blue eyes - negan

32 | RETTUNG NAHT

Mit bösen Blicken taxiert dich der Blonde Typ, Sith hat euch zwar vorgestellt aber du hast dir nicht die Mühe gemacht seinen Namen zu merken.

Du wirst hier nicht lange bleiben, dass schwörst du dir. Du weißt nur noch nicht wie du abhauen wirst. Kurz schweift dein Blick aus dem Fenster, in der Ferne kannst du die Bäume sehen, die so langsam ihre Blätter verlieren und in bunten Farben schimmern. Wenn du flüchten willst, solltest du es so schnell wie möglich machen.

Denn wenn es erst Winter ist, ist es schwieriger zu überleben. Die Beißer sind zu jeder Jahreszeit da, aber nicht die würden dich umbringen. Viel mehr würdest du erfrieren. Denn die Klamotten die du trägst, würden dich innerhalb einer Stunde auskühlen lassen.

„Sith, ich halte es immer noch für eine schlechte Idee.", brummt der Blonde und dein Blick fällt wieder auf die beiden. Fies grinst du ihn an und knackst mit deinen Händen — heute früh wo Sith dich aus seinem Zimmer geholt hat, hat er dir die Handschellen abgenommen.

Über diese kleine Geste warst du wirklich glücklich, denn wenn du auf deine Handgelenke siehst, strahlen dir tiefe Schürfwunden entgegen.

„Vertrau mir, mein Freund. Sie wird mich lieben.", sagt er immer noch von seiner Idee überzeugt. Fast hättest du laut aufgeschnaubt, aber immer noch hast du dein Ziel vor Augen.

„Wir sollten uns lieber unsere Gedanken auf Negan richten, er wird das nicht auf sich sitzen lassen.," beginnt Sith und deine Ohren spitzen sich, als du seinen Namen hörst.

Von außen tust du so, als wäre es dir schlichtweg egal. Doch in dir drin tobt ein Sturm, du vermisst ihn so sehr. Seine raue Stimme, sein Lachen. Ja selbst seine Wutausbrüche oder seine Eifersuchtsanfälle — einfach alles an diesen unglaublichen Mann vermisst du.

„Er wird kommen.", unterbricht der Blonde ihn. „Er weiß nicht wo wir sind!", spricht jedoch Sith schnell. Er scheint wirklich an Negans Fähigkeiten zu zweifeln, was er nicht weiß; wenn er etwas will dann kriegt er es auch. Und wenn man ihm seine Frau wegnimmt, nimmt sich selbst der Teufel vor ihm ihn acht.

„Hazel!", ruft Sith und du erhebst deinen Blick von deinen Handgelenken. „Sith?", du zwingst dich zu einem hinreißenden Lächeln. Innerlich kotzt du und willst ihm seine hässliche Visage einschlagen. Noch nie hast du so viel Hass einem Menschen gegenüber verspürt.

„Hat Negan was geahnt?", fragt er. Blondie neben ihm zischt auf, du spürst die Ablehnung die er dir gegenüber verspürt, denn sie beruht auch auf Gegenseitigkeit.

„Was meinst du?", fragst du und beißt dir auf deine Unterlippe. Sofort fällt sein Blick auf deine vollen Lippen und schnell lässt du diese frei; es ist zwar gefährlich gegen einem Psychopathen zu spielen, zu schnell könnte er dich durchschauen, aber auf der anderen Seite ist er auch nur ein Mann. Ein leicht zu durchschaubarer Mann.

„Hat er geahnt, dass ich nicht der bin der ich bin?", wiederholt er seine Frage, doch diesmal deutlicher. „Er mochte dich nicht.", sagst du knapp. „Er war eifersüchtig auf dich.", fügst du dann vorsichtig hinzu.

Ein breites Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus, sicherlich denkt er, du hättest ihm einen Grund gegeben, dass er auf Sith eifersüchtig ist; als hättest du doch Interesse für ihn entwickelt. Aber das ist es nicht was du meinst, Negan beschützt das was er liebt. Und in diesem Fall bist du das, auch wenn ihr es zu dem Zeitpunkt nicht wahr haben wollte. Beide nicht, doch er teilt nicht gerne. Was seins ist seins.

„Du solltest vorsichtig sein. Ich traue ihr nicht.", knurrt Blondie und herausfordernd blickst du ihm entgegen. Kurz duellieren sich ihre Augen, als es an der Tür klopft. Automatisch gleiten eure Blicke zu der Tür, genervt seufzt Sith auf, ehe er ‚Herein' ruft.

Die Tür öffnet sich und ein schmaler, hagerer Mann öffnet keuchend die Tür. „Entschuldigung für die Störung.", keucht er und muss nach diesem Satz erstmal nach Luft schnappen. Verwirrt ziehst du eine Augenbraue nach oben, ehe er fortfährt. „Aber sie Männer haben auf der Patrouille etwas merkwürdiges gesehen...", beendet er seinen Bericht.

Erst dann fällt sein Blick auf dich und kaum merklich schluckt er, bevor er wieder zu seinem Boss sieht.

Siths Hand hat sich zu einer Faust geballt und sein Kiefer ist angespannt. „Ich hab's dir gesagt.", knurrt Blondie und springt auf, im Schlepptau von dem hageren Mann verlässt er den Raum und lässt dich mit Sith alleine.

„Komm mit!", knurrt er. Hektisch springt er auf und du hast nicht mal die Chance selbst aufzustehen, schon packt er dich an deinem Oberarm und zerrt dich von deinem Stuhl hoch. „Ich kann selber aufstehen!", zischt du doch Sith brummt nur.

„Negan mag denken, er sei cleverer als ich. Aber das ist er nicht.", knurrt er und schnell lauft ihr durch die vielen Gänge. Viele Männer kommen euch entgegen, die sich gegenseitig Befehle zu brüllen und euch ausweichen.

„Negan?", fragst du verwundert. Erst dann fügen sich die Puzzleteile für dich zusammen. Das merkwürdige was die Patrouillen gesehen haben, müssen die Männer von Negan sein und erst jetzt versteht sie was es bedeutet. Negan ist da, Negan ist gekommen um dich zu retten.

Siths Blick verdunkelt sich, als er dein Grinsen sieht und urplötzlich hebt er seine Hand und schlägt dir ins Gesicht. Erschrocken schreist du auf, du fällst nach vorne, doch Sith packt dich an deinen Haaren. „Vergiss ihn!", schreit er dich an, während Blut aus deiner Nase läuft.

„Du liebst ihn nicht!", brüllt er weiter. Du versuchst dich zu wehren, aber als wäre Sith jähzornig schubst er dich weg und du knallst gegen die Wand. Keuchend taumelst du einige Schritte zurück, als er dich wieder an den Haaren packt und deinen Kopf somit runterzieht. Tränen sammeln sich in deinen Augen, doch diese Genugtuung willst du ihm einfach nicht antun.

Du bist stärker als er, murmelst du immer wieder wie eine Mantra in deinem Kopf.

„Du liebst mich.", er sagt das mit so einer Überzeugung als würde er es selbst glauben. So ist es auch, er glaubt es. Sein krankes Gehirn spielt es ihm vor, doch es ist nicht wahr.

„Ich liebe Negan.", zitternd verlassen diese Worte deine Lippen. Sein Griff um deine Haare wird fester, es fühlt sich an als würde er deine Haare ausreißen, als plötzlich neben euch die Tür weggesprengt wird und ihr von der Druckwelle getroffen durch die Luft geschleudert werdet.