Kapitel 24.

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Mom explodierte beinahe vor Freude und kam wieder eilig auf uns zugelaufen, bei uns angekommen, warf sie sich an mich und schlang die Arme so gut es geht um meinen Oberkörper. Ich konnte spüren, wie sie bebte und die Tränen in ihren Augen blitzten verräterisch.

"Ich freu mich so für euch, oh mein Gott, ich bin so begeistert, ihr werdet so ein tolles Ehepaar sein, ich kann es gar nicht erwarten!" Sie drückte sich fest an mich und schniefte hörbar. Jason lächelte und strich ihr beruhigend über den Rücken, woraufhin sie sich umwandte und als nächstes meinem Verlobten in die Arme viel.

Mein Verlobter. Das klang surreal.

"Wir müssen schnell nach Hause und auf euch zwei anstoßen!" Matthew kam nun auch auf uns zu und klopfte mir zaghaft die Schulter. Mehr Anteilnahme konnte ich von ihm wahrscheinlich nicht erwarten, aber ich schenkte ihm ein leichtes Lächeln als Bestätigung. Er nickte zurück und wartete dann darauf, dass Mom sich endlich von Jason löste und wir weitergehen konnten.

"Möchtest du den Ring anziehen?", fragte Jason mich leise und ergriff meine Hand. Meine Gedanken rasten immer noch wild durch meinen Kopf und ich wippte unsicher mit meinem Kopf. Keine Ahnung, wie er das auffassen wollte, aber er steckte mir vorsichtig den Ring an den Finger und betrachtete ihn kurz, bevor er wieder mich ansah.

"Er sieht toll an dir aus", murmelte Greenfield und küsste meinen Kopf, bevor er die Hand mit seiner verschränkte und wir uns wieder auf den Weg machten. Ich brachte keinen Ton raus, ich hatte das Gefühl, ich würde an dem dicken Kloß in meinem Hals ersticken. Sollte man sich nicht eigentlich über einen Antrag freuen?

Mom übernahm das Reden für uns, während sie aufgeregt vor uns herum hüpfte. Sie malte sich schon aus, wie die Hochzeit von statten gehen würde, welches Kleid sie tragen würde und welche Anzüge sie sich für Jason und mich vorstellte. Jason beteiligte sich ein wenig am Gespräch, aber mehr mit der Intention, dass wir das schon noch entscheiden würden und Mom sich beruhigen sollte. Matthew war nicht brummelig, aber enthielt sich auch jetzt dem Gespräch, genau wie ich.

Beim Auto angekommen stieg ich beklommen auf der Fahrerseite ein und fuhr uns zurück zu Jasons Wohnung. Oder würde die Wohnung auch bald mein Zuhause sein? Jeden Tag mit Jason zusammen sein, im selben Bett schlafen, für den Rest meines Lebens?

Panik keimte in mir auf und jagte mir einen eisigen Schauer über den Rücken. Ich musste kreidebleich geworden sein, denn Jason sah mich besorgt an und legte mir eine Hand auf den Oberschenkel, wo er mir beruhigend über mein Bein strich. Mom zwitscherte vergnügt von der Rückbank weitere Vorschläge über die bevorstehende Hochzeit.

"Mom, kannst du bitte für 5 Minuten leise sein? Ich muss mich aufs fahren konzentrieren", herrschte ich sie verbissen an und presste direkt meine Lippen wieder aufeinander. Ihr erschrockener Gesichtsausdruck gab mir den Rest.

"Tut mir leid", entschuldigte ich mich sofort, was ihre Stimmung jedoch nicht gleich wieder hob. "Erzähl ruhig weiter, aber bitte nicht so laut, okay?" Sie verzog das Gesicht und nahm Matthews Hand, fing aber nicht wieder an zu reden, bis wir angekommen waren. 


Jason hatte bei meinem plötzlichen Gefühlsausbruch die Augen fest zusammengekniffen, aber er sagte nichts. Er sagte auch nichts, als wir oben angekommen und allein im Flur standen, weil Mom und Matthew die letzte Nacht in ihrer provisorischen Wohnung verbringen wollten. Sie wollte jetzt schlafen, feiern würden wir das nächste Mal, wenn sie wieder hier war. Aber ich wusste, dass es sie verletzt hatte, als ich sie so unbeherrscht anfuhr.

"Möchtest du schlafen?", fragte Jason leise und ich zuckte unentschlossen mit den Schultern. "Ems ist die Nacht über bei Jim, also können wir auch noch wach bleiben."

Kissable Daddy (ManxMan)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt