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Tae

Ich habe ein Geheimnis, das keiner herausfinden darf, und das macht mich total fertig.
Der einzige Weg, der mir einfällt, um nicht zwei verschiedene Personen sein zu müssen, ist, in den Superhelden-Modus zu schalten.

Darum erzähle ich Jungkook, dass ich nach der Arbeit was mit meinen Jungs vorhabe.
Ich fahre nach Hause und gehe auf mein Zimmer, schlucke alles andere runter, nehme mein Telefon und schreibe Jimin eine Nachricht.

Hey

Jimin
Dachte schon, du ghostest mich

Sorry

Als ich das schreibe, merke ich, wie mir die Galle hochkommt.

Jimin
Schon gut. Hast du Bock auf noch ein Treffen

Noch mehr Galle.
Es fehlt nicht mehr viel, und sie schwappt in meinen Mund.

Klar

Jimin
Dann komm vorbei

Zum Glück steht der Papierkorb direkt neben meinem Schreibtisch.
Mit einem Satz hänge ich darüber und kotze hinein.
Die Säure in meinem Mund brennt wie Hölle, ich spüre förmlich, wie sich mein Zahnschmelz zersetzt.
Auf keinen Fall können wir uns irgendwo privat treffen, weil ich Angst davor habe, was Super-Tae dem Kerl antun könnte.
In der Öffentlichkeit kann ich sagen, was ich zu sagen habe, werde es am Ende überlebt haben und nicht in den Knast wandern.

Nein, will nur reden. Kennst du die Gold Bar? 

Jimin
Werde ich finden. So in einer Stunde?

Okay 

Jimin
Du bist echt süß

Ich bin vor ihm da, bestelle einen Eistee und setze mich an einen Tisch am Fenster.
Mein Puls beschleunigt sich, als ich ihn in einem gelben Tanktop über den Parkplatz schlendern sehe, mit seinen in der Sonne glänzenden blauen Haaren.
Wie sehr ich den Kerl hasse. 

„Was geht?“ fragt er, als er mich entdeckt.
Er kommt zu mir und gibt mir zur Begrüßung einen Faustcheck.
Er riecht nach Kokosnuss.

„Geht gut?“ antworte ich.

Er holt sich einen Latte, setzt sich mir gegenüber und lächelt.
Die linke Seite seiner Oberlippe hebt sich dabei höher als die rechte.
„Heute wieder mit dem Food-Truck unterwegs?“

„Yo.“

„Läuft der Laden?“

„Ganz gut.“

„Ich hab immer gedacht, so was macht Spaß. Aber im Sommer wohl nicht so.“

„Richtig. Das stimmt.“

„Ich besuche Kurse. Deshalb kann ich einen Kredit aufnehmen und muss während des Sommers nicht arbeiten.“

„Schön.“

Jimin seufzt.
„Junge. Was ist los? Du hast mich hierher bestellt. Frag mich endlich, wenn du was wissen willst.“

Ich nehme einen großen Schluck von meinem Pfirsich-Ingwer-Eistee.
„Was war das eigentlich... das, was in der Nacht in deinem Zimmer gelaufen ist?“

Jimin lacht.
„Was war was?“

„Was zwischen uns passiert ist. Ich meine, ist schon klar, was passiert ist, aber, nun ja, weißt du, ich...“
Mir bleiben die Worte im Hals stecken.

The sound of what happened //a Taekook Story//Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt