir Harry? Und sag nicht 'gut'. Ich weiß, dass es dir nicht gut geht. Du kannst mit mir reden. Oder auch mit 'Mione. Wenn du willst, kannst du auch zu einem Therapeuten oder so gehen."

"Es ist einfach verdammt viel", sagte Harry ehrlich, "Die Prophezeiung, die Kinder. Ich liebe die vier so sehr, doch nachts rauben sie mir manchmal den letzten Nerv. Und diese ganzen Depressionen und Schlafstörungen machen es auch nicht besser. Ich hab nicht mit dir geredet und ich weiß nicht mal wieso, aber das hat mich irgendwie fertig gemacht. Weißt du, jetzt ist so ein Moment wo ich gerne meinen Vater oder Sirius haben würde."

"Wie wäre es wenn wir jetzt mal was essen?", erklärte Ginny, "Währenddessen kannst du mir einfach weiter erzählen. Du musst nur mit mir sprechen. Ich kann dir helfen. Oder auch andere. Vielleicht kommt es dir nicht so vor, als würde das Helfen, aber Reden hilft dir eigentlich immer."

"Danke Gin, du bist die beste", lächelte Harry.

Zur Antwort drückte Ginny ihm einen sanftem Kuss auf die Lippen.

Die beiden machten sich auf den Weg in die Küche und Harry kochte etwas. Denn wer es glauben will oder nicht, Ginny war eine wahrhaftige Niete im Kochen.

Während des Essen redeten die beiden einfach. Harry erzählte er, wie er sich fühlte und Ginny half ihm damit, seine Gefühle auszudrücken.

Sie beschlossen auch, heute Abend die Verlobung von ihnen zu Verkündigen. Also halt an ihre Familie. Außerdem beschlossen beide, die Prophezeiung, sei sie jetzt wahr oder nicht, erst mal den anderen zu verschweigen.

*

Hand in Hand, trat das Pärchen im Fuchsbau aus dem Kamin. Kaum waren sie da, kam auch schon Teddy auf die beiden zugerannt und umarmte sie fest.

Molly sah ein wenig gestresster aus, wie als am Morgen und Athur hatte Lily auf dem Arm. Remus und James lagen einem Babygestell.

"Gehts dir wieder besser Harry Liebes?", fragte Molly.

"Ja, viel besser", antwortete Harry, "Danke fürs Aufpassen. Und achso, Gin würde euch gerne noch was sagen."

"Trommelwirbel", rief Ginny, "..... WIR SIND VERLOBT!"

Molly kreischte auf.

"Nein", rief sie.

"Doch", sagten Ginny und Harry synchron und die rothaarige zeigte ihren Ring.

"Es wird geheiratet!!", freute Molly sich, "Seit wann schon?"

"Letzte Woche Freitag. Bisschen unpassender Tag, der 2. Mai, aber wir brauchten was schönes", erklärte Harry.

Den Rest des Abends verbrachten sie mit einer sehr aufgeregten Molly und schickten auch noch Eulen an den Rest der Familie.

Danach flohte das Pärchen zurück und kaum waren sie zuhause fielen die Kinder und sie todmüde ins Bett.

This is the Life - a return of our loved onesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt