Prolog

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Es war eine stille Nacht. New York war schon länger ihre Heimat und sie hoffte noch ein bisschen länger zu bleiben. Die Gegend war so schön und still. Man konnte nur die Blätter im Wind rauschen hören, was für New York um diese Uhrzeit eigentlich gar nicht so üblich war. Das Apartment am Rande der Stadt hatte sich demnach definitiv gelohnt.

Die Blonde Frau drehte sich vom Fenster weg und sah zu ihrer Tochter. Sie schlief tief und fest in einem Reisebett. Die Hellblaue Bettwäsche hatte die Kleine sich zu Weihnachten gewünscht, da die Kinder aus ihrer Schule ebenfalls etwas zu der Zeit bekamen. Doch auch wenn ihre Freunde ein normales Haus mit Möbeln hatten, hatte die Frau beschlossen keine Möbel zu kaufen. Zu viele Umstände. Bei dem nächsten Umzug müssten sie diese sowieso wieder verkaufen.

Die Frau stellte sich neben das Bett des Kindes und strich ihr sanft über die glatten Haare. Sie hatte diese von ihrem Vater geerbt. Die Tochter wusste, dass sie ihren Vater nicht oft erwähnen sollte. Beim letzten Mal hatte das Gespräch mit einem Gefühlschaos ihrer Mutter und einem verbrannten Haus geendet. Dennoch konnte sie ihr nie wirklich böse sein. Sie war sah so unschuldig aus, wie sie immer aufsah, wenn ihre Mutter mal wieder einen Ausraster hatte. Und den bekam sie des Öfteren. Seit sie nichtmehr in ihrer Heimat waren, war sie aus dem Gleichgewicht. Doch das sah man nicht nur an ihr, denn auch die Erde litt darunter.

Kurz, bevor sich die blondhaarige Frau auch zum Schlafen hinlegen konnte, klopfte es an der Tür. Verwirrung und Angst machte sich in ihrem Gesicht breit. Langsam schlich sie zur Tür. Sie erwartete doch wohl niemanden? Und erstrecht nicht um diese Zeit.
Durch den Türspion konnte sie niemanden erkennen. Das war äußerst merkwürdig. Erneut sah sie hindurch, aber es war noch immer niemand zu sehen.

Ihre nächste Tat sollte sie jedenfalls bereuen. Vor Neugier öffnete sie die Tür und stand dem obersten Hexenmeister von Brooklyn gegenüber.
"Magnus Bane. Was willst du hier" fragte sie gereizt. Ihren langjährigen Freund hätte sie als letztes erwartet. Magnus hob die Hände. Mit seinen Ketten und Ringen sah er schon ein wenig Angsteinflößend aus. Seine Lider hatte er mal wieder dunkel geschminkt und er besaß einen neuen Ohrring am Ohr. "Ich muss sie mitnehmen" sagte er und schloss die Tür hinter sich, nachdem er ohne Erlaubnis hereinspaziert war. "Das wirst du nicht" sagte die Blonde sofort. Wenn es um ihre Tochter ging, würde sie ganz sicher nicht auf die Bremse treten. Die Blutadern der Frau verfärbten sich golden und sie hob ihre Hände. "Lailah beruhige dich bitte. Er will dich holen. Niemand weiß von ihr und wenn ich sie nicht mitnehme, kann das schlimm enden. Erstrecht, weil du abgehauen bist." sagte er und ging weiter ins Apartment. "Magnus das kannst du nicht machen. Ich darf sie nicht verlieren." sagte sie verzweifelt, während sich ihre goldenen Adern wieder zurückbildeten. "Es gibt keine andere Lösung. Es sei denn du willst sie tot sehen." Der Hexenmeister nahm dabei definitiv kein Blatt vor den Mund. Lailah, die Mutter des Kindes schluckte hart. Er hatte Recht. Schweren Herzens ging sie ins Schlafzimmer und stellte sich, wie zuvor an das Kinderbett. Ihre kleine Tochter machte regelmäßige Atemzüge. Ihr viel es wirklich schwer das friedlich schlafende Mädchen zu wecken. Langsam rüttelte die Mutter an der Schulter ihres Kindes. "Josy. Wach auf. Wir müssen verschwinden" flüsterte sie und sofort waren die Augen des Kindes aufgeschlagen. Ihre blauen Augen erinnerten Lailah an ein Meer. Die dunklen sprenkel in ihren Augen könnten nach dieser Annahme Fische sein. Doch man sah in ihnen auch wieder, wer ihr Vater war, der dunkle Rand der Iris ließ dort keinen Grund für Zweifel.

"Wohin gehen wir?" fragte die Kleine und blickte ihre Mutter fragend an. "Zu Magnus Bane. Du wirst ab heute jeden Tag mit ihm verbringen" sagte sie und lächelte dabei. Das Mädchen nickte, weil sie Leuten vertraute, denen ihre Mutter vertraute. Außerdem waren die beiden schon ein paar mal bei Magnus und wenn ihre Mutter sie zu Magnus schickte, konnte sie ihm vertrauen.

Mit einem Fingerschnipser hatte das Mädchen ihre Sachen zusammengepackt und trug nun einen rosanen Rucksack auf dem Rücken. Sie war es gewohnt nicht viel dabei zu haben. Mit ihrer Mutter ging sie zu dem Hexenmeister, welcher noch immer im Eingangsbereich des Apartments stand und das Mädchen freundlich begrüßte.

"Pass auf dich auf Josy. Ich werde immer über dich wachen. Verspricht mir, dass du niemandem sagst, was du wirklich bist. Hörst du? Niemandem." Die Blonde umarmte die Braunhaarige. "Ich verspreche es Mommy." murmelte sie gegen die Schulter ihrer Mutter. Was genau gemeint war, wusste sie nicht, aber für sie war klar, dass es länger dauern würde, bis sie sich wiedersahen.

"Ich liebe dich meine Süße" sagte Lailah und gab das Mädchen frei. Sie schloss hinter den beiden sofort alle Türen, Fenster und jegliche Portale, die in das Haus führten. Allerdings kam diese Idee zu spät.

Denn sobald sie dachte, sie wäre fertig und sicher, tauchten die ersten Männer auf. Sie trugen allesamt weiße Kleidung und sahen nicht sehr fröhlich aus. "Lailah. Du kommst jetzt mit uns mit. Er wird dir eine angemessene Strafe geben." sagte einer der Männer.
Die Frau schnaubte frustriert auf. Sofort kamen die anderen Männer hinter dem ersten hervor und hielten die Blonde an beiden Armen fest. Dabei legten sie ihr handschellenähnliche Dinger um, die der Frau wohl sehr wehgetan haben. Jedoch war es ihr egal, wie verletzt die war oder welche Strafe sie bekam. Das wichtigste war, dass ihre Tochter in Sicherheit war.

Ihre Tochter Josephine.


Hallöchen meine Lieben,
mich gibt es tatsächlich auch noch und ich versuche diese Story jetzt wirklich zu Ende zu schreiben.
Jedenfalls update ich jetzt immer so 1-2 mal die Woche in der Hoffnung dass ich mit dem Schreiben hinterherkomme:)

JosephineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt