Elemental Academy ~ Der Anfang

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Mittlerweile war Dienstag und somit der zweite Tag der Prüfungen. Ich wachte, dank Leilani, früh am Morgen auf und nachdem wir uns fertig gemacht hatten, gingen wir gemeinsam runter zum Frühstück. Dort angekommen lächelte uns Kian schon entgegen, während von Damien jede Spur fehlte. „Wo ist Damien?", fragte ich Kian. „Der steht beim Essen an. Wenn ihr Glück habt, könnt ihr euch zu ihm stellen." „Ah, ich sehe ihn, danke", sagte ich, bevor ich mir Leilanis Ellenbogen schnappte und sie hinter mir her zu Damien zog. „Guten Morgen, können wir zu dir?", fragte ich ihn und versuchte ganz lieb drein zu blicken. Er musterte uns und schien zu überlegen, ob er Leilani helfen wollte, bevor er einen Schritt zurück machte und wir uns somit vor ihn stellen konnten. „Danke", meinte meine Freundin schüchtern, der man anmerkte, dass sie sich nicht wohl dabei fühlte, sich vorzudrängeln. Ich lächelte ihr aufmunternd zu, da ich wusste, dass das nicht das Einzige war, was sie beschäftigte. In meinem bisherigen Leben traf ich keinen Menschen, der so auf gute Noten fokussiert war, wie Leilani. Am Tisch angekommen, setzten wir uns und begannen unser Frühstück zu essen. Leilani stocherte lustlos in ihrem Rührei herum, Kian genoss sein Brötchen, auf dem, glaube ich, Käse, Gurken und Wurst zu finden waren. Damien aß mehr von meinem Avokadobrötchen als von seinen Pancakes, weshalb ich mir dafür von diesen ein paar klaute und gleichzeitig versuchte meinen Verlobten wieder auf seinen Teller zu verbannen. 

Deshalb hatte ich eigentlich angefangen von seinem Essen kleine Stücke zu klauen, doch leider interessierte ihn das nicht sonderlich und er ließ mich, großzügig wie er war (nicht), gewähren. Nach dem Essen gingen wir gemeinsam zum Klassenraum in dem wir gleich unsere Prüfung in „Sprachen" ablegen würden. Das zweite Fach heute war „Kampf mit Waffen". Beides Fächer, die ich mochte und in denen ich relativ gut war. Da Leilanis Nachname mit „A" begann, war sie eine der Ersten und als sie rauskam, hatte sie ein kleines Lächeln auf den Lippen. „Und hat sich deine stundenlange Bemühung alle Vokabeln in deinen Kopf zu bekommen gelohnt?", fragte ich sie mit einem schelmischen Grinsen. „Haha, sehr witzig, Amara", antwortete sie mir, musste sich aber ein Lachen verkneifen. Als Serafina aus ihrer Prüfung kam, lächelte sie wie ein Honigkuchenpferd und meinte: „Tja, also ich muss sagen, so einfach sind die Fragen nicht. Ich hoffe nur, du schaffst das, Amara." Ein hinterlistiges Lächeln erschien auf ihrem Gesicht bevor sie sich wieder zu Jasmin gesellte, die kurz darauf auch aufgerufen wurde. Im Gegensatz zu ihrer Freundin, kam diese nicht mit einem Lächeln zurück, sondern mit einem nicht ganz glücklich wirkenden Gesichtsausdruck. Nachdem auch Kian und Damien sichtlich zufrieden aus ihren Prüfungen kamen, konnte ich es kaum erwarten endlich dranzukommen. „Amara von Vesteneck", wurde ich endlich aufgerufen. Endlich. Im Klassenzimmer angekommen sah ich unseren Lehrer, der mir deutete mich zu setzten. „Also, Miss von Vesteneck. Was heißt denn zum Beispiel: Wie geht es dir heute?" „Kuinka voit tänään?", sagte ich wie aus der Pistole geschossen. „Gut. Was heißt: Ich bin froh, hier an der Akademie zu sein, da ich mein Potenzial voll ausschöpfen möchte?" Dieser Satz war schon komplizierter, aber nur, wenn man keine Ahnung von der Sprache hatte. „Olen iloinen voidessani olla täällä akatemiassa, koska haluan saavuttaa täyden potentiaalini", sagte ich selbstbewusst. „Ich muss zugeben, Sie können nicht nur unsere alte Sprache sprechen, sondern haben auch eine ziemlich gute Aussprache." „Oh, vielen Dank", antwortete ich etwas verlegen. „Gut, eigentlich habe ich noch eine dritte Aufgabe, aber ich bezweifle, dass Sie diese nicht ebenfalls perfekt beantworten werden. Ich kenne ja auch Ihre Leistungen aus dem Unterricht. Sie können wieder gehen. Die Prüfung haben Sie bestanden."