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Tae

Ich habe den Pool gewählt, um Hoseok und Joon zu erzählen, was los ist.

Mom ist bei der Arbeit, und Jungkook und ich müssen noch einen Tag warten, bis wir den Food-Truck zurückbekommen.
Meine Freunde hängen halb im Wasser auf Luftmatratzen, und ich habe zwei Poolnudeln unter dem Hintern, die mich sitzend über Wasser halten.

„Dahyun ist in mich verliebt.“ sagt Hoseok, woraufhin Joon und ich losprusten, und Hoseok uns nass spritzt.
„Ist sie. So läuft das immer bei mir. Die Mädchen tun erst total genervt, aber dann kommt das Hoseok-System voll zum Einsatz. Wartet's ab!“

„Klar.“ erwidere ich.
„Sie liebt dich so, wie ich Schlangen liebe. Sie mag dich so sehr wie Menstruationskrämpfe.“

Joon lacht.
„Sie steht auf dich wie auf ein Geschwür am Arsch.“

Hoseok schnalzt theatralisch abfällig mit der Zunge.
„Schaut zu und lernt.“
Dann deutet er auf meinen Fuß.
„Du hast einen roten Zehnagel.“

Ich verdrehe die Augen.
„Jungkook.“ erkläre ich.

Er lacht.
„Ja. Diese eine Braut, Yeji, hat das mit mir auch mal gemacht.“

Joon paddelt an den Rand des Pools, greift nach seinem Eistee und nimmt einen großen Schluck. 
„Jungkook ist nett.“ sagt er.

Das ist der erste Kommentar, den einer von den beiden über Jungkook von sich gegeben hat, und ich frage mich, ob das ein gutes Omen ist.

„Findest du wirklich?“ hake ich nach.

„Ja. Sein Gedicht war gut.“ sagt Joon.

„Er ist in Ordnung. Und er hat heiße Frauen am Start.“ meint Hoseok.
„Das ist das Tolle an schwulen Jungs - schöne Freundinnen. Anwesende natürlich ausgeschlossen.“

Ich springe von meinen Poolnudeln, stürze mich auf eine Seite seiner Luftmatratze und bringe sie zum Kentern.
Hoseok taucht mit wildem Platschen wieder auf, holt Luft und schwimmt um mich herum wie ein bedrohlicher Hai, dann taucht er unter und hebt mich auf seine Schultern.
Als er steht, recke ich die Hand wie ein Rodeo Cowboy.
Für ein paar Sekunden hält er mich so, taucht dann wieder unter und lässt meine Waden los.
Ich schwimme davon.

Ich setze mich in die Aussparung am hinteren Beckenende und genieße das Gefühl der brennenden Sonne auf meinen Schultern.

„Also, ich muss euch was erzählen.“ beginne ich.

„Bist du schwanger, Alter?“ witzelt Joon.

Hoseok sagt: „Nee, Tae ist der männliche Part.“

Und endlich sage ich mal: „Hört mit der Scheiße auf. Ernsthaft.“

„Womit?“ fragt Hoseok.

„Mit dem Mist, dass einer von uns den weiblichen und der andere den männlichen Part übernimmt. Das ist totaler Schwachsinn, verdammt. Wir sind beide Jungs. Das ist es, was schwul bedeutet. Zwei Jungs.‘

„Ist ja gut.“ rudert Hoseok zurück und wirft sich wieder über seine Luftmatratze.
„Sorry. Wusste ja nicht, dass dich das so nervt.“

„Tut es nicht.“ antworte ich, halb gelogen.
„Es ist nur, es nutzt sich mit der Zeit ab, immer nur Scheiße zu labern und nichts ernst zu nehmen. Ich weiß dann nie, wenn ihr wirklich mal was ernst meint.“

„So läuft das eben bei uns. Bei dir auch, Alter.“ sagt Joon.

„Ja, schon, aber vielleicht besteht ja die Möglichkeit, ab und zu auch mal ernst zu sein?“

The sound of what happened //a Taekook Story//Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt