Überraschung am Fluss

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Percy wankte gestützt auf Tony zur Tür.
"Ich weiß nicht ob das so eine gute Idee ist Percy!" wandte Abby ein.
"Ich komm schon klar. Wenn wir beim Wasser sind fühl ich mich zumindest nicht als hätte mich gerade ein Lieferwagen überfahren, dann zurückgesetzt und nochmals überfahren", meinte er mit einem schwachen lächeln.
Abby nickte, nicht völlig von der Argumentation überzeugt.
Gibbs redete mit den beiden Polizisten und kurz darauf saßen alle verteilt in ihren Autos. Keiner dachte auch nur daran ins Büro oder nach Hause zu fahren.

Tony fuhr wie betäubt mit Ziva Gibbs hinterher.
"Glaubst du ihm?" fragte er schließlich.
Ziva legte nachdenklich den Kopf schief. "Da hat eindeutig etwas nicht gestimmt. Und das mit dem Stift... Ich habe tatsächlich kurz ein leuchtendes Schwert gesehen. Das ganze ist völlig verrückt!"
Tony nickte nachdenklich.
"Ich fühl mich wie in nem Film!" meinte er schließlich.
"Dann ist bei dir ja alles gut! Was kann sich ein DiNozzo noch mehr hoffen?!" sagte Ziva daraufhin gespielt gleichgültig.
"Wünschen, Ziva, das heißt wünschen!" antwortete Tony grinsend.
Für einen Moment schien es als würden sie eine völlig normale Autofahrt, an einen völlig normalen Ort haben.

Percy saß auf Gibbs Beifahrersitz.
Als ihm die stille zu drückend wurde sprach er Gibbs an, da dieser keine Anstalten zu etwas in der Richtung machte.
"Also?" fragte er etwas unsicher.
"Was?" antwortete Gibbs lediglich.
"Na, was meinst du? Glaubst du mir oder hälst du mich für verrückt?" Percy hielt diese Ungewissheit nicht mehr aus. Angespannt rutschte er im Sitz hin und her.
"Das werden wir noch sehen!" sagte er, den Blick nicht von der Straße wendend.
Percy ließ sich seufzent in den Sitz zurück fallen. Gibbs schien ihm immerhin eine Chance zu geben, sonst würde er ihm schließlich nicht erlauben zum Fluss zu gehen sondern in eine Irrenanstalt einweisen.

Endlich kamen sie an einer Art kleinen Hafen an.
Zu dieser Zeit waren nur wenige Menschen unterwegs und man hatte in alle Richtungen eine gute Sicht.
Percy konnte nachvollziehen warum Gibbs diesen Ort gewählt hatte. Sollte er sich aus dem Staub machen wollen konnten sie ihn sofort sehen. Und umgekehrt konnte sich keiner unbemerkt nähern.
"Und jetzt?" fragte McGee.
Alle Blicke lagen fragend auf Percy, der auf das Wasser starrte.
"Jetzt gehe ich eine Runde schwimmen", antwortete Percy.
"Schwimmen? In dem verdreckten kalten Wasser? Warum?" fragte Tony mit einem ratlosen, ungläubigen lächeln.
"Ich mag Wasser... Naja es wird mir helfen wieder zu Kräften zu kommen", antwortete Percy nicht sicher wie er das ganze erklärten sollte.
"Also so eine Halbgott Nummer, oder wie?" meine Tony daraufhin ungläubig.
"Genau...!" sagte Percy mit unsicheren Blick zu Gibbs.
Dieser musterte Percy nachdenklich und nickte schließlich.
Und damit lief Percy langsam in das Wasser, bis er plötzlich völlig verschwand.
McGee machte nervös einen Schritt nach vorne und musterte das dunkle Wasser.

Eine Minute verging, zwei Minuten....
"Da stimmt was nicht!" sprach Ziva die Gedanken aller aus.
"Was wenn... wenn", überlegte McGee ratlos.
"Wenn ihn ein Meeresungeheuer festhält?" zog ihn Tony auf.
Gibbs gab Tony eine Kopfnuss und starrte besorgt in das Wasser.
Plötzlich tauche Percy auf. Er stieg etwas weiter von den anderen zur aus dem Wasser und lief, die Beine immer noch im Wasser haltend, zu dem Team das ihn verdutzt musterte.
Nicht nur das Percy um einiges gesünder aussah, und ungewöhnlich lange über Wasser war, nein er war auch vollkommen trocken.
"Was...?!"
"Ich denke das zählt als Beweis?"  fragte Percy grinsend, in die Gesichter der fassungslosen Teammitglieder schauend.
Nur Abby stand etwas weiter hinten und grinste Percy fröhlich an, aufgeregt mit den Füßen hin und her wippend.
"Wie hast du das gemacht?" fragte Gibbs mit zusammen gezogenen Augenbrauen.
"Eine Halbgott Fähigkeit", antwortete Percy lächelnd.
"Das heißt alle Halbgötter bleiben im Wasser trocken?" fragte Tony irritiert.
"Nein.. Halbgötter erben Fähigkeiten von ihrem göttlichen Elternteil. Es ist unterschiedlich was die jeweiligen Kinder können", erklärte Percy.
"Und wer ist dein Vater?" stellte Gibbs die entscheidende Frage.
"Mein Dad ist Poseidon..", antwortete Percy gespannt auf die Reaktionen.
"Der Gott der Meere?" fragte McGee erstaunt.
Percy nickte bestätigend.
"Hast du ihn den dann schonmal getroffen?" fragte Ziva.
"Zum ersten mal, dass ich mich erinnern kann, mit zwölf Jahren".
"Man kann einfach so die Götter treffen?" fragte McGee fassungslos.
"Einfach so würde ich nicht sagen... Götter können ziemlich kompliziert sein. Nicht wenige würden mich mit vergnügen umbringen", sagte Percy grinsend.
"Heißt das ein Gott möchte dich umbringen?" fragte Gibbs.
"Nein, ich habe einen anderen Verdacht. Wir sind uns vor etwas über einem Jahr kurz begegnet. Anscheinend konnte er sich langsam befreien. Es wundert mich nur das die Götter nichts bemerkt haben...!" antwortete er nachdenklich.
"Und wie gehen wir vor?" fragte Gibbs mit hochgezogenen Augenbrauen.
"Das heißt ihr glaubt mir?" fragte Percy grinsend.
"Haben wir eine Wahl?" antwortete Gibbs mit dem anflug eines lächelns. Auch Tim, Ziva und Tony nickten bestätigend.
"Ich glaube nicht", meinte Percy daraufhin grinsend.

"Nun, wie sollten wir Vorgehen?" wiederholte Gibbs seine Frage.
"Das ganze geht um mich, ihr habt mit meiner Welt nichts zu schaffen, und das sollte zu eurer Sicherheit auch so bleiben!" stellte Percy fest.
"Das heißt du überzeugst uns davon das es die griechische Mythologie gibt, stellst unsere Welt auf den Kopf. Und möchtest dann das wir das alles ignorieren? Weist du wie viele Fragen ich noch habe?" fragte Tony empört.
Bevor Percy darauf antworten konnte, warf auch Gibbs seine Stellungnahme ein:
"Ein Marine wurde auf Grund dessen ermordet. Das geht uns eindeutig was an!"
Unsicher sah Percy in die entschlossenen Gesichter. Aus dieser Sicht hatte er es noch nicht betrachtet. Aber er konnte auch nicht zulassen das sie sich mehr als nötig in diese Welt verwickeln. Er wusste ja jetzt noch nicht mal was für Auswirkungen das ganze auf sie haben würde.
Hilfesuchend sah er zu Abby. Sie sah allerdings in eine völlig andere Richtung, die Augen erschrocken geweitet.
Percy folgte mit einem schlechten Gefühl ihrem Blick.
Anscheinend würden sie doch alle mit hineingezogen werden, stellte Percy fest.

Percy sah nervös der Gestalt entgegen.
Es war wie damals bei der Schlacht gegen Kronos. Nur das es diesmal ein anderer Fluss war und weder Satyrn noch andere Halbgötter, Abby ausgeschlossen, in der Nähe waren.
Er schritt mit seiner goldenen Rüstung und mörderisch glühenden Augen langsam auf die kleine Gruppe zu.
Auch das Team bemerkte die plötzliche Stimmungsschwankung und folgte Percy's Blick.
Gibbs kniff die Augen zusammen und konzentrierte sich auf die flackernde Gestalt. "Was ist das?"
"Darf ich euch vorstellen Hyperion. Titan des Lichts, ehemaliger Baum und mehrfacher Mörder", erklärte Percy.
"Und das bedeutet?" fragte Tim.
"Wir haben ein Verdammtes Problem!"

Percy wies das Team an zurück zu treten und ging seinerseits näher zum Wasser.
Bereit griff er nach Anaklysmos und entfaltete das Schwert.
In etwa fünf Meter Entfernung blieb der Titan stehen, auch er trug sein goldenes Schwert in der Hand.
"Perseus Jackson! So sieht man sich wieder... Es freut mich das Gaia dich nicht getötet hat, so bekomme ich doch meine Rache!" sagte er mit tiefer rauer Stimme, wobei sein leuchten zunahm.
"Hat dir der kleine Urlaub als Baum etwa nicht gefallen?" fragte Percy höhnisch.
Das darauf folgende knurren war mehr als deutlich. "Ich werde dich vernichten, elender Sohn des Poseidon!"
"Du hast einen Freund von mir getötet! Also nur zu, Versuch es!" antwortete Percy mit grimmigem Blick.
"Diesmal trägst du nicht den Fluch des Achilles! Ich werde dich zertreten wie eine Made. Du stehst allein!" knurrte der Titan.
"Oh Nein! Er ist nicht allein!" rief Abby wütend und trat vor.
Auch die anderen zogen nun ihre Waffen und traten dicht hinter Percy.
"Was tut ihr da? Ich komme schon zurecht, geht so lange es noch geht!" raunte ihnen Percy erschrocken zu.
"Percy, er hat recht. Du hast ihm allein zu wenig entgegen zusetzen. Das letzte mal hat dich der Fluch geschützt und deine Freunde haben dir geholfen. Wäre es umgekehrt würdest du auch bleiben! Wir sind in diesem Kampf deine Freunde!" redete sich Abby in rage und ignorierte die verdutzten Mienen der anderen.
Percy seufzte geschlagen und wendete sich zurück an den Titan, der dem kurzen Gespräch gefolgt war.
"Und du Held? Bereit mit deinen Freunden zu sterben?" fragte er spottend.
"Das werden wir ja noch sehen!" antwortete Percy und griff sein Schwert fester.
Hinter ihm entsicherte das Team ihre Waffen und richtete sie auf den Titan.
Dieser lachte auf und stürzte sich auf Percy.

Percy Jackson  Ein nicht ganz so normaler Fall Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt