Fünf Jahre später waren Jason und ich glücklich verheiratet. Es gab keine nennenswerten Vorkommnisse mehr, und ich liebte ihn immer noch so sehr wie am Anfang auch. Vor knapp einem Jahr hatte mich Jason kleinlaut gefragt, ob ich immer noch Interesse daran hätte, ein weiteres Kind in unserer Familie zu begrüßen. Mir schwebte schon eine Vorahnung im Kopf herum, die sich glücklicherweise als falscher Gedanke entpuppte.
Ich hatte vorsichtig ja gesagt und wurde sofort mit einer Präsentation über die Vor- und Nachteile einer Leihmutterschaft überrascht. Das war so typisch für Jason, aber er hatte sich wirklich gut informiert, weshalb ich mit meiner Antwort nicht lange gezögert hatte.
Nun war es so weit und wir konnten unseren neuen Familienzuwachs abholen. Emily freute sich wahnsinnig, große Schwester zu werden, aber sich mehr noch darüber, dass wir sie jetzt in ihrer Pubertät zu beschäftigt mit dem neuen Baby waren, um vor ihr peinlich zu sein. Wenn sie nur wüsste, wie viel Zeit ich mir dafür nehmen würde.
"Eric, mach dich fertig!", rief Jason aufgekratzt und kämmte sich abermals mit einem Kamm die wirren Strähnen zurück. Ich schmunzelte und richtete mein Shirt.
"Lass es doch, die kahle Stelle kannst du sowieso nicht überdecken, alter Mann." Jason drehte sich empört zu mir herum und funkelte mich kampflustig an.
"Willst du irgendwas damit sagen, Opa?" Mein Mann legte seinen Kamm zur Seite und schlich bedrohlich auf mich zu. Ich quietschte aufgeregt und machte auf den Absätzen kehrt, um in Emilys Zimmer zu rennen und mich hinter meinem Mädchen zu verstecken. Sie stöhnte genervt auf und sah Jason mit einem ihrer neuen "Ernsthaft?"-Blicke an.
"Emily, geh zur Seite, ich muss deinen Vater töten." Er krempelte sich die Ärmel seines Hemdes hoch und spannte die Muskeln an, um noch bedrohlicher zu wirken.
"Und wer macht dann die Sauerei in meinem Zimmer weg?" Ich lachte leise und zog sie an mich, um ihr einen Kuss auf den Kopf zu drücken. Es fehlte nicht mehr viel, dann reichte ihr Kopf fast bis an mein Kinn. Für ihr zartes Alter von 11 Jahren war das wirklich beeindruckend.
"Jason nicht, sein Rücken knackt doch schon, wenn er sich die Schuhe zubinden will", grinste ich hämisch. Jason hatte wirklich Mühe, sein Lachen zu verkneifen, dann sprang er um Emily herum und versuchte mich am Kragen zu packen, aber ich wich aus und rannte an ihm vorbei, zurück in unser Schlafzimmer. Dort bekam er mich endlich in die Finger und warf mich mit einem Ruck über die Schulter.
"Jason, lass mich runter, du weißt, dass ich das nicht leiden kann!" Ich trommelte mit meinen Fäusten auf seiner Schulter herum, aber das schien ihn wenig zu beeindrucken. Also stoppte ich meinen Angriff und ließ mich einfach seufzend hängen. Erst als Jason seine flache Hand auf meinen Hintern schnellen ließ, strampelte ich wieder und verfluchte ihn teuflisch.
"Jason, ich schwöre dir, die Nacht schläfst du auf dem Sofa!"
"Mit meinem Baby?"
"Unserem Baby, und nein, das schläft dann bei mir!" Jason setzte mich wieder auf den Boden ab und küsste mich leidenschaftlich, sobald ich sicher stand. Ich hielt mich an seinen Armen fest und erwiderte etwas perplex. Als er sich löste, glänzten seine Augen voller Vorfreude.
"Kannst du es fassen, heute können wir unser Baby endlich im Arm halten", strahlte er und zog mich in eine feste Umarmung. Ich nickte schmunzelnd.
"Ich bin euer Baby", brummte Emily wenig begeistert und stiefelte an unserem Schlafzimmer vorbei, um in den Flur zu gehen und sich abflugbereit zu machen. Ich lachte leise.
"Na komm, fahren wir."
Sobald wir im Krankenhaus angekommen waren, benahm sich Jason nur noch wie ein kleines Kind. Er grinste bis über beide Ohren und hüpfte von einem Bein aufs andere, sodass sich selbst Emily zurückfallen ließ und uns mit genügend Sicherheitsabstand folgte.
"Jason, beruhig dich, so gebe ich es dir nicht auf den Arm", brummte ich und zog unsanft an seiner Hand. Er wimmerte kläglich und sah mich dann enttäuscht an.
"Ich freu mich doch nur", nuschelte er und legte seinen Kopf an meine Schulter, um einen tiefen, gespielten Schluchzer möglichst nah an meinem Ohr erklingen zu lassen.
"Ich weiß, wir uns doch auch." Meine Hand fuhr in seine Haare und ich versuchte, seine Frisur wieder zu richten. Sein neuer Stil, den Jason seit einer Woche ausprobierte, gefiel mir gar nicht.
Die Krankenschwester führte uns dann zur Station, wo wir unseren Familienzuwachs begrüßen durften. Erst erfolgte der Papierkram, dann wurden wir in ein kleines Zimmer gebeten, in dem wir ungeduldig auf das kleine Wägelchen warteten, dass die Schwester zehn Minuten später durch die Tür schob.
Jason sprang sofort von seinem Stuhl auf und musste sich wahnsinnig zurückhalten, nicht direkt zur Schwester zu stürmen. Als sie vor uns zum stehen kam, erhob auch ich mich und bestaunte neugierig unseren kleinen Wirbelwind. Da Jason sich nicht mehr regte, war ich so frei und hob das winzige Baby vorsichtig auf meinen Arm.
"Hallo mein Kleiner", flüsterte ich und sah fasziniert in das zerknitterte Gesicht. Emily gesellte sich zu mir und bestaunte ihren kleinen Bruder.
"Sam", hauchte Jason und streckte vorsichtig seine Hand aus, um mit seinem Zeigefinger die Wange seines Sohnes zu streicheln.
"Sam?", fragte ich schmunzelnd. Ich hatte es Jason überlassen, Namen auszuwählen, da es sein leibliches Kind war. Wenn er Sam heißen sollte, war ich damit voll und ganz zufrieden.
"Sam", wiederholte er und trat näher an mich heran, um den Kleinen näher zu betrachten. Ich war gespannt, ob er Jasons Augen haben würde.
"Ich hätte ihn lieber Tyson genannt", kicherte Emily und lehnte sich an Jason. Er schlang die Arme um sie und schniefte glücklich.
"Wenn du ihn Tyson nennen willst, dann mach das, aber für mich ist er ein Sam."
"Das ist kein Hund", warnte ich die beiden, was die Krankenschwester leise lachen ließ. Sie zog sich etwas zurück, um uns den Augenblick als frisch gebackene vierköpfige Familie zu genießen.
"Willkommen, Sam."
Ja. Da bin ich jetzt erstmal zum Ende gekommen.
Es gäbe sicherlich noch einige Möglichkeiten, die Geschichte fortzuführen, aber ich möchte nicht, dass es am Ende erzwungen wird und ich die Story nicht mehr mag. Ich bin zufrieden mit dem Ende und ich hoffe, ihr seid es auch.
Vielleicht geht es hier ja auch irgendwann nochmal weiter :)So ganz lösen kann ich mich natürlich nicht von meinen Babies, deshalb geht es jetzt auch gleich schon mit einer neuen Geschichte in der Welt von Eric und Jason weiter. Ich würde mich natürlich weiterhin über eure Unterstützung und die tollen, aufmunternden Kommentare freuen!
Eure Ari :3
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Kissable Daddy (ManxMan)
Romansa»Guten Abend, Fremder, wie kann ich Ihnen behilflich sein?«, fragte ich gespielt neugierig, doch Eric schob sich schon an mir vorbei in die Wohnung. »Ah, Schuhe aus! Mein Saugroboter ist da gerade erst langgefahren!« Okay, zwei Dinge, die ich mir g...