(Ein kleiner Einschub, bevor wir uns dem Ende nähern :)
[2 Kapitel + Epilog kommen noch - danach kommen noch ein paar Boni ;D])
Die Sache mit Malfoys Hauselfen war genauso hässlich weitergegangen, wie sie begonnen hatte.
Jotti war, was sein Entwicklungsstadium betraf, gerade mal im Teenageralter angekommen. Hermione hatte versucht, mit dem schüchternen Elfen ein Gespräch zu beginnen, aber Totti war immer wieder dazwischen gefahren. In seinen Augen war 'Miss Ministerium' ein schlechter Umgang für seinen Sohn.
Mit Totti selbst konnte sie kaum ein Wort wechseln, ohne dass er sie für irgendetwas rügte. Während Hauselfen in der Regel für ihr friedfertiges, genügsames und hilfsbereites Wesen bekannt waren, hatte dieses Exemplar wohl die Eigenschaften seiner Spezies nicht angenommen.
Schließlich hatte sie dafür gesorgt, dass beide Hauselfen angemessen untergebracht wurden und war in die Ministeriumsbibliothek gegangen um sich alle Rechtstexte über Hauselfen auszuleihen, sowie alle Bücher über die spezielle Biologie ihrer Fortpflanzung.
Auf Letzteres hätte sie im Nachhinein gerne verzichten können. Sie lernte bei ihrem Studium viel über Hauselfen, das sie nie hatte wissen wollen. Aber es stellte sich heraus, dass Tottis Behauptungen der Wahrheit entsprachen. Hauselfen bauten vor der Geburt Nester in den Wänden des Hauses, die sie mit magischen Barrieren schützten. Die Nestlinge wurden dadurch vor Kälte geschützt und von ihrer Mutter gewärmt. Weder Nestling noch Mutter konnten das Nest verlassen, bevor sich die Magie des Nestlings manifestiert hatte.
In einem Band aus Gesetzestexten des 13. Jahrhunderts (von denen beinahe alle bereits überholt waren), befand sich ebenso eine Passage über die Pflichten von Hauselfbesitzern gegenüber schwangeren Hauselfen, Hauselfen die ein Kind geboren hatten sowie Nestlingen. Wie es aussah, waren die beiden verbliebenen Hauselfen nicht nur von jeglichen Aufgaben entbunden, sondern Malfoy hatte auch diverse Pflichten ihnen gegenüber. Darunter fiel unter anderem der Schutz des Nestes.
Sie überprüfte, ob dieses Gesetz seither eine Aktualisierung erfahren hatte, wurde aber nicht fündig. Bisher hatte sie sich nur mit den Gesetzestexten auseinandergesetzt, die nach dem 15. Jahrhundert geschrieben wurden, da die älteren Schriften meist inzwischen überholt waren.
Seufzend fuhr sie mit ihrer Hand vorsichtig über das brüchige Pergament. Kein Wunder, dass Malfoy sich so vehement geweigert hatte, die Hauselfen herauszugeben. Es war quasi nur die Frage gewesen, gegen welches der beiden Gesetze er sich stellte.
Hermione atmete tief durch. Das magische Rechtswesen war noch komplexer, als das der Muggel, da es leider kein Verzeichnis aller aktiven Gesetze gab. Dadurch kam es nicht selten zu Rechtskonflikten wie diesem. Nun stellte sich die Frage, wie das Ministerium darauf reagieren sollte. In der Regel wurden ältere Gesetze durch neuere außer Kraft gesetzt. In diesem speziellen Fall hing jedoch das Leben von betroffenen Geschöpfen von der Rechtsauslegung ab. Ganz zu Schweigen davon, dass in dem Gesetzestext stand, dass alte Zaubererfamilien oft einen Blutschwur eingegangen waren, der sich auch auf nachfolgende Generationen übertrug.
Laut den Aufzeichnungen über die Malfoy-Elfen waren Totti und Nana bereits im Besitz der Familie, bevor der Blutschwur abgeschafft worden war. Es legte nahe, bewies aber nicht, dass Malfoy mit seinem Blut an das Beschützen des Nestes gebunden war.
Am Liebsten hätte Hermione auch die beiden anderen Elfen zurückgeschickt, aber die Übergabe war bereits am Empfang quittiert worden. Wenn die Elfen jetzt verschwanden, würde es Fragen geben, die Hermione nicht beantworten wollte. Fragen, wie ihre Beziehung zu Malfoy war. Fragen, ob die Nachkriegsvereinbarungen nicht den Nestschutz überschrieben. Sie musste vorsichtig agieren. Es durfte niemandes Aufmerksamkeit auf Nana und ihr Kind gelenkt werden.
![](https://img.wattpad.com/cover/264055548-288-k77322.jpg)
DU LIEST GERADE
Magical Blind Dating
Fanfiction(Abgeschlossen) „Magical Blind Dating. Vielleicht ihre letzte Chance auf eine wirklich magische Liebe." Hermione wusste, dass ihre Verzweiflung wirklich tief ging, als sie ihren Zauberstab auf den bunten Prospekt legte um ihren Konsens zu geben. Sie...