Verhör

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Gibbs ging nochmal die wenigen Informationen die sie hatten durch.
Er hatte McGee, Tony und Ziva vor dem Verhör die Aufgabe gegeben Informationen über diesen Percy Jackson aufzutreiben.
Auf die schnelle hatte er wenige aber vorerst genügent Infos erhalten.

Der Junge war in New York geboren. Der Vater ist unbekannt. Seine Mutter heißt Sally Jackson und sein Stiefvater Paul Blofis. Er ist 17 Jahre alt.
Aufgefallen ist er vor fünf Jahren. Er wurde von seinem anderem, nun verschwundenen, Stiefvater Gabe Ugliano Beschuldigt seine zu der Zeit verschwundene Mutter entführt zu haben. Danach gab es mehrere Vorfälle in denen er mit zwei anderen Kindern nochmals vorkam.
Doch schlussendlich war herausgekommen das die drei Kinder von einem Mann entführt worden waren.
Sally Jackson tauchte auf, die Kinder waren nach dem Percy die initiative ergriffen hatte und sich gegen den Entführer gewehrt hatte, ebenfalls gerettet worden.
Der Entführer entkam und bis jetzt gab es keine Informationen über ihn.
Ansonsten war Percy in sieben Schuljahren von sieben Schulen geflogen, was eine beachtliche Leistung war.
Gibbs war bereits gespannt auf den Jungen.

Er öffnete die Tür und...
Entgeistert starrte er auf den dunkelhaarigen Jungen, dessen Kopf auf der Tischplatte lag. Den Geräuschen nach zu urteilen schlief er tief und fest.

Verärgert knallte Gibbs die Akte auf den Tisch.
Der Junge reagierte darauf ziemlich unerwartet.
Er richtete sich sofort wachsam auf und griff wie nach einer Waffe zu seiner Hosentasche. Als er Gibbs sah entspannte er sich jedoch wieder und fing an zu grinsen.
So eine Reaktion ließ darauf schließen, dass er sich oftmals in Gefahr befand und deshalb stets wachsam sein musste. Doch inwiefern sollte ein so junger Mann in Gefahr sein? Gibbs kannte dies nur von Marines und anderen Soldaten die im Krieg waren...

Er schaute in das Gesicht des Jungen. Dieser grinste!
Verärgert zog Gibbs die Augenbrauen zusammen. Hatte er den keine Ahnung in was für einer Situation er sich befand?

Zu Gibbs Überraschung löste sich das grinsen auf und der Junge setzte sich aufrecht auf den Stuhl. Fast schon erwartungsvoll schaute er ihn mit seinen ungewöhnlich grünen Augen an.

Gibbs entschloss sich dazu mit dem Verhör zu beginnen.
"Du wurdest von meinen Agents im Zimmer des Mordopfer entdeckt und festgenommen! Was hattest du in dem Zimmer zu suchen?!" frage Gibbs mit strengem Tonfall.

Percy sah ebenso ernst zurück. "Ich war ein guter Freund von Jake. Als ich zufällig von seinem Tod erfahren habe wollte ich so von ihm Abschied nehmen."

Gibbs schaute ihn ungläubig an, nicht das es an seiner Miene ersichtlich war natürlich.
"Indem du in sein Haus eindringst?"

Percy nickte und erwiderte stur Gibbs eisernen Blick.
Schließlich antwortete er doch.
"Er war ein Freund! Ich wollte nichts tun." Nach einer kurzen Pause in der Gibbs ihn nur schweigend musterte fuhr er fort. "Er wurde ermordet nicht wahr? Ich habe gehofft einen Hinweis auf den Mörder zu finden. Jake war ein guter Freund ich schulde ihm das!"

Gibbs sah nachdenklich den Jungen an. Er war bei den Worten lauter geworden, hatte sich in die Worte hinein gesteigert. Seine Augen waren dunkler geworden und hatten wütend gefunkelt.
Er glaubte ihm. Er hatte schon viele Marines und Agenten mit dem selben Blick gesehen und nicht wenige hatten im laufe der Jahre hier vor ihm gesessen.
Doch das würde er ihm sicherlich nicht sagen. Erst musste er so viel Informationen wie möglich bekommen. Bei diesem Fall herrschte eindeutig Mangel daran. Abby und Ducky hatten sich schließlich ebenfalls noch nicht gemeldet.

Also fragte er weiter. "Wenn du ihn so gut kanntest, hat er etwas gesagt oder sich anders verhalten als früher?"
Percy dache nach. Genaugenommen hatte er Jake zuletzt kurz bevor er von Hera entführt und zu einem acht Monats schlaf verdonnert wurde, gesehen.
Also entschloss er sich ein wenig zu lügen. "Er war in letzter Zeit ziemlich nervös und schreckhaft. Es war fast so als würde er sich vor etwas fürchten."
Na also so ganz erlogen war es ja nicht, schließlich musste jedes Halbblut damit rechnen plötzlich in Gefahr zu sein, stellte er fest.
Der Mann vor ihm nickte mit unbewegten Gesichtsausdruck.
"Wer könnte ihm den etwas antun wollen?"
Percy legte nachdenklich den Kopf schief. "Keine Ahnung, wir haben nicht sehr viel über unser Privatleben gesprochen."
"Ahh, ihr wart dann sicher zusammen in dem Camp?" fragte Gibbs nun aufmerksam.

Percy bemerkte den Blick und versuchte ruhig zu bleiben. Er wünsche sich Annabeth wäre hier, ihr wäre sicher etwas eingefallen...
Was sollte er nur sagen? Woher wusste er überhaupt davon?
Letztendlich entschied er sich zu Improvisieren. Hey er war gut darin!
"Es gibt kein Camp. Zumindest nicht im dem Sinn. Wir sind eine Gruppe von Freunden und treffen und meistens in den Sommerferien bei Long Island. Dort in der Nähe ist ein Erdbeerfeld das Erdbeeren verkauft (eine Art von Tarnung des Camps, das sehen die Sterblichen falls sie zum Camp runter schauen sollten).
"Wir haben aber kein Camp sondern immer ein kurzzeitiges Lager".
Percy hoffte das der Mann vor ihm nicht wusste das Jake das ganze Jahr über im Camp gewesen war. Doch er schien mit der Antwort einigermaßen zufrieden.

"Du kennst niemanden der ihm etwas antuen wollen würde?" fragte er nochmals nach.
"Nein!"
Gibbs musterte den Jungen vor sich nochmals.
Er hatte eine starke Ausstrahlung, wie jemand in Führungsposition. Doch wie sollte das möglich sein? Auch seine Reaktionen auf verschiedene Dinge waren seltsam gewesen. Gibbs runzelte die Stirn und entschloss das Verhör vorerst zu beenden.

"Das wäre dann im Moment alles. Du wirst die Stadt nicht verlassen dürfen. Es kann gut sein das wir nochmals Fragen an dich haben werden. Du wirst dich allerdings nicht nochmal in die Ermittlungen einmischen dürfen!" fasste Gibbs zusammen.

Zunächst schaute Percy ihn nur nachdenklich an, doch bei den letzten Worten schüttete er den Kopf.
"Das ist unmöglich! Ich muss herausfinden wer es war. Und warum! Ich könnte euch helfen..." meinte er plötzlich. "Ich weiß viel über ihn, dass wäre sicherlich hilfreich!"

Gibbs sah Percy an. "Das ist unmöglich. Ich kann dich nicht einfach so in die laufende Ermittlung einschließen. Ein Agent wird dich in kürze nachdem ein paar Formalitäten durchgeführt wurden raus begleiten."

Percy ließ sich wieder auf den Stuhl zurück sinken. Er brauchte die verdammten Beweise. Ohne sie würde er nicht viel rausbekommen. Er war nunmal nicht Sherlock Holmes. Nicht mal annähernd.

Gibbs war aufgestanden als es an der Tür klopfte.
Sekunden später öffnete sie sich. Ein Agent schaute vorsichtig rein. "Gibbs, Ducky hat was beim Jungen indeckt. Und es hat etwas mit..." er unterbrach sich selbst und schaute vielsagend zu Percy.
Gibbs, von dem Percy nun auch den Namen kannte, verließ den Raum und schloss dir Tür.
Percy blieb nachdenklich zurück.

"McGee! Was ist los?" fragte Gibbs.
"In der Tasche des toten Jungen war ein Zettel. Und es steht etwas ziemlich beunruhigendes darauf!" sagte Tim nervös.
"Was?" fragte Gibbs ungeduldig.
McGee schaute zur Tür des Verhörraumes und meinte dann:
"Wer ist der nächste? Und darunter:  Perseus Jackson!"

"Sag Ducky ich komme. Ich denke das dieser Percy doch erstmal hier bleibt!" antwortete Gibbs stirnrunzelnd....

Percy Jackson  Ein nicht ganz so normaler Fall Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt