03 | ALEXANDRIA

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Du weißt nicht wie lange du schon wieder in dieser Zelle verbringst, aber mittlerweile befindest du dich in eine Art Rausch. Du weißt nicht mehr, wann du zuletzt was gegessen oder  gar getrunken hast und dementsprechend geht es dir auch. Du hast dich gerade auf die Liege gelegt, als plötzlich die Tür aufgeht und der Typ den Negan D genannt auftaucht.

„Es wird Zeit" knurrt er. Du versuchst gerade aufzustehen, als er einfach auf dich zukommt und dich an den Haaren hochzieht. Leise wimmerst du auf, aber zu mehr bist du nicht zustande.

D schleppt dich regelrecht hinter sich her und des öfteren stolperst du über deine eigenen Füße. „Jetzt hast du wohl nicht mehr so eine große, Fresse" lacht D während er wie das letzte mal an die Tür klopft.

Diesmal öffnet er sie selber und schmeißt dich quasi in Negan's Zimmer. Du fällst auf den Boden und als du deinen Blick kurz über den Teppich gleiten lässt, fallen dir Negan's Schuhe ins Auge.

Sofort spürst du einen Griff um deine Schultern und schon hat Negan dir geholfen aufzustehen. „Verdammt" lacht er leise, du siehst sicherlich erbärmlich aus wie du dich verzweifelt in seinen Armen krallst, weil du Angst hast wieder auf den Boden zu fallen.

Mit einem Stoß drückt dich Negan auf sein Bett und plötzlich hast du ein Tablet mit Essen und Trinken auf deinem Schoß. Ohne lang darüber nachzudenken machst du dich über das Essen her und auch die Wasserflasche hast du geext. Erst dann fällt dein Blick auf Negan, der dich die ganze Zeit beobachtet hat.

Durch das Essen und das Trinken geht es dir sofort viel besser. „Du hast drei Möglichkeiten" beginnt Negan zu reden. „Erstens, du wirst eine Arbeiterin, ziemlicher Scheißjob' , du arbeitest als einer meiner Leute oder du wirst meine Frau" sagt er. Du schnaubst laut auf, als er die letzte Option nennt. Niemals würdest du seine Frau werden.

„Meine Frauen haben es gut, sie werden wie fucking' Königin behandelt. Niemand anders darf sie anfassen" knurrt er. Angeekelt siehst du ihn an. Frauen? Er scheint es ja dringend nötig zu haben.

„Aber überlege in Ruhe, vorher werden wir Alexandria einen Besuch abstatten"'sagt er und schwingt sich seinen Baseballschläger über seine Schulter. „Wir fahren nach Hause?" fragst du seltsam hoffnungsvoll. „Das hier," sagt er und deutet auf das Zimmer, „das hier ist dein Zuhause" knurrt er.

Böse siehst du ihn an, du würdest das hier niemals zuhause nennen. „Komm mit" knurrt er als er aufgestanden ist. „Wir brauchen dich, wir wollen ja nicht, dass deine Leute scheiße bauen, ansonsten wird es sehr unschön für dich. Ach und bevor ich das vergesse, das gleiche gilt für dich. Einen Fehler und ich werde deine Leute umbringen" sagt er und sieht dir unheilvoll in die Augen. Du presst deine Lippen zusammen und nickst einfach nur.

Du willst nicht, dass deinen Leuten was passiert. „Braves Mädchen" knurrt er und lässt seinen Blick über deinen Körper wandeln. „So eine Verschwendung" knurrt er und geht aus den Raum. „Komm jetzt" herrscht er dich an und sofort stolperst du hinter ihm her.

Du folgst ihm lautlos zu seinen Auto, er deutet dir an dich reinzusetzen und sofort machst du es. Du bist so froh, endlich deine Leute wiederzusehen, aber du hast Angst was Negan vor hat. Draußen spricht Negan noch mit seinen Leuten, bevor er sich zu dir ins Auto setzt. „Dann fahren wir mal zu deinem Bruder" sagt Negan ehe er sich voller Vorfreude auf die Lippen beißt. Du schenkst ihm nur einen bösen Blick. „Dieser Blick macht mich nur geiler" lacht Negan. Sofort drehst du deinen Kopf und betrachtest die vorbeiziehende Landschaft.

Es dauert nicht allzu lange und du erkennst die dir vertraute Umgebung um Alexandria. Negan und die anderen stellen die Auto's vor dem Tor ab, ehe er aussteigt und mit seinem Baseballschläger gegen die Tür schlägt. „Kleines Schwein, kleines Schwein - lass mich rein" brüllt er, es dauert keine Sekunde und die Tür öffnet sich.

Sofort zieht dich Negan an sich und schlingt einen Arm um dich. „Wir wollen ja nicht, dass du auf dumme Ideen kommst" knurrt er dir entgegen. Du antwortest nicht darauf, viel zu groß ist die Freude deinen Bruder  wieder zu sehen.

Gemeinsam lauft ihr durch die Tür und für keine Sekunde lockert Negan seinen Griff. Du siehst wie sich einige deiner Leute in einem Halbkreis versammelt haben, ganz vorne dabei Rick.

„Rick" sagst du mit Tränen in den Augen, froh darüber, dass er noch am leben ist. Du willst auf ihn zustürmen, aber Negan hält dich sicher fest. Er dreht deinen Kopf harsch um, sodass seines nur ein paar Zentimeter vor deines schwebt. Böse funkelt er dich an. „Das würde ich sein lassen" knurrt er. Kurz schluckst du ehe du langsam nickst. „Braves Mädchen. Oh Gott, wenn du im Bett auch so widerspenstig bist..." brummt er und lässt den Satz unbeendet.

„Lass sie los!" brüllt Rick. Negan wendet sich lachend an ihn. Dabei lässt er ein wenig sein Griff lockerer und du stellst dich mit einem gewissen Abstand neben ihn. Negan weiß genau, dass du nichts versuchen würdest, dafür hat er dich viel zu sehr in der Hand.

„Rick, Rick, Rick..." sagt Negan tadelnd und schüttelt seinen Kopf. „Hatten wir das nicht alles schon?" säuselt Negan und lacht am Ende. Plötzlich durchbricht eine Stimme die Stille die du fast vergessen hast. „Hazel" hörst du Spencer. Sofort reißt du deine Augen auf.

Sofort überkommt dich ein schlechtes Gewissen, seitdem du von Negan gefangen genommen wurdest, hast du nicht nur einmal an deinen Freund gedacht. Spencer will auf dich zustürmen, aber Rick hält ihn fest.

„Spencer" murmelst du leise und du siehst wie Negan's Blick auf dich fällt. Du schaust zu Boden, bis du seinen Baseballschläger unter deinem Kinn spürst. „Sag nicht, dieser Schlappschwanz fickt dich" knurrt Negan und zwingt dich so ihn anzusehen.

blue eyes - neganWo Geschichten leben. Entdecke jetzt