| Kapitel 22 |

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POV HINATA

Ich blickte auf den Boden unter mir. Hin und wieder raste das ein oder andere Auto vorbei. Niemand wurde auch nur langsamer oder blieb sogar stehen um mir zu helfen.

Wie oder wann war ich eigentlich auf dieser Brücke gelandet? Ich wollte eigentlich nicht sterben oder so. Aber wenn man genau darüber nachdenkt, macht das ganze hier eh keinen Sinn mehr. Warum sollte ich noch weiter leben, wenn die einzige Person die mich hier haltet schon näher an dem Tot ist als ich?

"Ich will nicht mehr", flüsterte ich und stellte ein Bein auf das Geländer. Ich saß immer noch da, die Beine bereits über dem Abgrund, aber ich war kurz davor aufzustehen und zu springen. Es fehlte nicht mehr  viel.

"Ich kann wirklich nicht mehr", flüsterte ich wieder und stellte mein zweites Bein auf das Geländer, stützte meine Hände so ab, dass ich aufstehen konnte und schnaubte erschöpft.

Ich bewegte meinen Körper nach vorne. Das wars jetzt, so finde ich mein Ende, dachte ich. Ich stellte mir schon vor wie es gleich sein würde wenn mein Körper auf den Boden knallte. Wenn meine Haut aufplatzen, meine Knochen brechen und mein Gehirn zermatscht werden würde.

Plötzlich hielt mich eine Hand von hinten fest. Meine Augen schossen auf und ich blickte nach Unten. Eine Heiden Angst überströmte mich und mir schossen die Tränen in die Augen. Ich wurde zurück gezogen und in den Arm genommen.

Wärme schloss sich um mich. Etwas weiter weg standen Suga und Daichi und wer mich umarmte konnte ich mir schon denken.

"Ich liebe dich, bitte stirb nicht!", sagte Kageyama und drückte mich fester. "Ich brauch dich", wiederholte er immer wieder.

Nach einer halben Ewigkeit lies er mich endlich los, drehte mich zu seinem Gesicht und gab mir einen Kuss. Ich murmelte ein leises 'tut mir leid'. Die Situation war mir so peinlich. Es kamen jetzt auch Daichi und Suga zu uns und umarmten mich innig. Niemand von ihnen würde mich jetzt los lassen, darüber war ich auch froh.

Als ich da auf den Abgrund blickte, nachdem ich eigentlich schon bereit war zu sterben, hatte ich plötzlich höllische Angst. Ich wollte nicht mehr sterben und war so froh von meinem Freund aufgefangen zu werden.

"Ich will nicht sterben, glaub ich", sagte ich, als wir neben der Straße in Richtung nach Hause gingen. Hintereinander schlenderten wir entlang des Weges und redeten. "Gut, ich auch nicht", rief Suga von hinten und kicherte. Daichi murmelte ein 'ich auch nicht' und Kageyama stimmte den beiden nickend zu. Ich weiß nicht warum aber ich fing an zu lachen. Kageyama legte seine Hand um meine Schulter. "Was ist so lustig, Kleiner?", lachte er. Ich schüttelte meinen Kopf. "Weiß nicht" Mein Freund umarmte mich während des Gehens kurz und hielt kurz nachher meine Hand fest.

Wir tollten herum und alberten wie 10 jährige Kinder. Unbemerkt kamen wir immer mehr auf die Straße. Ich hatte schwarze Klamotten an, nichts das reflektierte wenn Licht darauf schien. Nichts das einem Autofahrer sagt, dass hier Leute sind.

"Hinata! Komm schnell von der Straße!", riefen die anderen. Das letzte was ich sah war Kageyamas von Angst erfülltes Gesicht. Ich realisierte was passierte, aber es war zu spät. Mit einem Knall führ ein Auto gegen mich und es wurde schwarz.

- Fortsetzung folgt -

Speaking of the End | KagehinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt