Kapitel 14.

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Emily begrüßte uns stürmisch, aber ich war mir sicher, sie war eigentlich nur auf die Ausbeute ihrer Spielzeuge aus. Sie nahm Jason die Tasche ab und flitzte damit gleich wieder ins Wohnzimmer, wo Esther auf sie wartete.

"Damit hätten wir die erste Last schon von unseren Schultern genommen", stellte Jason unbeeindruckt fest. Lachend stellte ich die zwei Kisten, die ich schon aus meinem Auto mit in Jasons Wohnung genommen hatte, auf den Boden ab. "Mir war klar, dass sie Esther erst einmal ihren ganzen Krempel zeigen muss."

"Wir sind wieder da!", rief Jason noch einmal laut, was Esther mit einem "Willkommen" zur Kenntnis nahm. Ich streckte mich kurz, bevor ich Jason ansah.

"Bauen wir erst die Möbel auf, bevor ich den ganzen Krempel hier hochschleppe?" Greenfield nickte zur Bestätigung und zog sich seine Schuhe aus. Ich tat es ihm gleich, bevor ich ihm ins Gästezimmer folgte, wo wir die großen Möbelkartons vorhin platziert hatten. Auch hier waren große Fensterscheiben, die eine komplette Wand einnahm, und ich fragte mich, warum Jason nicht das als sein Schlafzimmer gewählt hatte. Aber nach wenigen Minuten körperlicher Arbeit verstand ich es.

Mittlerweile hatte das Wetter gewechselt, heute war der erste heiße Tag des Frühlings, und die Sonne schien so kräftig durch die Glasscheiben, dass sich der Raum schnell erhitzte. Greenfield versuchte die Klimaanlage in Gange zu bringen, aber so richtig sprang sie auch nicht an, weshalb wir uns damit abfanden, erst einmal kräftig zu schwitzen. Nach einer Kommode und die Hälfte von Emilys neuem Bett entschied sich Jason dafür, sich seines Shirts zu entledigen, und ich nutzte die Gelegenheit, seinen muskulösen Körper zu mustern. Das letzte Mal war es zu dunkel dafür gewesen, deshalb sah ich heute doppelt so genau hin, was Jason natürlich auffiel.

Er hob die Arme um wie ein Bodybuilder zu posen und verschiedene Grimassen zu ziehen, was mich leise auflachen ließ. "Dafür fehlt da doch noch ein bisschen was", sagte ich und ruinierte damit seine Vorstellung von einer möglichen Baywatch-Neubesetzung. Ich krabbelte über die verstreut auf dem Boden liegenden Einzelteile und tätschelte seine Brust, Jason brummte zufrieden.

"Das kannst du ruhig öfter machen", witzelte er und zog mich näher an sich, um flüchtig über meinen Hintern zu streichen.

"Wir sind noch nicht fertig", ermahnte ich ihn, woraufhin er sich resigniert rückwärts auf den kühlen Boden gleiten ließ. "Ich weiß", seufzte er, fing dann aber gleich wieder an, so typisch wie es für Greenfield war, zu grinsen.

"Aber wenn wir fertig sind, dann ..." Er zog die Augenbrauen hoch und wackelte damit. "Emily ist hier und wach."

"Dann schicken wir sie mit Esther Eis essen oder so", murrte er.

"Lass uns das erstmal aufbauen, du Stinker", sagte ich und piekste ihm in den Bauch, bevor ich mich erhob und daran machte, das große Seitenteil aufzustellen, damit Jason die Schrauben befestigen konnte.

Sobald alle Möbel standen, was uns einige Zeit gekostet hatte, trotteten wir kaputt aus dem Gästezimmer, was übergangsweise Emily gehören würde. Jason legte sich neben dem Sofa auf den Boden, während ich weiterlief und zwei große Gläser Wasser aus der Leitung zapfte um sie dann zu Jason zu bringen. Ich setzte mich neben Emily und Esther aufs Sofa, stellte eines der Gläser auf den Tisch und trank das andere selbst mit großen Schlucken aus.

"Und was macht ihr noch schönes?", fragte Jason an Esther und Ems gewandt, woraufhin beide achselzuckend Blicke tauschten. "Je nachdem wie lange ihr noch braucht haue ich dann auch wieder ab, ich muss noch für meinen Göttergatten kochen." Esther lächelte niedlich und ich konnte deutlich sehen, wie Emily sie dabei genau beobachtete. Ich wettete, das Lächeln würde sie kopieren und dann perfektionieren.

"Koch doch für uns, dein Kerl wird sicherlich wieder was im Büro gegessen haben, richtig teures Sushi oder sowas", sagte Jason grinsend und mein Magen knurrte im Augenblick, als er Sushi sagte. Wehleidig sah ich auf meinen Bauch und Ems find leise an zu kichern.

"Papa liebt Sushi, aber ich finde das voll eklig deswegen isst er das nicht mehr", verriet sie, was Jason dazu veranlasste, mich völlig entsetzt anzusehen. "Wie lange nicht mehr?"Ich zuckte mit den Schultern. "Vielleicht ein Jahr oder so, keine Ahnung", beantwortete ich seine Frage achselzuckend, und sofort rappelte Greenfield sich auf um nach seinem Handy zu angeln.

"Wir bestellen nachher Sushi, Emily kriegt irgendwas anderes." Fest entschlossen tippte er auf seinem Handy umher, dann legte er es wieder zur Seite und sah mich erwartungsvoll an. Dadurch, dass er sich auf seinen Armen abstützte, spannte sich seine Brust sichtbar an. Auch die Muskeln in seinen Armen bewegten sich unter seiner Haut und ich biss mir auf die Zunge, um meine Gedanken zu vertreiben. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen, Eric.

Schwerfällig erhob ich mich und löste widerwillig meinen Blick von Greenfield. "Ich trag die Sachen hoch, einräumen kann ich dann später noch ein bisschen."

"Wir können auch noch die Möbel umstellen, du sagtest doch, der Schreibtisch am Fenster stört dich, das Zeug können wir auch danach hochholen, nicht dass es dann im Weg steht." Verdammt, dann würde ich sehen wie er sich anstrengt, die Sonnenstrahlen würden direkt durch die riesigen Fensterscheiben fallen und seine Haut beleuchten, ich konnte sehen, wie seine Muskeln tanzten... Meine Fantasien gingen mit mir durch, und ich konnte mich nun nicht davon ablenken, da das Opfer meiner Szenarien direkt vor mir stand.

"Aber lass mich das machen, du musst mit deinen Beinen aufpassen", brummte ich und stapfte ins Arbeitszimmer, das zu meinem Zimmer umfunktioniert werden würde. Jason eilte mir hinterher.

"Was ist auf einmal los, hab' ich was gesagt?", fragte er leise, als wir außer Hörweite von den beiden im Wohnzimmer waren, und ich drehte mich überrascht zu ihm um. Er hatte so gut zu mir aufgeschlossen, dass er fast unmittelbar hinter mir stand und ich bei meiner Drehung fast gegen ihn knallte. Seine nackte Haut und sein intensiver Geruch brachte mich fast um meinen Willen, und ich bemerkte, wie mein Herz und mein Verstand wieder anfingen, sich eine Schlammschlacht zu liefern.

"Es ist nichts, entschuldige", sagte ich ehrlich und versuchte ihm in die Augen zu sehen, was jedoch nur einigermaßen gut lief, denn mein Blick blieb an Jasons Lippen hängen. "Ich bin nur in Gedanken gewesen, ich wollte nicht böse klingen oder so."

"Okay, gut, denn deine Laune war schon wieder um 180 Grad umgeschlagen und ich dachte, ich habe wieder irgendwas komisches gesagt." Er lächelte zufrieden, dann schlängelte er sich an mir vorbei und ging zum Schreibtisch, wo er auf mich wartete, um den Schreibtisch an die freie Wand zu schieben. Ich atmete noch einmal kurz durch, bevor ich ihm folgte und wir uns wieder an die Umräumarbeiten machten. Esther kam einige Minuten ins Zimmer, um uns zu sagen, dass sie mit Emily ein Eis essen gehen würde, und sah Jason mit zusammengekniffenen Augen an.

Er sah jedoch genauso überrascht aus und nickte dann zur Bestätigung. Sie warf mir noch einen kurzen Blick zu, der eindeutig mehr aussagte als ich ausgesprochen hatte, und verschwand dann ins Wohnzimmer. Kurz darauf hörten wir Emilys wildes Gebrabbel und dann die Haustür, wie sie ins Schloss viel.

"Hast du ihr gesagt, sie soll mit Ems Eis essen?", fragte Jason mich, obwohl ich das eigentlich ihn fragen wollte. "Nein, du warst doch die ganze Zeit dabei", erwiderte ich, und stützte mich angestrengt auf den Schreibtisch ab. Das Ding wog locker eine halbe Tonne und ich verfluchte mich selbst für meine Idee, es an die gegenüberliegende Wand zu schieben.

"Woher wusste sie dann, dass ich sowas gesagt hatte?" Greenfield lachte leise.

"Keine Ahnung." Ich zuckte mit den Schultern und sah ihn dann an, er erwiderte meinen Blick. Dann ging alles ganz schnell, wir verloren beide die Kontrolle über unsere Gefühle, mein Herz hatte den heutigen Kampf gewonnen und war bereit, sich Jason wieder vollends hinzugeben.

Ich kletterte auf den Schreibtisch um Jason leidenschaftlich zu küssen, und er zog mich eng an sich. Während unsere Lippen miteinander um die Oberhand kämpften, entledigten wir uns unserer restlichen Kleidung. Die Lust überrollte uns wie ein Tsunami und keine fünf Minuten später waren wir wieder vereint.

Kissable Daddy (ManxMan)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt