| Kapitel 16 |

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POV HINATA

"Also, Hinata. Warum sind Sie hier?"
"Hab mir ein Bein gebrochen", antwortete ich genervt.
"Das ist nicht so ganz wahr, das wissen wir beide."
"Ja, wenn sie sowieso wissen warum ich hier bin, warum fragen sie dann noch so dumm?"

Mein Therapeut lies diesen Satz mal so im Raum stehen und blätterte in seinem fetten Ordner. Im Eck des Raumes saß eine Frau, Anfang 30 würde ich schätzen, braune lange Haare und sah freundlich aus. Sie schrieb alles mit was ich sagte.

"Wie weit würden Sie sagen ist ihre Sucht ausgeprägt, Hinata?", fragte er weiter.
"Weiß nicht - nicht so stark."
"Achso, und wieso dann die Überdosis?"

Ich hasste diesen Typen. Er war alt, bestimmt schon über 45. Warum sollte der einen 16 Jährigen verstehen?

"So halt", war meine einzige Antwort darauf. Ich war nicht bereit darüber zu reden. Mir selbst war bewusst das ich sterben wollte, aber das aus zu sprechen war unmöglich.

"Bist du wütend?" Der Typ lies mich heute wohl nicht so schnell weg. "Ja", bestätigte ich wahrheitsgemäß. "Warum?" Ich hätte wirklich explodieren können, was war nur los mit dem Typen?!

"Ich verbringe meine Zeit hier, wenn ich eigentlich bei meinem Freund sein könnte." Ich sah keine Logik darin jetzt zu lügen, ich wollte nur weg von hier.

"Ihre Freunde werden verstehen, dass zur Zeit deine Gesundheit-" "Er stirbt." Das kam unerwartet, sogar für mich. Wieder lag eine Stille in dem Raum. Die Frau im Eck sah mich bemitleidend an.

"Mein Freund stirbt", wiederholte ich.

"Die Liebe meines Lebens stirbt"

Unbemerkt begannen meine Hände zu zittern und mein Atem wurde schneller. Mir wurde schlecht. Das Gefühl mich übergeben zu müssen kam in mir hoch und ich eilte aus dem Raum raus in Richtung Toilette. Dort angekommen übergab ich mich.

Erschöpft saß ich nach ein paar Minuten vor dem Klo und spülte. Mir war immer noch schlecht, aber immerhin hatte ich nicht mehr das Gefühl nochmal zu erbrechen.

"Hinata? Sind Sie okay?" Eine weibliche Stimme war vor der Tür und die Person klopfte vorsichtig gegen sie. Ich stand auf, unfähig etwas zu sagen, wusch mein Gesicht und meine Hände und wich währenddessen meinem Spiegelbild aus. Seitdem ich hier war, sah ich kein einziges mal mich selbst an. Ich machte das automatisch.

Ich wischte meine Hände in meiner Hose ab und verlies das kleine Bad. "Ich geh in mein Bett", sagte ich stumpf zu der Frau, in der Hoffnung sie würde dem Therapeuten klar machen, er solle mich in Ruhe lassen.

Natürlich nicht - nach etwa einer Stunde kam er wieder in mein Zimmer. Er klopfte zwar, trat aber noch bevor ich es ihm erlauben hätte können ein. Was denkt er sich eigentlich?

"Hallo Junge" Er nennt mich ernsthaft Junge? Wer ist er, mein Vater?

Ich zog meine Decke über meinen Kopf. Seh ich ihn nicht, sieht er mich auch nicht.

"Hör zu", fing er an. "Ich weiß du willst anscheinend keine Hilfe, denkst wahrscheinlich du schaffst das alleine und ich könnte dir nicht helfen. Ich kann dir auch nicht helfen. Das hier ist ein Krankenhaus, keine Enzugsklinik. Aber glaub mir, dort willst du nicht hin."

Ich zog meine Decke von meinem Gesicht runter und sah ihn jetzt aufmerksam an. "Was muss ich tun um endlich nach Hause zu können?", fragte ich. "Mit mir zusammen arbeiten." Ich gab ein genervtes Seufzen von mir. "Nur soweit, dass ich dich als nicht mehr gefährdet angeben kann." Er wollte mich loswerden, und wie auch noch.

Der Gedanke lies mich lachen. "Also gut", kicherte ich und warf meine Decke endgültig weck von mir. "Also dann, Herr Therapeut, was haben Sie für mich vorbereitet?"

Er lies sich dies nicht zweimal sagen und startete mit seinen Fragen. Ich beantwortete alles, kurz und ehrlich. Hoffentlich würde er mich bald endlich gehen lassen.

- Fortsetzung folgt -

(soo also: Wann kommen jetzt immer die Kapitel?
- ich hab mir vorgenommen jedes Wochenende 2 zu veröffentlichen! Hoffe das passt und so...

Viel spaß noch beim weiter lesen, bis bald ^-^)

Speaking of the End | KagehinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt