| Prolog |

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Da standen wir, in schwarzen Klamotten, gemeinsam vor der Schule. Es war Nachmittag, wir kamen von der Beerdigung. Neben mir umarmte Sugawara Daichi, der Kapitän versuchte unsere Team Mutter zu beruhigen, aber er schaffte es nicht. Wie denn auch? Wir hatten einen so wichtigen Menschen verloren, er war weg, für immer. Wenigstens hatten sie so für kurze Zeit ihren Streit vergessen.

Das Wetter war düster, es war zwar erst 16 Uhr, sah aber so aus als wäre es schon tiefste Nacht. Der Geruch von Regen und Nebel lag in der Luft. Komische Atmosphäre.

Vor der Schule hang eine schwarze Flagge, die langsam hin und her wehte und sich im Wind wellenförmig bewegte. Sie sollte den Verstorbenen ehren und die Hinterbliebenen kurz aufmerksam auf ihn machen. Es tat dadurch nur noch mehr weh.

Es tat so furchtbar weh, ich kanns nicht beschreiben.

"Wir hätten ihn retten können!" schrie Suga und riss mich aus meinen Gedanken. "Suga" Daichi strich ihm vorsichtig über den Kopf, aber er weinte und schrie weiter.

Alle sahen zu ihm außer zwei Leuten. Tanaka und Nishinoya starrten auf die Flagge. Nicht mal als Kiyoko an ihnen vorbei ging und versuchte sie zurück in die Realität zu bringen sahen sie auf. Es war ihnen wahrscheinlich nicht mal bewusst das sie mit den Beiden redete.

Yachi hatte sich neben Kiyoko plaziert und sah nervös zwischen allen hin und her. Ihre Augen waren rot. Die ganze Zeit versuchte sie unser kleiner Sonnenschein zu sein, es klappte nicht. Sie vermisste ihn und sie konnte das ganze hier nicht gut mit ansehen, genau wie ich.

Tsukishima sagte bis jetzt noch kein Wort. Insgeheim bereute er bestimmt jedes einzelne seiner Wörter. Immer war er gemein und Verständnislos. Sein kleiner Freund war fast genau so still, aber Yamaguchi sagte sowieso nie sehr viel. Vielleicht bereute er gerade das jetzt auch.

Alle umarmten irgendjemanden, sahen irgendwo gemeinsam hin oder standen in einer Gruppe da. Ich war auch irgendwie hier, körperlich zumindest. Mein Kopf und meine Gedanken waren bei ihm.

Bei jeder einzelnen Sekunde die ich mit ihm verbrachte, bei jeder Minute in der wir Volleyball spielten. Ich dachte an sein Lächeln, an sein Weinen, an seine Art zu reden und daran wie ich all dies nie wieder sehen würde. Ihn nie wieder umarmen, seinen Geruch nicht mehr wahrnehmen und den Geschmack seiner Lippen nie mehr zu schmecken.

Das alles machte mich verrückt, immerhin war er doch die Person, die ich am meisten von allen auf dieser Welt liebte. Er machte das Leben erst so richtig lebendig.

Von uns Beiden, warum war er der Erste der starb?

- Fortsetzung folgt -

Speaking of the End | KagehinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt