"EIN SCHRITT UND SIE STIRBT!"

108 5 0
                                    

Evys Sicht

Müde öffne ich die Augen. Neben mir liegt Brian. Die Sonne scheint durch die Fenster und die Wipfel der Bäume wiegen sich leicht im Wind. Ich erinnere mich an gestern Abend. Was sind Brian und Ich jetzt? Freunde? Wohl kaum.

Auch Brian neben mir räkelt sich und lächelt mich dann verschlafen an. "Morgen, shorty!" raunt er mir zu und bei dem Klang seiner rauen Stimme läuft mir ein Schauer über den Rücken. "Morgen." hauche ich zurück und setzte mich auf.

Es könnte alles so perfekt sein. Wenn Noah nicht wäre. Wenn Brian und Ich alleine wären. Wirklich alleine.

"Ist dir was eingefallen?" frage ich und drehe mich zu Brian um. "Du meinst wie wir hier beide wieder rauskommen? " fragt er zurück und ich nicke.

"Nein." gesteht er und lächelt sanft. "Aber wir kriegen dass schon hin."

Plötzlich wird die Tür aufgestoßen und ein in einen Anzug gekleideter Noah platzt in den Raum.

"So ihr Lieben, genug von diesem widerlichen Rumgefummel!" trällert er und zieht ,als wäre es das Normalste der Welt, eine Pistole hinter seinem Rücken hervor.

"Nun guck doch nicht so verdattert Evylein. Das ist eine ganz normale Pistole." trällert er weiter  und grinst mich irre an. Brian tritt hinter mich und knurrt wütend.

"Noah. Du hast diesen wundervollen Morgen den ich mit deiner Ex-Freundin hatte ruiniert." raunt er und spielt mit meinen Haaren. Noahs Gesichtsausdruck ändert sich schlagartig von irrer Freude zu unbändiger Wut.

Er hebt die Pistole und schießt in die Decke. "Lass sie los." zischt er und deutet die Waffe auf Brian. "Oder der nächste Schuss landet in ihrem Kopf." das Irre Grinsen ist wieder da.

"So und jetzt genug gespielt. Raus hier." sagt er und schiebt mich zur Tür. Als Brian mir folgt richtet Noah die Waffe auf ihn. "Nichts da. Du bleibst hier."

Sophies Sicht

Müde öffne ich die Augen. Durch die Fensterscheiben von Jacobs Auto fallen Lichtstrahlen. Ich kann ein paar Bäume erkennen und ein sehr großes Anwesen. Das muss der Ort sein, an dem Brian und vermutlich auch Evy festgehalten werden.

"Soph? Bist du wach?" fragt Jacob leise und nickt mir zu. Ich gähne und nicke. "Tyler hat die Polizei angerufen. Vor ungefähr einer Stunde. Die haben das gesamte Anwesen umzingelt. Wenn Evy und Brian dadrin sind dann finden wir sie!"

Verwundert  lege ich die Stirn in Falten. "wie habt ihr die Polizei bitte dazu gebracht ein Haus zu umzingeln? Nur weil Evy verschwunden ist? Sind die so hilfsbereit?" frage ich erstaunt.

"Nein." sagt Tyler und dreht sich zu mir nach hinten um. "Kyle und Ich haben ausgepackt. Bei den Bullen. Deswegen wird der Fall in eine höhere Kategorie eingestuft." Dankbar lächele ich ihn an.

"Okay." Ich richte mich auf und sehe aus dem Fenster. Die Minuten vergehen. Stunden. Dann öffnet sich die Haustür. Der Typ aus der Bar kommt raus, dieser Noah. In Handschellen. Dahinter zwei andere Männer. Und dann Logan. Auch in Handschellen.

"Logan?" flüstere ich und öffne die Tür. Ich steige aus und er dreht sich um. Mein Blick trifft auf seinen. Ist das Reue in seinem Blick? Vielleicht. Traurigkeit? Vielleicht. Wut? Auf jeden Fall. Er starrt mich so hasserfüllt an, dass ich eine Gänsehaut bekomme.

Mein Bruder. Es fühlt sich an als würden uns Welten trennen, dabei sind es nur ein paar Meter.

2 Stunden vorher im Haus (Evys Sicht)

Wir sitzen im Wohnzimmer. Noah, Brian und Ich. Ich fordere die beiden auf mir zu erklären, was ich mit ihrer ganzen Sache zu tun habe.  Es dauert lange bis ich begreifen kann, was mir hier erzählt wird. 

Dann, plötzlich eine Bewegung in Richtung der Fenster. Eine winzige Bewegung doch ich habe sie wahrgenommen. Die beiden anderen offenbar nicht. Kann dass...? Sind das Sophie und die anderen?

Während ich meinen Blick wieder auf den Tisch richte um keine Aufmerksamkeit zu erregen, huscht ein weiterer Schatten an dem Fenster lang. Hinter Noah und Brian öffnet sich leise eine Tür und mehrere bewaffnete Männer treten ein.

Noah hat es jetzt auch gemerkt. Er greift nach der Pistole, hechtet zu mir herüber und drückt sie mir an die Schläfe. "Ein Schritt und sie stirbt." ruft er mit zitternder Stimme. Brian springt auf und will zu mir eilen, doch Noah richtet den Lauf auf ihn und entsichert die Pistole. "EIN SCHRITT UND SIE STIRBT!" brüllt er wieder.

Die Polizisten beginnen auf Noah einzureden und versuchen ihn zu beruhigen, doch jedes mal wenn einer von ihnen näher kommt, hält er ihnen den Lauf der Pistole entgegen. Meine Hände zittern und meine Augen huschen nervös von meiner Schläfe zu Brian. Oder besser zu der Stelle an der Brian stand.

Ohne den Kopf zu bewegen blicke ich mich in dem großen Raum um. Nichts. Kein Brian zu sehen. Wo ist er denn nur hin?

Der Arm der um meinen Hals liegt, wird wieder enger, als einer der Polizisten einen weiteren Schritt macht. Ich spüre das kalte Metall des Pistolen Laufs an der rechten Seite meinen Kopfes.

PLötzlich löst sich der Arm und auch die Pistole drückt nicht mehr in meinen Kopf. Mit einen dumpfen laut landet Noah auf dem Boden. Überrascht drehe ich mich um. Brian steht hinter mir, mit einem Lampenschirm in der Hand.

Fassungslos starre ich auf Noahs bewusstlosen Körper am Boden. Dann lasse ich mich von Brian in eine Umarmung ziehen. "danke." wispere ich leise, so dass nur er es hören kann. "kein ding, shorty." raunt er zurück und zieht mich fester in seine Arme.

Tränen fließen meine Wangen hinunter. Sind es Tränen der Erleichterung oder der Trauer? Ich weiß es nicht.

Eine viertel Stunde später wird Noah in Handschellen weggeführt. Die Polizisten durchsuchen das Haus und verhaften noch zwei weitere, mir unbekannte Männer. Dann Führen sie auch Logan ab. Ein letzter Blick der zwischen uns liegt und dann geht er aus dem Raum.

Wer hätte gedacht, dass Freunde so schnell zu Feinden werden.

Don't mess with the Bad boyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt