Kapitel 23

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Nach einem weiteren Tag, an dem ich versuchte mich irgendwie in meine dämonische Form zu verwandeln, hielt ich die Eintönigkeit nicht mehr aus und machte mich auf den Weg zum Institut. Auf dem Weg dahin rief ich Clary an.

„Hey, kann ich vorbeikommen? Es ist ziemlich nervig die ganze zeit nur mein Zimmer zu sehen."

Clary auf der anderen Seite wirkte nicht so erfreut. „An sich gerne, nur hat der Rat verboten Unterweltler ins Institut zu lassen. Wir müssen uns also woanders treffen. Izzy und ich gehen zu den Eisernen Schwestern, vielleicht willst du ja mitkommen?"

„Ich kann es ja wieder versuchen. Nur denke ich, dass ich nicht reinkommen darf. Die machen einen Test am Anfang, nichts schlimmes, wirst du wahrscheinlich mit Bravour bestehen."

„Wir treffen uns dort in Ordnung? Izzy meinte, du könntest dahin kommen." War ja klar. Ich öffnete ein Portal zur Burg der Eisernen Schwestern und wartete dort auf einem Felsen.

Nach einigen Minuten kamen auch Clary und Izzy. „Hey!" rief ich und umarmte beide kurz. „Oh Gott ich hätte nicht gedacht, dass du wieder hier bist." Izzy drückte mich fest an sich.

Wir sahen nach vorne zur Burg. Die beiden schienen sich erst fangen zu müssen. Ein ‚Wow' von einem der beiden durfte dabei natürlich nicht fehlen. „So krass ist das nicht. Im Himmel sieht das echt besser aus."

Die beiden waren dennoch schwer beeindruckt und redeten den ganzen Weg davon, es nicht fassen zu können, dort hinein zu gehen.

Nachdem wir das Eingangstor passierten, schloss sich dieses hinter uns und wir wurden sofort von den eisernen Schwestern umringt. „Nennt eure Namen!" rief eine der Schwestern. „Isabelle Lightwood" machte Izzy den Anfang. Genervt sah ich zu allen. „Josephine Gwendolyn Claire. Ihr kennt mich doch schon." Die Schwestern sahen starr zu mir und gingen danach weiter zu Clary. Ehrlich? Keine weiteren Fragen zu meiner Person? Schade.

„Clary Fairchild" brachte mich dann wieder ins Jenseits.
„Valentines Tochter." fiel der einen auf. Sie kam mir sehr bekannt vor.
Die gegenüber von ihr hielt ihr Schwert noch fester. „Dein Vater hat die stillen Brüder umgebracht! Und raubte unsere wertvollste Waffe! Verschwinde von hier. Sofort!" Unschlüssig sah Clary kurz zu mir, bis ihr Blick wieder gleichgültig wurde. „Es war doch ihr Vater und nicht sie!" meinte ich. „Sei ruhig Tochter des Dämonenfürsten!" Meine Augen wurden zu Schlitzen. Nur weil ich Azazels Tochter war hieß es noch lange nicht, dass man mich so behandeln durfte. Doch Izzy hielt mich zurück.

„Clary hat nichts falsches getan!" Bestätigte auch Izzy.
„Lass mich", übernahm die, die mir bekannt vorkam den Part, „Welche Antworten sucht ihr hier?" Die Frauen kamen mir absolut unsympathisch rüber.

„Wieso war es Valentine überhaupt so wichtig das Seelenschwert zu stehlen?" fragte Izzy skeptisch an die schwarzhaarige Schwester gewandt.

Die Frau hinter uns schüttelte merklich den Kopf und sah mit eiserner Miene in mein Gesicht.

Clary wollte wohl unbedingt in diese Zitadelle, weshalb sie das Reden übernahm.
„Ja, Valentine ist mein Vater, aber dieser Mann hat meine Mutter getötet. Er experimentierte an meinem Bruder. Ich will ihn aufhalten, mehr als jeder andere! Und damit wir überhaupt eine Chance gegen ihn haben, brauchen wir eure Hilfe." Clary strahlte Selbstsicherheit aus. Sie war die geborene Schattenjägerin. Sie war stärker, als sie es den meisten zeigte.

Die Schwestern waren wohl überzeugt. Sie nahmen ihre Schwerter herunter und zeigten in Richtung des riesigen Gebäudes. Isabelles Schultern fehlen nach unten und sie atmete aus. Sie war doch sonst nicht so angespannt. Vorsichtig reihte ich mich hinter sie ein. Nach dem ersten Windzug konnte ich es riechen.
Yin Fen.
Doch bevor ich sie darauf ansprechen konnte, lief sie vor mir weg, weiter zwischen die Eisernen Schwestern.

JosephineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt