,,Vera Verto'' Malia tippte erneut gegen die Vase, welche bereits zwei Hinterbeine hatte und versuchte ihrem Zauber auszuweichen. Verzweifelt drehte sich die junge Schülerin um und blickte hilfesuchend zu Remus, welcher amüsiert am Türrahmen lehnte. ,,Lach mich nicht aus. Du hast gesagt du würdest mir helfen.'' Malia zog einen Schmollmund und klimperte mit den Wimpern. Remus stieß sich von der Türe ab und griff nach der Vase mit den Beinen und stellte sie zurück auf ihren Platz. ,,Versuch mal deinen Zauberstab anders zu schwingen.'' Er griff nach ihrer Hand und führte eine bestimmte Bewegung vor. ,,Versuch es so nochmal. Und konzentrier dich.'' Meinte er und ließ ihre Hand los. Malia schloss kurz die Augen und atmete tief durch. ,,Vera Verto'' Sprach die deutlich und der Zauber traf die Vase. Doch statt einem Kaninchen saß nun eine Ratte auf Remus Schreibtisch. ,,Bitte nicht.'' Malia rieb sich die Augen und seuftze. ,,Immerhin ist es ein Lebewesen. Und ein Nagetier.'' Meinte Remus und hob das Tier hoch um es zu begutachten. ,,Wieso muss das auch so schwer sein..'' ,,Es ist nicht schwer, du bist einfach nicht konzentriert.'' ,,Dann mach du es doch.'' ,,Dann lernst du nichts. Versuch es nochmal.'' Remus tippte die Ratte mit seinem Zauberstab an und sie verwandelte sich zurück in eine Vase. ,,Und diesmal stellst du dir das Kaninchen ganz genau vor. Stell dir vor wie groß es ist, welche Farbe es hat.'' Remus stellte sich hinter Malia und hob ihre Hand, welche sie bisher hängen gelassen hatte. ,,Vera Verto!'' Sagte Malia erneut und mit einem "Puff" verwandelte sich die Vase in ein kleines graues Kaninchen mit Schlappohren. Malia starrte das Tier mit großen Augen an und bevor sie realisiert hatte das sie es geschafft hatte, hatte Remus sie in den Arm genommen. ,,Ich hab doch gesagt du kannst das.'' Grinste er und ließ sie los um das Kaninchen hochzuheben. ,,Sieh dir mal das kleine Kerlchen an.'' Malia nahm Remus das Kaninchen aus der Hand und betrachtete es zufrieden. ,,Ich habs hinbekommen.'' Grinste sie und Remus nickte.
,,Und deinen Eltern macht das wirklich nichts aus?'' Nervös blickte Malia aus dem Fenster und betrachtete die an ihr vorbeiziehende Landschaft, sie waren schon fast in London. ,,Nein. Sie freuen sich dich kennenzulernen.'' Beruhigte Remus das junge Mädchen und schlug sein Buch zu, in welchem er gerade geblättert hatte. ,,Wir steigen aus dem Zug, wir apparieren zu mir nach Hause und du lernst sie kennen. Alles ganz entspannt.'' Redete er weiter. ,,So wie ich deine Mutter kenne holt sie euch persönlich ab.'' Grinste James und legte seine Füße hoch auf die Bank ihm gegenüber. ,,Ich bin volljährig, ich denke sie weiß das sie uns nicht abholen muss.'' ,,Wetten sie tut es trotzdem, sie lässt sich doch nicht entgegen wie du zum ersten Mal ein Mädchen mit nach Hause bringst.'' Sirius schmunzelte und Remus schlug ihm mit seinem Buch auf den Kopf. ,,Aua!'' Zischte er und rieb sich den Hinterkopf. ,,Ich hab doch nur Spaß gemacht.'' Grinste Sirius und Remus began zu lesen. ,,Wegen Samstag. Da wäre noch etwas.'' Drückte James auf einmal herrum und blickte etwas verunsichert zwischen Remus und Malia hin und her. ,,Was hast du angestellt?'' Fragte Remus und legte sein Buch nun endgültig zur Seite. ,,Naja. Lily hat sich gefragt warum Malia auf einmal so viel bei uns ist. Und ich konnte ihr doch schlecht die Wahrheit erzählen oder?'' Malia verschränkte die Arme und blickte James gebannt an. ,,Ich hab ihr gesagt ihr seid zusammen. Ich meine das sieht doch für viele schon so aus, ihr wisst schon. Für Lily ist das vielleicht sowas wie ein.. Doppeldate?'' James rieb sich nervös die Hände und lächelte schief. ,,Du hast sie auf ein Doppeldate mit Malia und mir eingeladen?'' ,,Sirius und Peter sind auch dabei.'' ,,Wenn es euch hilft gehen wir auch als Paar.'' Sirius warf Peter einen Luftkuss zu, doch dem schenkte keiner Beachtung. ,,Krone du kannst nicht einfach solche Dinge rumerzählen.'' Meinte Remus nun leicht genervt und auch Malia schien nicht sehr begeistert. ,,Kommt schon, ihr beide klebt doch eh immer zusammen, ihr müsst euch doch nichtmal anders verhalten. Bitte.'' James zog einen Schmollmund und Remus seuftze. Er blickte fragend zu Malia, welche knapp nickte. ,,Okey.'' James grinste und nahm die beiden kurz in den Arm, bevor sie den Bahnhof erreichten und die fünf gemeinsam ausstiegen. Der Bahnsteig war randvoll und überall wuselten die Leute umher als die Gruppe ausstieg und sich fürs erste Verabschiedete. Malia hatte ihren Rucksack, welchen sie mit einem Zauber vergrößert hatte um all ihre Sachen einzupacken, fest in der Hand um damit keine anderen Menschen anzurempeln und sie war froh das Remus sie vor sich herschob und sie ihn so nicht aus den Augen verlieren konnte. ,,Remus, Malia. Hier drüben.'' Malia blickte sich um und erkannte eine Frau am Rand des Bahnsteigs die ihnen kräftig zuwunk. ,,Das war so klar.'' Murmelte Remus und zog Malia nun hinter sich her zu der Frau, die offensichtlich seine Mutter war. ,,Remus, ist das schön dich zu sehen.'' Sie nahm ihren Sohn kurz in den Arm und wandte sich dann dem jungen Mädchen zu. ,,Hallo Malia, es freut mich dich kennenzulernen, Remus hat schon viel von dir erzählt. Ich bin Hope.'' Sie nahm das blonde Mädchen nun ebenfalls in den Arm und drücke sie kurz. ,,Mom.'' Remus räusperte sich und seine Mutter löste sich von Malia. ,,Wir sollten los. Es ist wirklich voll hier.'' Meinte Remus und seine Mutter nickte. ,,Du hast recht. Appariert ihr mit mir?'' Fragte sie und Remus schüttelte den Kopf. ,,Dann sehen wir uns gleich.'' Sie lächelte und mit einem leisen plopp war sie schon appariert. ,,Sie ist nett.'' Grinste Malia und griff nach Remus Hand, welche er ihr entgegen hielt und lächelnd den Kopf schüttelte. ,,Bist du soweit?'' Fragte er und Malia nickte knapp. Dann began alles sich zu drehen und das bekannte ziehende Gefühl breite sich in Malia aus. Sie hasste es zu Apparieren und als sie endlich ankamen zog sie scharf die Luft ein. Remus hielt sie fest während sie langsam wieder zu Atem kam. ,,Remus, was machst du denn mit dem armen Mädchen.'' Ertönte eine männliche Stimme hinter ihnen und Malia richtete sich auf. ,,Ich bin nicht wirklich gut auf apparieren zu sprechen.'' Malia fuhr sich einmal kurz über die Augen und betrachtete den Mann vor ihnen. Er hatte ziemliche Ähnlichkeit mit Remus, woraus sie schloss das es Lyall Remus Vater war. ,,Du musst Malia sein, ich bin Lyall Remus Vater.'' Stellte er sich vor und bestätigte so ihre Theorie. Er reichte ihr die Hand die sie entgegen nahm und freundlich lächelte. ,,Remus.'' Sein Vater nahm Remus kurz in den Arm und signalisierte schließlich mit einem nicken ihm ins Haus zu folgen. Es war ein kleines Einfamilienhaus direkt am Waldrand. Malia sah sich um und entdeckte erst in der Ferne ein weiteres Haus. ,,Wir haben es lieber ruhig um uns herum.'' Meinte Remus als er ihren Blick folgte und Malia lächelte. Sie traten in den Flur und einen angenehme Wärme umgab sie nun. Die Wände waren in einem warmen beige Ton gestrichen und einige Fotos hingen an der Wand. Malia zog sich ihre Stiefel aus und Remus nahm ihre Jacke entgegen, welche er an den Kleiderhacken hing. ,,Komm mit.'' Remus lächelte und schob sie weiter durch den Flur in das Wohnzimmer, welches an die Küche angrenzte. ,,Da seid ihr ja. Ihr habt bestimmt Hunger, der Zug war heute wirklich spät dran.'' Hope stellte gerade einen Topf auf den Tisch und Malia blickte auf die Uhr, die über einem Sessel hing. Es war bereits nach neun und die Sonne war schon lange untergegangen. Remus setzte sich an den Tisch und nickte auf den Stuhl neben sich. Malia ließ sich darauf nieder und auch Hope und Lyall setzten sich an den Tisch. ,,Remus hat erzählt du gehst in die fünfte Klasse. Bist du schon aufgeregt wegen der Prüfungen?'' Fragte Hope während sie Malia die Suppe in die Schüssel schöpfte. ,,Ein bisschen, aber ich denke ich bekomme das ganz gut hin. Remus hilft mir manchmal ein bisschen beim Lernen.'' Malia nickte dankend und Hope nickte. ,,Ja, Remus ist unser kleiner Musterschüler.'' Sie grinste stolz und Remus räusperte sich. ,,Mom du übertreibst.'' Malia schmunzelte. ,,Das tue ich nicht, und du solltest stolz darauf sein Liebling.'' ,,Mhm.'' Remus widmete sich lieber seiner Suppe und Hope began Malia zu Mustern. ,,Du siehst deiner Mutter wirklich ähnlich, ich war mit ihr in einer Klasse weißt du.'' Malia blickte auf. ,,Nein, das wusste ich garnicht.'' ,,Naja, wir waren auch nie wirklich befreundet.'' Winkte Hope ab und aß weiter. ,,Malia, darf ich dich etwas persönliches fragen?'' kam es nach einer Weile von Lyall und Malia nickte langsam. ,,Nun, Remus deutete an das du so bist wie er.'' Malia biss sich auf die Lippe und nickte langsam. ,,Wieso haben wir vorher noch nie davon erfahren? Wieso erst jetzt?'' ,,Dad.'' Meinte Remus, wollte das Gespräch unterbrechen doch Malia schüttelte den Kopf. ,,Schon okey. Ich bin noch nicht lange so. Ich wurde vor ein paar Monaten gebissen.'' Malia blickte auf ihren Teller und zwang sich schließlich aufzusehen und zu lächeln. ,,Ich habe erst fünf Vollmonde hinter mir.'' ,,Das tut mir leid. Das wusste ich nicht.'' Malia schüttelte den Kopf. ,,Dann passt ihr auf sie auf oder? Du und die Jungs.'' Fragte Hope und Remus nickte. ,,Wir verbringen den Vollmond zusammen.'' Bestätigte er und schob seinen Teller beiseite. ,,Ich bin ziemlich müde, kommst du mit Malia?'' Remus stand auf und nahm seinen, sowie Malias Teller und stellte sie in die Küche. Malia nickte und stand auf. ,,Danke für das Essen, und das ich kommen durfte.'' Malia lächelte nochmal welches die beiden erwiederten und das junge Mädchen folgte Remus die Treppen nach oben. Remus hatte Malias Rucksack unter dem Arm und öffnete eine Türe um sie eintreten zu lassen. Remus Zimmer war gemütlich eingerichtet. In der linken Ecke stand ein großes Bett direkt am Fenster, neben welchem provisorisch ein Klappbett aufgestellt wurde. Rechts stand ein Schreibtisch, daneben ein Bücherregal und links neben der Türe stand ein großer Schrank. Remus ließ Malias Rucksack, sowie seine Tasche auf seinem Bett nieder und er schob das Klappbett mit dem Fuß zu Seite. ,,Brauchen wir das Ding?'' Fragte Remus an Malia gewandt und sie verstand worauf er hinaus wollte. Schließlich haben sie schon zusammen in einem Bett geschlafen. Malia schüttelte den Kopf und Remus nahm das Bettzeug davon herunter und legte es ebenfalls aufs Bett, bevor er das Gestell zusammenklappte und unter sein Bett schob. ,,Es ist eigentlich für die Jungs.'' Erklärte er und Malia ging zu ihrer Tasche und kramte nach etwas zum Umziehn. ,,Das mit meinen Eltern tut mir leid. Ich hab ihnen gesagt sie sollen nicht nachbohren.'' ,,Nein, schon okey. Sie lassen mich in ihrem Haus schlafen, dann sollten sie schon wissen dürfen wer das eigentlich ist. Ich würde es auch wissen wollen.'' Remus seuftzte und zeigte Malia das Badezimmer. Malia war als letzte fertig und knipste das Licht aus, bevor sie zu Remus ins Bett hüpfte. Er schlug die Decke beiseite und deckte Malia zu, bevor er sich richtig hinlegte. ,,Spürst du schon etwas?'' Fragte Remus nach einer Weile und Malia drehte ihr Gesicht in seine Richtung. Der Mond war bereits ziemlich voll und sie wusste das er auf den Vollmond in drei Tagen abspielte. ,,Nein. Du etwa?'' ,,Nein.'' Remus Hand suchte unter der Decke nach der von Malia und als er sie fand verschränkte er seine Finger mit den ihren. ,,Aber ich hab mich bereits an die Vorboten gewöhnt. Ich mach mir nur sorgen wegen morgen Abend. Abends geht es dir immer am schlechtsten.'' Malia lächelte matt. ,,Bis jetzt geht es mir gut. Und morgen wird es mir auch gut gehen. Wir machen uns einen schönen Abend mit James, Lily, Sirius und Peter und vergessen den blöden Mond.'' Remus drehte sein Gesicht nun ebenfalls zu Malia. ,,Hoffen wir es. Aber du wirst nicht so tun als würde es dir gut gehen wenn es nicht so ist ja. Das macht es nur noch schlimmer.'' ,,Werd ich nicht.'' Remus nickte und blickte zurück an die Decke. ,,Gute Nacht Remus.'' ,,Gute Nacht Malia.''
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Remus Lupin / Rumtreiberzeit
FanfictionAuszug auf Kapitel 1: Ein lautes Heulen war im verbotenem Wald zu vernehmen. Es war eine dunkle Nacht, trotz des Vollmonds welcher hoch am Himmel stand. Der Wind rauschte durch die kargen Bäume des Waldes und das Wesen, welches den Laut von sich geg...