Jungkook
Als Tae seine Haustür öffnet, werden wir von einem in blaues Elastan gehüllten Hintern begrüßt, der sich uns entgegenreckt.
„Besuch!“ ruft Tae, aber der Hintern bewegt sich nicht von der Stelle.
„Tja, der Besuch muss zur Begrüßung mit meinem Hinterteil vorlieb nehmen, denn ich muss den herabschauenden Hund noch fünf Atemzüge lang halten.“ sagt eine Stimme, die, wie ich annehme, Tae's Mutter gehört.
Sie hat einen leichten mexikanischen Akzent.Mir liegt die Bemerkung auf der Zunge, dass der herabschauende Hund eigentlich der hochschauende Arsch heißen müsste, aber Tae und seine Mom fänden das womöglich nicht halb so lustig wie Dahyun und Crystal.
Als wir weiter eintreten, bemerke ich, dass Tae im Grunde in meinem Haus wohnt - nur dass hier alles umgekehrt ist.
Das tieferliegende Wohnzimmer ist hier, wenn man reinkommt, rechts statt auf der linken Seite.
Geradeaus geht es ins Esszimmer, und während unsere Wohnküche dem Eingang rechts gegenüberliegt, ist sie hier auf der linken Seite.
Der größte Unterschied ist aber, dass seine Mom dort, wo bei uns ein Esstisch steht, einen kleinen Yogabereich eingerichtet hat.
Dort beugt sie sich gerade über ihre Matte.
Neben ihr liegen mehrere gemütlich wirkende Kissen.
An der Wand lehnen zwei weitere, aufgerollte Matten.
Und während unsere Küche bis unter die Decke mit Kartons vollgestopft ist, buchstäblich jede Oberfläche, sogar auf dem Kühlschrank -, ist hier alles sauber und aufgeräumt.„Müsstest du nicht auf der Arbeit sein, Taehyung?“ ruft seine Mom aus dem Nebenzimmer, als Tae den Kühlschrank öffnet.
Der ist bis zum Bersten gefüllt.
Gemüse, Obst, Milchprodukte.
Fast mache ich ein Foto, um es meiner Mom zu schicken, damit sie mal sieht, wie ein richtiger Kühlschrank aussieht.„Das ist meine Mom.“ sagt Tae zu mir, dann ruft er: „Ich plündere den Kühlschrank! Für den Truck!“
„Den Teufel tust du!“ ruft sie zurück, und ich höre ihre Schritte näher kommen.
„Oh... Hi.“Tae's Mom hat ein rotes Diamondbacks-T-Shirt an, ist klein - um die 1,50 m -, und ihre krausen schwarzen Haare werden von einer cremefarbenen Spange zusammengehalten.
Einige Strähnen haben sich gelöst und fallen ihr lang auf den Rücken.
Auf ihrer Stirn glänzen Schweißperlen.
Als sie lächelt, sehe ich direkt, woher Tae sein typisches Grinsen hat.
Es ist genau dasselbe Lächeln, und fast muss ich lachen, weil es bei ihr riesenhaft wirkt.„Bist du Tae's Kollege?“ fragt sie freundlich.
„Hi.“ grüße ich und schüttele ihr die Hand.
„Jungkook.“„Mrs. Kim.“ stellt sie sich vor.
„Und, was ist das für eine irre Idee, ihr zwei könntet herkommen und meinen Kühlschrank für den Food-Truck plündern?“Tae deutet in den Kühlschrank.
„Wir haben kein Geld und so gut wie nichts mehr zum Kochen.“Sie zuckt zusammen.
„Kein Geld und nichts zum Kochen?“
Sie mustert mich intensiv, und ich verschränke die Arme vor der Brust.
Dann geht sie zur Couch vor dem Kamin, den wir bei uns zu Hause nie benutzen.
Statt des Kamins ist hier alles auf den mitten an der Wand hängenden Riesenfernseher ausgerichtet.
Bei uns hängt der Fernseher an der Wand gegenüber.
Hier steht dort ein Zweiersofa.„Setzt euch.“ sagt sie.
„Ich muss mich für die Arbeit fertig machen, aber zuerst müssen wir uns unterhalten.“Ich nehme auf dem Zweiersofa Platz, während Tae sich neben seine Mutter setzt.
Ich weiß nicht recht, ob ich mich wirklich von der Mutter meines Arbeitskollegen ins Verhör nehmen lassen möchte.
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The sound of what happened //a Taekook Story//
FanfictionEigentlich will Taehyung seinen Sommer ja damit verbringen, den ganzen Tag auf der Couch zu liegen und Videospiele mit seinen Freunden Namjoon und Hoseok zu spielen. Aber eine Nacht in der er erst sechs Uhr in der Früh zuhause war, einen Nervenzusam...