Tag 1

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Meine nassen, kalten Haare klebten in meinem Gesicht und ich riss meine Augen auf. Ich saß in einem Käfig der mir unglaublicher Geschwindigkeit nach oben fuhr. Schwache Lichter zogen an mir vorbei und ich fühlte das kalte Metall unter meinem Körper. Ich versuchte mich an den Wänden des Käfigs hochzuziehen doch bevor ich die Chance hatte auf meinen Beinen zu stehen, blieb der Käfig abrupt stehen. Bevor ich mich überhaupt umsehen konnte, öffnete sich ein Tor über meinem Kopf.

Grelle Sonne strahlt mir entgegen und ich schlug schützend die Hände über die Augen. Um mich herum durchbrach ein leises doch aufgebrachtes Murmeln die Stille. Meine Augen gewöhnten sich langsam an das Licht und ich schaute hinauf. Eine Gruppe von Menschen hat sich um mich herum versammelt. Als der Käfig kurz zu wackeln beginnt schaute ich vor mich. Eine der Gestalten ist zu mir herunter in den Käfig gesprungen. Mit langsamen Schritte kam es auf mich zu gelaufen, während dich immer weiter zurück wich. Als es mich in die Ecke gedrängt hatte fühlte ich etwas schweres hinter mir auf dem Boden. Doch ich war zu langsam. Bevor ich danach greifen konnte packte es mich und zog mich gänzlich auf die Beine. Meine Augen gewöhnten sich langsam an das Licht und ich erkannt einen Menschen vor mir. Ein Junge, bestimmt einen Kopf größer als ich sah mich genauer an. "Was zum Shuck? Es ist ein Mädchen" rief er in die Menge hinauf. Das leide Gemurmel von vorhin wich einem lauten und verschiedene Ausrufe waren dazwischen zu hören. "Ein Mädchen? Wie kann das sein?" rief einer. "Ist sie hübsch?" kam von anderen. Ich nahm all meinen Mut zusammen und schubste ihn gewaltsam von mir, sprang aus der Box und rannte. Rannte auf eine Öffnung in einer Wand zu, in der Hoffnung das dies der Ausgang sein könnte. "Wie haben eine Rennerin" schrie der Typ aus der Box und ich schaute kurz nach hinten. Dort stand noch immer die Gruppe aus Menschen, die ich mittlerweile alle als Jungs identifizieren habe. Doch ich dachte nicht darüber nach, sah einfach weiter nach vorne auf dieses Tor. Das einzige was mir durch den Kopf ging war, das ich es gleich geschafft habe. Doch kurz bevor ich es erreichte spürte ich einen Aufprall auf meiner Seite. Etwas stieß mich mich zu Boden, nagelte mich fest und ließ mir keine Möglichkeit zu entkommen. Ich schrie und versuchte um mich zu Schlagen, doch die Person scheint das nicht mal ein Stück zu interessieren. 

Ein Schmerz durchzog meine rechte Oberkörperseite bis in die Schulter. Als ich hinauf sah blickte ich das Gesicht eines Jungen. Grünblaue Augen funkelten mich an, geprägt mit Wut. Als er kurz sein Gewicht verlagerte entwich mir ein Schmerzlaut und kurz eine Reaktion in seinem Gesicht hervorrief. "Gally! Lass sie los! Sie hat Schmerzen!" rief eine Stimme in unsere Richtung. Das Gewicht verließ meine Körper und dafür wurde ich sachte auf die Beine gezogen. Der Junge vom Käfig stand vor mir. "Bringt die Sanis her. Sie blutet. Gally hättest du nicht aufpassen können. Schau sie dir doch mal an!" rief der schlaksige blonde Junge mit starkem britischen Akzent und stütze mich sanft. Ich sah langsam auf, kaum schaffe ich es Luft zu holen und schaute in etliche besorgte und zum Teil belustigte Gesichter. "Ich hab sie gerettet. Sie sollte mir lieber danken!" rief eine tiefe raue Stimmer hinter mir. Als ich mich umsah sah ich den Jungen der mich von umgehauen hat. Er war mindestens 1,5 Köpfe größer als ich, wenn nicht sogar noch größer. Er stand an einen Baum gelehnt, die Arme verschränkt und blickte zu uns hinüber. Sein Blick dieses mal nicht nur mit Wut getränkt sondern auch mich Verachtung. "Ich habe dich nicht darum gebeten mich aufzuhalten!" zischte ich ihm entgegen als meine Atmung sich beruhigte. Seine Augen wurden mit einem Schlag dunkler und er bewegte sich schnell auf mich zu und baute sich vor mir auf. Doch bevor er etwas sagen konnte, wurde er von von mir weg gezogen. Zwei Jungen, vielleicht gerade mal 19/20 Jahre alt fingen an die Schürfwunde auf meiner Schulter und meinem Arm zu begutachten. Ich merkte nicht mal den Schmerz an meiner Schulter und drückte vorsichtig die Hand an meine Rippen welche unter meiner Hand brannte. "Fasst mich nicht an! Lasst mich gefälligst los! Was ist das hier? Wieso kann ich mich an nichts erinnern?" schrie ich sie an und schubste sie weg von mir.  "Hey ganz ruhig, Beruhig dich!" rief wieder der blonde Junge mit dem Akzent und versuchte meinen Arm zu greifen. Meine Lunge war vorm Rennen und Schreien erschöpft und ich merkte schwarze Punkte vor meinen Augen bevor es schwarz wurde.

Gallys MädchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt