15 | KONFRONTATION

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„Ich sollte dich umbringen" knurrt Negan. Süffisant grinst du ihn an. „War ich denn nicht brav?" grinst du unschuldig und siehst ihn mit großen Augen an. „Du spielst mit dem Feuer, Kätzchen" knurrt er und drückt dich gegen die Wand. Seine Hand verirrt sich in deine Hände und ziehen leicht dran. „Wegen dir musste ich mir einen runterholen, du Biest" knurrt er. Du machst einen Schmollmund. „Hatten deine Schlampen keine Zeit?" säuselt du.

Du siehst wie Negan mit sich ringt. „Hab ich dir die Worte verschlangen?" fragst du ihn seltsamerweise plötzlich total sanft. Er löst sich von dir. „Komm, wir fahren nach Alexandria" brummt er und geht raus. Für einen Moment starrst du ihn hinterher. Was war das?

Du weißt nicht, ob du dich freuen sollst wieder nach Alexandria zu fahren. Du hast lange darüber nachgedacht und immer mehr verstehst du den Standpunkt von Negan und somit immer weniger den von deinem Bruder und Alexandria.

Seufzend folgst du Negan in sein Auto und stumm setzt du dich neben ihn, bevor du dich anschnallst. Du spürst Negan's Blick auf dir und drehst fragend deinen Kopf zu ihm.

Kurz schaut ihr euch in die Augen, dann schüttelt Negan mit seinem Kopf und reiht sich hinter seinen Leuten ein.

Die Fahrt verläuft ruhig und schneller als erwartet seid ihr in Alexandria wo die Bewohner schon auf euch gewartet haben. Wie immer legt Negan einen Arm um dich.

Mittlerweile hat er wieder ein breites Grinsen auf dem Gesicht. „Meine Freunde" sagt er begeistert als sie das Tor passiert haben. Von denen kriegt er jedoch nur verächtliche Blicke die ihm nicht zu stören scheinen.

Eher im Gegenteil, er genießt sie richtig. In dem Moment taucht Rick mit dem Priester auf. „Negan" sagt er leise und senkt seinen Kopf kurz. Zufrieden grinst Negan.

„Ausschwirren" schreit er dann seinen Leuten zu und du siehst wie sie mit ihren Auto's nach Alexandria reinfahren und in die Häuser gehen.

„Los, geh zu deinen Bruder und rede mit ihm" sagt Negan und schubst dich nach vorne. Verwundert siehst du ihn an und suchst in seinen Augen nach etwas was darauf schließt, dass er dich verarscht.

„Ich kann es mir auch anders überlegen" sagt er böse und schwingt Lucille in seiner Hand. Du zögerst nicht lange und rennst auf deinen Bruder zu, der dich sofort in seine Arme zieht.

„Ich habe dich vermisst, Prinzessin" murmelt er in deine Haare. Dann drückt er dich leicht von sich weg. „War er das?" knurrt er als er dein blaues Auge sieht.

Du schaust kopfschüttelnd auf den Boden. „Nein, das war nicht Negan" sagst du leise. „Hazel, lüg mich nicht an" knurrt Rick.

„Ich lüge dich nicht an, Negan hat ganz klare Regeln was Vergewaltigungen angeht" sagst du und siehst in seine Augen. Geschockt werden sie größer. „Du wurdest-" will er fragen doch schnell schüttelst du deinen Kopf. „Ich konnte rechtzeitig fliehen" sagst du. „Mein Mädchen" atmest Rick erleichtert aus und drückt dich nochmal fest an ihn.

„Was ist mit ihm passiert?" fragt er dann nach. Kurz siehst du schuldbewusst auf den Boden, als die Bilder vor deinen inneren Auge aufblitzen.

„Ich hab ihn getötet" sagst du und siehst ihn ernst in die Augen. „Du hast was?" fragt er leise und entfernt sich ein Stück von dir.

„Er hat mich geschlagen und fast vergewaltig. Ich hatte keine andere Wahl" sagst du kalt. Ungläubig schüttelt Rick seinen Kopf. „Das bist nicht du" haucht er.

„Aber es war okay, die Leute von Negan aus dem Hinterhalt umzubringen?" sagst du bissig. „Hazel" haucht er leise. „Was hat er dir angetan? Bist du jetzt auf seiner Seite?" fragt er. Energisch schüttelst du deinen Kopf. „Aber er hat Recht" sagst du und siehst ihn zweifelnd an.

„Er hat Abraham und Glenn umgebracht und du bist auf seiner Seite?" brüllt er laut. Du spürst wie sich einige Blicke auf euch richten. „Ihr habt zuerst seine Leute getötet" schreist du zurück. „Ihr? Ich dachte du wärst eine von uns" sagt Rick fassungslos und sieht dich an.

In dem Moment fällt dir erst auf was du gesagt hast. „Ich-" willst du sagen, doch brichst selber ab. „Du hast dich für eine Seite entschieden" sagt Rick kalt. Ein letztes Mal sieht er dich noch an ehe er dir den Rücken zudreht.

Fassungslos kannst du ihn nur hintergucken. Du spürst eine Hand auf deine Schulter. „Steig ins Auto" sagt Negan. Wie in Trance nickst du, ehe du zu deinem Auto trottest.

Die fassungslosen Blicke der Leute aus Alexandria ignorierst du einfach.

Schon nach kurzer Zeit kommt Negan zu dir in den Wagen. Er mustert dich während du nervös auf dem Armaturenbrett mit den Fingern tippst.

„Du hast mich deswegen mit ihm alleine gelassen?" fragst du nach einer Zeit der Stille. „Ich wollte dir nur Zeit geben um mit deinen Bruder zu reden" sagt er knapp. Du schüttelst deinen Kopf.

„Du wusstest, dass es eskalieren wird. Du wolltest das so" sagst du und siehst ihm verletzt an. Auch, wenn du immer noch der Meinung bist im Recht zu sein, niemals wolltest du dich mit Rick streiten.

Immer noch spürst du den enttäuschten Blick von Rick auf dir. „Du hast dich verändert, das sollte er wissen" sagt er dann anschließend. Klagend siehst du ihn an. „Er ist meine Familie" hauchst du.

„Was ist schon eine Familie in der Zeit?" hinterfragt er. „Mehr Wert als alles andere. Man hat Leute die man liebt und nicht welche die man zu Sachen zwingt" sagst du kalt.

Negan weiß genau, dass du auf seine Frauen ansprichst. „Sie hatten alle eine Wahl" sagt er. „Eine unfaire Wahl" fauchst du. „Sie hätten ablehnen können, aber das haben sie nicht" sagt er als wäre es das normalste der Welt.

„Wer würde bei sowas nein sagen" sagst du laut. Menschen sind gierig. Sie wollen es so bequem wie möglich haben.

„Du hast nein gesagt, und das obwohl du trotzdem mit mir schläfst" sagt er und fixiert dich fest mit seinem Blick. Sprachlos sitzt du neben ihm, du weißt einfach nicht was du dazu sagen sollst. Denn er hat mit seinen Worten Recht.

blue eyes - neganWo Geschichten leben. Entdecke jetzt