Jungkook
Im Auto herrscht betretenes Schweigen, nachdem Tae mir quasi das Leben gerettet hat.
Wir haben kein Wasser, und ich brauche dringend welches.
Aber es ist echt oberkacke, dass wir dafür an einem Circle K oder so anhalten müssen - denn, ganz ehrlich, noch mal steige ich nicht aus dem Auto aus.
Obwohl ich Tae nicht darum bitten will, möchte ich irgendwie doch, dass er aussteigt und mir etwas zu trinken besorgt.
Oder noch besser: Er fährt in ein Parkhaus, legt mich auf der Rückbank ab und dreht die Klimaanlage auf, bis wir erfrieren.Was von jemandem, der einem gerade das Leben gerettet hat, ziemlich viel verlangt ist.
Ernsthaft.
Es gibt einen Grund dafür, warum die Gegend hier vor der Erfindung der Klimaanlage nicht so dicht besiedelt war.
Im Grunde ist das Land wirklich unbewohnbar, und heute ist es besonders schlimm - die Anzeige im Armaturenbrett zeigt mittlerweile 51 Grad im Schatten an-, nur dass es in der Wüste schlicht keinen Schatten gibt.
Außerdem ist es immer noch die heißeste Zeit des Tages.
Kein Wunder, dass wir da draußen ganz allein waren.
Eine mordsmäßige, mordsmäßige Idee, die Tae da hatte, und ich bin ein bisschen stinkig, weil er mich hergebracht hat.
Wenn er mich das nächste Mal fragt, ob ich mit ihm abhängen will, werde ich zur Sicherheit darauf bestehen, dass wir irgendwo hingehen, wo es kühl, luftig und entspannt zugeht.Das Schweigen fühlt sich merkwürdig an.
Ist er sauer auf mich?
Oder ist es ihm peinlich, dass er mich tragen musste?
Tja, willkommen im Club.
Aber dann fällt mir auf, dass ich ihm nicht mal dafür gedankt habe, dass er mich getragen hat, und es schnürt mir die Kehle zu.
Ich weiß auch nicht, manchmal kann ich mich nur über mich selbst wundern.„Ach, ähm... übrigens, danke."
Als Tae nicht sofort antwortet, macht mein Gehirn, was mein Gehirn immer macht - es malt sich aus, was er gerade denken könnte: Jungkook ist so eine Pussy. Ich kann echt nicht glauben, dass ich jemals was mit ihm unternehmen wollte. Jetzt schmeiß ich diesen nutzlosen Arsch aus meinem Wagen.„Kein Thema." sagt er, und ich lasse mich zurücksinken und schließe die Augen.
Meine Kehle fühlt sich total trocken an, wie Sandpapier.„Nein, wirklich, danke. Ich weiß schon, ich bin das Letzte."
„Echt jetzt, Alter?"
„Was?"
Er seufzt.
„Egal."Ich lege die Stirn in Falten.
Ich hasse es, wenn die Leute das machen, weil sie denken, ich komme mit irgendwas nicht klar.
„Nein, sag schon."Er zuckt mit den Achseln.
„Du hörst dich nur manchmal an wie deine Mom. Sie redet auch so schlecht über sich selbst."Ich verschränke lachend die Arme vor der Brust.
Wie konnte ich das vergessen?
Wenn jemand sagt, es sei egal, sollte man ihm lieber glauben.
Ich bin so ein Idiot.„Tja, da hast du es, ich bin nicht perfekt. Mir ist klar, dass du perfekt bist, aber ich bin ein fehlerhaftes menschliches Wesen. Danke für diese lebenswichtige Lektion."
„Alter." sagt er.
Ich schaue aus dem Fenster und betrachte die fast leergefegte Einkaufsmeile.
„Du kannst mich einfach zu Hause absetzen." sage ich.
„Danke für alles, aber ich denke, ich werde jetzt in meinem Schlafzimmer chillen, bei voll aufgedrehter Klimaanlage."Tae antwortet nicht.
Er fährt ostwärts auf der Elliot, und er sagt überhaupt nichts, deshalb nehme ich an, dass genau das passieren wird: Tae will mich loswerden.
Ich kann es ihm kaum verdenken.
Ich bin im Arsch, und zu allem Übel auch noch übertrieben theatralisch.
Ich bin so ein Lutscher.
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The sound of what happened //a Taekook Story//
FanfictionEigentlich will Taehyung seinen Sommer ja damit verbringen, den ganzen Tag auf der Couch zu liegen und Videospiele mit seinen Freunden Namjoon und Hoseok zu spielen. Aber eine Nacht in der er erst sechs Uhr in der Früh zuhause war, einen Nervenzusam...