Kapitel 13.

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Die Sonnenstrahlen, die durch die riesigen Fensterscheiben hineinfielen und meine Nase kitzelten, holten mich wieder zurück aus dem Rauschtiefschlaf. Ich rang mich dazu durch, die Augen zu öffnen, und stöhnte laut auf, bereute sofort meine Entscheidung. Es war viel zu hell in Jasons Wohnzimmer und ich wollte am liebsten zu ihm ins kühle, dunkle Schlafzimmer schleichen und weiter dösen. Vielleicht vermisste er mich ja auch und wir könnten kuscheln, oder vielleicht würde aus dem kuscheln ja auch-

Emily hinderte mich jedoch daran, meinen Plan zu verfolgen, denn sie sprang laut kreischend auf meinen Bauch, was mich ächzend krümmen ließ.

"Bist du verrückt?!", herrschte ich sie ungestüm an, was sie jedoch gekonnt ignorierte und gleich wieder von mir runter krabbelte. Dann erkannte ich auch den Grund für ihre Aufregung, denn Jason kam mit einem Kampfschrei auf den Lippen und einer grünen Sprühflasche aus der Küche gerannt. Als er sah, dass ich mich aufgerichtet hatte, blieb er stehen, richtete die Flasche auf mich und drückte den Hebel, sodass sich der Sprühnebel über mein Gesicht verteilte.

Angewidert schrie nun auch ich, und Emily konnte sich nicht mehr halten. Sie purzelte vor Lachen rücklings vom Sofa.

"Habt ihr sie noch alle?!", grummelte ich beleidigt und wischte mir das Gesicht an der Decke ab. Jason stieg in Emilys lautstarkes Kreischgelächter ein, und erst jetzt bemerkte ich, dass sich die Decke rot gefärbt hatte. Panisch sprang ich auf und lief in das Badezimmer, hatte ich mir gestern noch irgendwo das Gesicht aufgeschlagen?! Dort angekommen untersuchte ich genauestens mein Gesicht, aber bemerkte dann recht schnell, dass der Sprühnebel, oder auch Himbeersirup genannt, der Grund für die Färbung war. Ich wusch mir das klebrige Zeug aus dem Gesicht und schritt dann mit erhobenen Haupt zurück zu den beiden.

Sofort verstummte das Chaosteam, Jason ließ die Flasche flink hinter seinen Rücken verschwinden und Emily stellte sich Schutz suchend dicht an Greenfield.

"Emily war's." Er ließ die Flasche fallen und hob ergeben die Hände, Ems Kopf fuhr blitzschnell zu ihm und sie sah ihn entrüstet an.

"Spinnst du, das war deine Idee!", fauchte sie und ließ ihre flache Hand auf seinen Oberschenkel niedersausen. Mit zusammengekniffenen Augen beobachtete ich, wie Jason die Luft einzog und bestimmt einen Meter zur Seite sprang, denn Emily hatte nur knapp seine empfindlichste Stelle verfehlt. Das genügte mir als Bestrafung. Lachend schüttelte ich den Kopf und hob die Flasche vom Boden auf, wobei ich Emily gleich einen Kuss auf die Stirn gab. Lächelnd schlang sie die Arme um mich.

"Wo bleibt mein Kussi?", fragte Jason und zog einen Schmollmund, ich zeigte ihm hinter Emilys Rücken den Mittelfinger. Grinsend formte er seine Hände zu einem Herz und schickte einen Luftkuss hinterher, ein Schmunzeln konnte ich mir dann nicht mehr verkneifen.

"Papa, gib Jason auch einen Kussi, sonst ist er wieder traurig", kicherte Emily und entließ mich aus ihrer Umarmung. Ich richtete mich wieder auf und sah Jason auffordernd an, der überglücklich auf mich zugehüpft kam und sich wie Emily in meine Arme legte.

"Genau, gib mir einen Kussi, du kleiner Alki." Und schon hatte ich Jason losgelassen, sodass er der Länge nach auf den Boden fiel. Emily begann wieder zu kreischen und setzte sich auf Jasons Rücken. "Jetzt kriegst du keinen Kussi mehr von Papa!"

"Ich mach' mir einen Kaffee, damit du deine Aussage noch einmal überdenken kannst." Schmollend sah Jason dabei zu, wie ich in die Küche verschwand.

Ich war wahnsinnig erleichtert, dass die Stimmung zwischen uns allen gelockert war und vor allem, dass Emily wieder so fröhlich lächelte. Der Stress war auch an ihr nicht spurlos vorbeigezogen, das wusste ich, aber Jason tat sein bestes, um sie bei Laune zu halten, dafür sollte ich mich dringend revanchieren.

Kissable Daddy (ManxMan)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt