Kapitel 10.

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Vorsicht, das wird etwas heißer, nicht verbrennen! uwu



Es stresste mich, dass ich Gefühle für Jason entwickelte. Ich wusste nicht, inwiefern sich diese Gefühle vertiefen würden, aber ich häufte mich mit Arbeit zu, um Greenfield und der Frage, was zwischen uns war, aus dem Weg zu gehen. Leider endeten die kleinen Begegnungen, die zwischen uns waren, immer in wilde Knutschereien, und meistens holte uns Ems in die Realität zurück, was uns beide immer wieder eine Stufe auf der Peinlichkeitsskala höher stiegen ließ. Emily hingegen fand es toll, dass wir uns offensichtlich so wunderbar verstanden.

Jason hingegen schien unsere kleinen Gefühlsausbrüche missverstehen, denn er genoss es meiner Meinung nach viel zu sehr. Ich wusste, dass er mich mochte, aber ich dachte, ich hatte ihm deutlich genug gesagt, dass ich nichts von ihm wollte.

Ich seufzte tief, nachdem ich mein Auto geparkt und mich abgeschnallt hatte. Innerlich machte ich mich bereit für einen anstrengenden Abend. Emily durfte heute länger wach bleiben, aber ich hoffte, dass sie von sich aus müde war und ins Bett wollte. Das war auch alles, was ich wollte. In mein warmes, kuscheliges Bett, frisch geduscht, mit vollem Magen. Und dann ganz in Ruhe an meinem freien Tag ausschlafen, morgens einen Kaffee, mit Ems eine Runde spazieren gehen, solche Dinge eben.

Ich wollte mich nicht mit der Frage rumquälen, welche Gefühle Greenfield in mir weckte.

Langsam zog ich den Autoschlüssel aus dem Zündschloss, bevor ich meine Tasche vom Beifahrersitz nahm und mich langsam die Treppen zu meiner Wohnung hochquälte. Wenn ich Glück hatte, würden die beiden vielleicht wieder auf dem Sofa eingeschlafen sein, ich könnte in Ruhe essen und duschen, bevor ich mich ebenfalls in mein Schlafzimmer verkrümelte.

Die Stille, die ich in der Wohnung vernahm, war unheimlich. Ich hörte keinen Fernseher, kein Radio, kein Geschnatter, welches normalerweise unaufhaltsam aus Emilys Mund kam. Leise legte ich die Schüssel in die Schale, zog meine Schuhe aus und schlich mit Jacke und Tasche ins Wohnzimmer, wo Emily auf Jason schlief, während er konzentriert eines meiner Bücher las. Als er mich entdeckte, legte er das Buch vorsichtig beiseite, dann hob er Emily an und legte sie neben sich auf das Sofa, deckte sie zu und erhob sich langsam. Ich sah ihm dabei zu, wie vorsichtig er meine Kleine bewegte, als wäre sie zerbrechliches Porzellan.

Kaum hörbar seufzte ich, Jason jedoch zog fragend eine Augenbraue hoch. Niemals würde irgendeine Regung von mir, auch wenn sie noch so winzig war, Jason Greenfield entgehen. Wie schaffte er das nur?

Ich schüttelte leicht den Kopf, bevor ich wieder in den Flur tapste und meine Jacke auszog, um sie auf den Haken zu hängen. Meine Tasche stellte ich einfach darunter an die Wand, dann ging ich in die Küche. Jason erschien wenige Sekunden später hinter mir und nahm mir den Teller aus der Hand, um mir das Essen warm zu machen. Ich sah ihm stumm dabei zu, wie er ganz vertraut in meiner Küche herumwirbelte, als wäre es sein zweiter Lebensort. Was es mittlerweile auch irgendwie war.

Sollte ich etwas sagen? Mich bedanken, dass er wieder für mich und Emily da war, dass er seine Zeit opferte, um meinen Job als Vater zu übernehmen? Erneut entfloh mir ein kleines Seufzen, was Jason aufsehen ließ.

"Alles okay?", fragte er besorgt und lehnte sich an den Kühlschrank, ich nickte aber nur abweisend und setzte mich an den Tisch.

"Du kannst mit mir reden, Eric", versuchte er mich zum erzählen zu ermutigen. Ich zuckte mit den Schultern.

"War anstrengend heute, ich bin froh, wenn ich gleich duschen kann." Jason verschränkte die Arme, nicht zufrieden mit meiner Antwort. Ich sah ihn müde an. Was sollte ich denn erzählen? Hey Jason, ich weiß nicht, was ich für dich empfinde und wir sind uns die ganze Zeit nahe, das stresst mich, aber ich kann dich nicht wegschicken weil ich dich für Emily brauche. Wohl kaum.

Kissable Daddy (ManxMan)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt