Kapitel 32.

2.5K 184 61
                                    

Auf der Babyparty blühte ich wieder etwas auf. Die Gäste waren super nett, Jason und ich hatten viel Spaß und auch Emily vergnügte sich mit den anwesenden Kindern. Davis war richtig erleichtert, als wir endlich ankamen, und blieb den ganzen Abend nur noch bei uns.

Davis und Jason unterhielten sich die ganze Zeit, teilweise mehr über die Arbeit als über alles andere, weshalb ich mich irgendwann verdünnisierte und lieber bei Esther und ihren Freundinnen verweilte. Sie nahmen mich dann als "Mami" in ihrer Gruppe auf und ich musste alles über unsere kleine Familie erzählen. Öffentlich schwul sein sollte ich mir noch einmal überlegen.

"Ems, Schätzchen, Moment", ich hielt sie am Arm fest, als sie sich gerade zum dritten Mal an mir vorbei schleichen wollte. Sie brummte leise und drehte sich zu mir, sah aber sehnsüchtig den anderen Kindern hinterher, die vergnügt durch das Haus tobten.

"Was ist?", fragte sie genervt und ich sah sie mit einem warnenden Blick an. Ich mochte es nicht, dass sie so frech wurde, seitdem sie zur Schule ging. Darüber musste ich noch einmal mit ihr reden.

"Wir gehen deine Jacke aus dem Auto holen, wenn ihr die ganze Zeit in den Garten rennt", sagte ich und erhob mich. "Danach kannst du weiterspielen."

"Aber mir ist warm!"

"Willst du die ganze nächste Woche Zuhause bleiben, weil du krank bist?" Sie schüttelte heftig den Kopf und watschelte dann mit resigniert hängenden Schultern zum Auto. Dort angekommen kramte ich ihre Jacke vom Rücksitz, die ich in ihren Rucksack gesteckt hatte. Ich hatte gehofft, das hier andere Kinder sind, mit denen sie spielen konnte, aber ich konnte ihr auch nicht ausreden, einen Rucksack voller Spielzeuge mitzuschleppen. Wenigstens konnte ich es runterhandeln, dass er im Auto blieb, bis keine Spielkameraden für Ems mehr da waren.

"Hier, anziehen", sagte ich und gab ihr die Jacke. Widerwillig quälte sie sich hinein, als wäre es das schlimmste auf der Welt. "Und wehe, du lässt sie irgendwo liegen."

"Manno", brummte sie beleidigt und verschränkte die Arme. Ich runzelte die Stirn. Vielleicht war es auch Jasons Einfluss.

"Na komm, dann gehen wir wieder rein", sagte ich und scheuchte sie vor mich wieder zurück ins Haus. Sobald die Tür aufging, verschwand sie auch schon wieder ins Wohnzimmer und dann über die Terrassentür hinaus in den Garten. Sofort ging das Geschrei wieder los.

Kopfschüttelnd ging ich ebenfalls ins Wohnzimmer, um mich wieder der Mädelsgruppe anzuschließen, mit denen ich mich erstaunlich gut verstand. Sie waren witzig und offen, außerdem waren ihre Themen interessant und ich machte mir oft innerlich Notizen.

Esthers Familie war größtenteils schon wieder verschwunden, nur noch ihre Eltern und ihre Tante waren im Garten und genossen die letzten Sonnenstrahlen des Abends. Es war arschkalt draußen, und außerdem grölten die Kinder so laut, dass ich froh war, hier drinnen zu sitzen, aber wenn sie das so wollten, dann nur zu.

"Hast du denn schon Ideen für Namen?", fragte Kim neugierig und schlürfte an ihrer Weinschorle. Esther strahlte über das ganze Gesicht und nickte begeistert.

"Wenn es ein Junge wird, unbedingt Noah. Ich muss Davis noch dazu überreden, aber vielleicht funktioniert es, wenn er den Mädchennamen entscheiden darf." Sie kicherte vergnügt und strich sanft über ihren Bauch. Mittlerweile konnte man schon leise erahnen, dass darin ein Baby heranwuchs.

"Noah klingt soooo süß", schwärmte Stacey entzückt und klimperte mit den Augen. "Das hätte ich auch gewollt, aber Kevin wollte ja unbedingt einen Ben."

Dann unterhielten sie sich über ihre Kinder und ihre Männer, und ich beschloss, mich mal nach meinem umzusehen. Davis und Jason hatten sich in die Küche verzogen und das war außerdem eine gute Gelegenheit, mir mein Glas nachzufüllen. Auch Emily schlidderte zu mir und blinzelte mich mit großen Augen an.

Kissable Daddy (ManxMan)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt