Unfall

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Ich wollte schneller renne, ich versuchte es, aber es ging nicht. Die Kerle waren fast bei mir, als meine Beine unter mir nachgaben.

Ich schloss meine Augen und wartete auf den harten zusammenprall mit dem Boden, doch er kam nicht. Stattdessen spürte ich eine starke Hand an meinem Oberarm, welche mich unsanft hochzog und mich mit sich nahm.

Ohne wirklich zu wissen, wer mich mit sich nahm ließ ich es über mich ergehen. Mir war alles egal, es interessiert mich grade nicht, ob es die Feinde waren, die mich hatten oder einer von Marten's Gruppe. Ich wollte einfach nur hier weg, meine Ruhe haben und schlafen.

Mein Kopf wurde nach unten gedrückt und nicht einmal zwei Sekunden später wurde eine Autotür zugeschmissen. Das Auto fuhr mit quietschenden Reifen davon, weshalb ich schlussendlich meine Augen öffnete.

Ich saß auf dem Rücksitz und vor mir war Marten. Er steuerte den Wagen mit rassendem Tempo durch die Straßen. Marten sah angespannt aus, er konzentrierte sich extrem und umfasste das Lenkrad mit einem sehr starken Griff, denn seine Fingerknöchel traten weiß hervor.

Sein Blick viel immer wieder in die Seiten und in den Hinter Spiegel, was mich dazu brachte aus der Scheibe hinter mir zu schauen. Zwei Autos, welche definitiv nicht zu Marten gehörten, waren Dicht hinter uns.

"Ey Aylin, Kopf runter, schau nicht nach hinten! Egal was passiert: Lass deinen Kopf unten!", schaute Marten mich warnend durch den Rückspiegel an.

"Du darfst niemals deinen Kopf nach oben nehmen in solche Situationen, wir wissen nicht, ob sie Waffen haben", Gazo drehte sich zu mich um. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass er und Avan auch im Auto waren.

Ich zog meinen Kopf etwas ein und blickte zu Aven, welcher neben mir saß. Auch er hatten den Kopf weiter unten, doch Av schaute ab und zu nach oben. Vermutlich um nachzusehen, ob die Feinde noch hinter uns waren.

Das war alles meine Schuld, nur wegen mir sind wir in dieser Situation. Wieso haben sie mich nicht einfach dort gelassen? Es wäre für alle besser gewesen, sie wären nicht wegen mir in dieser aussichtslosen Situation.

"Aylin, schau mich an", sagte Av. Ich folgte seinem Befehl und blickte direkt in seine Augen. Er sah etwas sauer aus. Er will mir jetzt aber nicht wirklich einen Vortrag halten oder?

"Ich weiß nicht genau, was du denkst, aber man sieht der an, dass du dir Vorwürfe wegen all dem machst. Du darfst sowas nicht einmal denken! Dich trifft absolut keine Schuld. Niemand konnte wissen, dass sie dich h-"

Weiter kam er nicht, denn ein Auto stieß in die Seite unseres Wagens und Avan wurde dabei getroffen. "Verdammt!", fluchte Marten und drückte mehr aufs Gas, aber es war zu spät. Aus einer Seitengasse kamen mehr Autos und sie fuhren Vollgas auf uns zu.

Sie machten keine Anstellt zu bremsen oder auszuweichen. Ich wollte schreien, aber es war zu spät.

Zwei Wägen krachten frontal in uns rein und ich verlor das Bewusstsein.

Siren waren zu hören, als ich wieder aufwachte, um mich herum leuchteten blaue Lichter und ich nahm leise Stimmen war. Ein lautes Piepsen dröhnte in meinen Ohren und ich wusste nicht genau wo ich war oder was passiert war.

Ich wollte aufstehen und mich umsehen, ich wollte wissen wo ich war, aber als ich versuchte mich umzudrehen zog ein starker Schmerz durch meinen gesamten Körper, er war so stark, dass ich wieder kurz davor war ohnmächtig zu werden.

Ich versuchte etwas um mich herum zu erkennen, doch das einzige was ich sah, war blau und rot? Wieso war hier alles rot und nass? War das, war das Blut?!

Nein, nein das konnte nicht wirklich Blut sein, es darf nicht-

Ich drehte meinen Kopf zur Seite und erschrak, denn dort lag blutüberströmt, Av.

War der Zusammenstoß wirklich so stark gewesen? Ich wusste es nicht mehr. Ich konnte mich nur noch daran erinnern, was kurz vor dem Aufprall passiert war.

Wieder überkam mich diese Schwärze und ich wurde erneut bewusstlos.

"Sie ist die einzige, die nicht in Lebensgefahr ist. Sie muss wirklich viele Schutzengel gehabt haben", hörte ich eine fremde Stimme sprechen.

Ich schlug meine Augen auf, ich lag in einem Bett, nein nicht irgendeinem. Ich lag im Krankenhaus. Das piepen der Geräte neben mir machte mich jetzt schon verrückt und ich wollte nichts lieber als einfach hier raus.

Ich hasste Krankenhäuser, dieser Geruch machte mich fertig.
Die Tür ging auf und ein Mann im weißen Arztkittel kam herein.
"Oh gut das Sie wach sind... Ich habe leider eine schlechte Nachricht für Sie. Herr Frieling ist leider in einem lebensgefährlichen Zustand, wir können nicht genau sagen, ob er es schaffen wird"

"Wo ist er?", war das einzige was ich heraus bekam. Ich wusste nicht mehr, wo mir der Kopf steht. Was, wenn er es nicht schafft? Er darf nicht sterben! Er darf es einfach nicht.

"Auf einer Intensivklinik, wir konnten ihn nicht hier behalten"

Etwas warmes lief meine Wangen hinab und floss in meinen Mund. Es schmeckte salzig, denn das, was da runterfloss waren Tränen. Was sollte ich nur ohne ihn tun? Wie geht mein Leben jetzt weiter? Wird er wieder nach Hause kommen?

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Hallo ihr lieben,
das wird das letzte Kapitel dieser FF sein. Ich wollte mich einmal für die ganzen Reads bedanken, vielen vielen Dank an jeden!
Vielleicht werde ich irgendwann einen zweiten Teil schreiben, aber ich denke eher weniger, da ich mich auf andere Geschichten konzentrieren möchte.

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