Zelle

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>>Wir haben eine weitere Nachricht von ihnen erhalten<<  dieser Satz hallte stumpf in meinem Kopf wieder.

Mein Körper fing an zu beben, ich hatte mich in letzer Zeit nur schwer unter Kontrolle und litt extrem unter Wutausbrüchen. Bonez, der immernoch in der Türschwelle stand und auf eine Antwort von mir wartet kam näher.

"Marten, ich weiß es ist schwer, aber du musst endlich deinen Arsch hoch bekommen und etwas tun. Umso länger du wartest, desto schlimmer wird es. Ich weiß wieso du nichts tust, jeder weiß es, aber glaub mir, wenn ich dir sage, dass alle hier für dich bis zum ende kämpfen werden. Wir gehen für dich dort hin und holen sie, alle werden ohne eine verletzung wieder kommen, ich verspreche es!"

Ich wusste, dass er dies nur sagte, damit ich endlich wieder anfang mein Leben zu leben. Ja, mir war klar, dass sie alle hinter mir standen und jeder dort hingehen würde, aber mein Cousin konnte sein Versprechen nicht halten, niemand konnte das.

Wenn ich sie wirklich aus den fängen dieses Schurken holen wollte, erforderte es eine menge Planung, die ich schon vor Tagen hätte anfangen müssen.

Ein schrecklicher Schmerz an meiner rechten Gesichtshälfte ließ mich zusammenzucken. Ich drehte mich mit meinem Kopf unverzüglich nach rechts und siehe da Bonez stand neben mir und blickte mich gnauso wütend an wie ich ihn.

"Jetzt fang endlich an etwas zu sagen oder das wird heute noch böse enden. Hast du dich eigentlich mal angeschaut? Dein Umfeld? Was ist aus dir geworden? Wo ist der Marten hin den ich kenne, den ich mit stolz Cousin nennen konnte? Der, der sich von nichts unterkriegen lässt, der seine Familie in Sicherheit gebracht hat, alles opfern würde um sein Team zu beschützen?"

Wieder schaute ich ihn nur an, in seinen Augen lag purer Zorn, das schwache Licht, was seine rechte Gesichtshälfte beschien ließ ihn bedrohlicher aussehen als er eigentlich war. Aus meiner Wut wurde Angst und Trauer, was mir laut dem Blick meines gegenüber wohl deutlich ansah.

Lachend schüttelt John seinen Kopf: "Wie erbärmlich bist du geworde. Dein Vater wäre dermaßen enttäuscht von dir"

"Lass meine Vater da raus!", fuhr ich ihn an.

"Ach, du kannst ja doch noch reden...Können wir jetzt endlich über Aylin reden? Uns geht die Zeit davon und davon haben wir aktuell alles andere als genug

"Was meinst du mit >davon haben wir aktuell alles andere als genug<"

"Da du die ganze Zeit in diesen 'bezaubernd' Raum saßt und nichts unternommen hast, haben wir eine letzte Drohung bekommen. Und dieses mal solltest du nicht einfach nur hier sitzen und dich sebst bemitleiden, sondern Handeln oder du kannst Aylin am Friedhof besuchen!"

PoV Aylin

Ich wusste nich wieviel Zeit inzwischen vergangen war, aber ich war bestimmt schon eine Ewigkeit hier unten. Kam Marten denn nicht um mich zu holen? War ich ihm schon egal?

Mein Zeitgefühl hatte ich schon längst verloren und ich wurde immer dünner, denn ich bekam einmal am Tag eine hagere Portion an Essensresten und wenig Wasser. Die meiste Zeit schlief ich und wenn ich einmal Wach war versuchte ich irgendeinen Ausweg zu finden, doch es war sinnlos.

Meine Zelle wurde 24 Stunden am Tag überwacht, die einzigste möglichkeit zu entkommen war, wenn sich die Wachen ablösten. Aber selbst wenn ich es schaffte dieses Verließ hinter mir zu lassen wusste ich nicht wo ich war und wie genau ich aus diesem Gebäute rauskommen konnte.

Ich hörte auf darüber nachzudenken, denn es kam jemand auf meine Zelle zu. Hatte ich so lange geschlafen, dass die Wachen sich wieder ablösten? Diese Frage wurde mir sofort mit einem klaren nein beantwortet. Ich hatte nicht so lange schlafen.

Die alte Eisentür öffnete sich mit einem tiefen und lauten knarren. Sie war scheinbar schon älter, da sie nicht mehr wirklich silber war, sondern schon eher schwarz von dem ganzen Schmutz und der eiskalten, feuchten Luft der sie ausgesetzt war.

Ein großer Mann trat herein, der mir bekannt vor kam. Es war einer der Männer die das letze mal schon hier waren. Er trug wieder einen schwarzen Anzug, der mit drei Knöpfen zugenöpft war. Seine schwarzen Lackschuhe spiegelten die dreckige, nasse und von Spinnenweben überzogene Decke. Seine Haare vielen ihm links und rechts am Gesicht herunter. Ich würde sagen sie waren für einen Mann mittellang und reichten bis knapp unter die Augen. Er trug einen Mittelscheitel.

Die Hände des Mannes steckten in den Taschen seiner Hose, dennoch konnte man schwarze Handschuhe erkennen. Er sah wirklich nicht schlecht aus und sehr gepflegt, aber was machte er hier unten und dann noch alleine?

"Komm rein", sagte er mit einer so tiefen Stimme, dass ich die vibration seiner Stimmbänder bis hierher spüren konnte.

Er schaute zur Tür, was ich ihm nachtat und ich bereute es, denn ich hatte mit jedem gerechtnet, aber nicht mit dieser Person. Sie schaute mich mit einem finsteren lächeln an und mir war als würde man mir den Boden unter den Füßen wegreißen.

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