Skandal der Europawahl

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Meine liebe Leserschaft!
Endlich habe ich es geschafft, dieses Kapitel fertig zu schreiben! Mein Leben ist grade ein ziemliches Chaos, ein auf und ab und das nicht zuletzt, weil ich nach wie vor die Freundin eines verheirateten Mannes bin. Eines Mannes, den ich wie verrückt liebe und der mich, wie ich vor Kurzem festgestellt habe, mit meinen Ecken, Kanten, Macken und Fehlern liebt. Der sich um mich kümmert, wenn ich es gerade selbst nicht kann.
Dieser Mann hat mir den Kopf verdreht, ich kann gar nicht sagen, wie gut er mir tut und wie furchtbar kräftezehrend und beängstigend es ist, nicht zu wissen, ob er sich im Endeffekt nicht doch für ein weiteres Leben mit seiner Ehefrau entscheidet. Ein Leben ohne ihn ist schlichtweg nicht mehr vorstellbar.
Aber ich lasse ihm nach wie vor jede Zeit, die er braucht, um sich zu entscheiden, damit ihn seine Entscheidung auch glücklich macht. Auch, wenn das bedeuten könnte, dass er sich für ein weiteres Eheleben entscheidet und sich von mir trennt. Guys, ich glaube ich bin tatsächlich ein Stück weit emotional richtig erwachsen.

Und was die Staatsaffäre angeht, so trifft Sebastian in diesem Kapitel eine Entscheidung, für die er so einiges riskiert. Gespannt?
Lasst mich eure Gedanken zu dieser Entscheidung wissen!

Euer Eichhorn

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Wien, 26. Mai 2019
Da sind wir nun also: ich sitze mit einer Schüssel Erdbeertopfencreme, welche Nadja mir gemacht hat, vorm Fernseher und schaue mir an, wie Sebastian und Susanne händchenhaltend ins Wahllokal gehen. Sebastian präsentiert sich glücklich und zuversichtlich. Susanne schmiegt sich kurz an seine Seite, woraufhin er einen Arm um ihre Taille legt. Ich könnte heulen. Der gestrige Abend im Bundeskanzleramt war noch sehr lang geworden und hat damit geendet, dass sich Gernot, die Schramböck und Frederick richtig gefetzt haben. Unter anderem auch wegen mir. Für die Schramböck war ich ein Pressespitzel, für Gernot das Ende seiner Hoffnungen auf eine Beziehung mit Sebastian und für Frederick ein Geschenk des Himmels, da ich die Partei vorm Ruin gerettet hatte. Was Elisabeth Köstinger von mir hielt, nun, das war klar, aber sie war gestern nicht zum Meeting erschienen und konnte mich so auch nicht fertig machen. Aber das brauchte sie auch gar nicht- ich fühlte mich schon schrecklich genug. „Milchmaus? Was schaust du denn grade?" Nadja. „Sebastian und Susanne bei der Wahlurne", meinte ich verdrossen und schob mir noch einen Löffel Erdbeertopfencreme rein. „Nein!", rief sie erschrocken und kuschelte sich an mich dran. „Ist schon gut, ich war ja gestern dabei, als es beschlossen wurde. Nadja linste auf den Bildschirm. „Susanne ist zwar hübsch, aber weit nicht so hübsch wie du!", meinte sie sofort. Ich seufzte. „Das ist lieb, aber darum geht's mir grad nicht wirklich. Sebastian hat bereits mit ihr Schluss gemacht. Sie ist keine Konkurrenz. Es geht mir darum, dass die beide händchenhaltend im Fernsehen zu sehen sind und Sebastian und ich nicht mal gemeinsam spazieren gehen dürfen. Und dass mich der Großteil der Parteileute so hasst. Und... und ja, auch, dass er mit so vielen aus der Partei geschlafen hat"- „So viele?? Ich dachte... lediglich mit dem Blüml und der Köstinger??" Ich seufzte. Nadja nahm mich in den Arm. „Du tust mir so leid!"- „Ich tu mir auch leid". Wir kicherten los. „Du, waren es wirklich... SO viele?", fragte sie, nachdem wir uns wieder beruhigt hatten. „Nun, er hat mir jetzt nicht sämtliche Namen aufgezählt, aber er meinte, es wären sieben gewesen. Unter anderem auch die Schramböck, die mich nicht mag"- „Wow, na das kann ich jetzt gar nicht vollziehen", meinte sie ironisch. „Naja, er hat ihr ja anscheinend nichts bedeutet und sie ihm auch nicht. Die hatten ja beide ihre Partner"- „Ich fasse es nicht! Dass die sich innerhalb der Partei miteinander vergnügen, ja, das ist zwar nicht recht seriös, aber was solls, das ist ihre Sache. Aber dass die ihre Partner betrügen und das dann als ‚Ausrutscher' abtun und fertig, das ist schon echt arg! Ich meine, Sebastian hatte ja während dieser gesamten Zeit eine Beziehung"- „Naja, sie hatten ja mal eine Beziehungspause und da hatte er was mit drei aus der Partei"- „Wow, na dann sind es ja EH NUR vier Parteimitglieder, mit denen er Susanne betrogen hat! Und die PAAR anderen, mit denen er sie betrogen hat, na das sind sicher nicht viele, das sind vielleicht zwanzig oder so, das geht ja voll!", zischte Nadja empört. „Ich weiß, das ist... das ist schlimm"- „Helena, er wird dir definitiv fremdgehen!"- „Ich weiß es nicht... aber ich denke schon"- „Und? Das passt so für dich?"- „Wir haben solche Szenarien schon durchgesprochen. Und ich habe ihm gesagt, dass einmalige Dinge... für mich in Ordnung gehen. Sollte dabei sowas wie mit der Köstinger rauskommen... dann... nein, das darf nicht passieren"- „Helena..."- „Ich liebe ihn so sehr! Und ich nehme ihn mit allen Fehlern an. Und wenn das...", ich seufzte „... wenn das sein größter Fehler ist, dann bin ich auch bereit ihn mit diesem Fehler anzunehmen"- „Das ist... echt ein ganz großer Schritt, Helena, weißt du das?"- „Ja, das weiß ich"- „Und..."- „ja, das habe ich mir überlegt und... ich kann das. Zumal er mir auch versprochen hat, eine Therapie zu machen". Nadja nickte. „Ihr zwei seid schon echt besonders, Milchmaus..."

Die Staatsaffäre -eine skandal- und intrigenreiche Fanfiction mit Sebastian KurzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt