Zeit Sprung ein paar Tage
Newt und Minho versuchten seit Tagen mehr als ein paar Wörter oder ein Lächeln aus mir heraus zu bekommen aber scheiterten kläglich. An dem Abend am Feuer ist etwas in mir gebrochen was nicht so schnell wieder heilen wird. Ich versuchte mich mit meiner Arbeit bei Pfanne abzulenken und hilf nebenbei noch in den Gärten mit. Auch beim Essen zog ich mich immer in die hinterste Ecke zurück, doch Newt und Minho ließen mir keine Ruhe. Ich weiß das sie sich nur um mich sorgten, da ich auch nicht mehr richtig aß aber ich hatte keine Hunger. Sobald die Nacht anbrach war ich in meiner mittlerweile eigenen Hütte verschwunden. Seit dem Tag ist mir Gally immer aus dem Weg gegangen oder hat jegliche Versuche meinerseits mit böse Sprüchen und verletzenden Worten zu Nichte gemacht. Sobald ich wüsste das alle in ihren Betten sind und schlafen, schlich ich mich meistens wieder raus und saß an dem kleinen Bach hinten im Wald. Eine Fackel leuchtete mir dabei schwach den Weg. Schlafen konnte ich auch nicht mehr wirklich. Vielleicht 2 oder 3 Stunden am Stück bis die Alpträume mich aus dem Schlaf rissen. Auch die Träume waren schlimmer und wesentlich intensiver geworden. Während ich einfach dort saß und den Mond betrachtete sang ich immer wieder dieses komische Lied aus einem meiner Träume. Es kam mir so bekannt vor doch kannte ich nicht mal den Namen des Liedes aber trotzdem beruhigte es meine Gedanken und Sinne und hab mir das Gefühl von Wärme und Geborgenheit. Ich weiß nicht wie lange ich so noch weiter machen kann. Innerlich war ich tot und wenn ich so weiter machen bin ich es bald komplett. Die Sonne zeigte sich langsam wieder hinter den Mauer und ich wusste es war zeit zurück zu gehen bevor die anderen was merken. Doch bevor ich aufstand nahm ich mir einen kleinen Stein der neben mir lag. Ich drehte ihn im aufkommenden Sonnenlicht und bewunderte er wie er schimmerte. Allen Schmerz den ich in mir trug, legte ich in diesen Stein und ließ ihn in den Bach fallen.
Es war mittlerweile Nachmittag und ich stand am Herd und unterhielt mich mit Pfanne als die Sirenen erklangen. "Komm Taja! Der Käfig kommt hoch." rief er aufgeregt und rannte aus der Küche. Ich legte den Löffel weg und lief langsam heraus zu dem großen Tor am Boden. Newt und Gally zogen die Türen auf und schauten herunter in den Käfig. Ich merkte das Gally mich beobachtete doch ignorierte es völlig. Dieses mal sprang Newt in den Käfig hinab und zog den Frischling auf die Beine. Sein Blick war panisch als er die Masse um ihn herum erkannte und drückte sich weiter in die Ecke. Sie packten ihn grob an den Armen und zogen ihn hinauf. Während er zwischen den ganzen Jungs stand, die ihn begutachtende wurde die Panik in seinen Augen immer größer. Ich zählte langsam runter bevor er los sprintete und er war sogar verdammt schnell. "Wir haben einen Renner!" schrie Newt über die Lichtung und einige lachten. Doch ein paar Meter vor dem Tor stolperte er und legte sich völlig aufs Maul. Alle lachten laut, doch drehte ich mich lieber zum Käfig um und begutachtete lieber die Lieferung. Ich sah nicht wirklich etwas spannendes bis auf eine kleine Kiste. Auf dieser stand mein Name. Ich hüpfte hinein und zog sie unter der Tasche hervor bevor ich sie nach oben hievte. Zwei Hände nahmen mir diese ab. Ohne nachzuschauen wusste ich das es Gally war doch ich sprang aus dem Käfig heraus, schnappte mir die Kiste und lief damit zu meiner Hütte. Es war nicht wirklich viel in der Kiste. Ein paar Klamotten, neue Schuhe und sogar ein paar Bücher. Ganz unten am Boden ertastete ich einen Zettel. Mit krakeliger Schrift stand dort >Er wird dir helfen. Wenn du dich erinnerst<. Was soll das denn bedeuten. Ich zerknüllte den Zettel und warf ihn in eine Ecke als es an der Tür klopfte und Chuck seinen Kopf hineinstreckte. "Hey Taja." flötete er fröhlich und schmiss sich auf mein Bett. "Hey Chuck." grinste ich fröhlich zurück und schmiss mich neben ihn. "Wo hast du dich den versteckt die letzten Tage." fragte ich ihn. Er errötete leicht und kramte in seiner Hosentasche. Er zog eine kleine Holzfigur heraus und zeigte mir sie stolz. "Wow, Chuck das ist wunderschön. Für wen ist das?" fragte ich leise und drehte es in meiner Hand. "Der ist für dich. Ich will noch einen für meine Eltern machen." erzählte er mir mit einem traurigen Unterton. "Das ist eine wunderbare Idee. Sie werden es bestimmt lieben." knuddelte ich ihn und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Er wirkte niedergeschlagen. "Wenn sie mich überhaupt vermissen." sagte er leise und eine Träne bannte sich seinen Weg über seine Wange. "Das werden sie bestimmt. Ich würde dich total vermissen wenn du nicht mehr hier wärst." tröstete ich ihn leise und zog ihn fest in meinen Arm. "Du bist die beste große Schwester die ich mir wünschen könnte." flüsterte er unter dem weinen. "Und du der beste kleine Bruder den ich mir vorstellen könnte." antwortete ich ihm.
Wir redeten noch lange und machten jede Menge Unsinn. Spielten Pfanne und Zart Streiche bis wirr schließlich erschöpft in meiner Hütte einschliefen. Es war spät am Abend als ich wieder aufwachte. Chuck schlief noch tief und fest also schlich ich mich leise aus meiner Hütte hinaus. Es war schon wesentlich kühler als über den Tag und die ersten Sterne zeigte sich am Himmel. Meine Augen glitt über die Lichtung bis sie an unserem Frischling hängen blieb. Er saß alleine auf den Bänken vor der Küche und hatte den Kopf auf der Tischplatte. Ich schlenderte zu ihm hinüber und setzte mich direkt vor ihn. Er schien mich nicht bemerkt zu haben den als ich mich auf den Platz fallen ließ schreckte er hoch. "Locker bleiben Frischling. Ich tue dir nichts." lachte ich ihn aus. Er sah mich skeptisch an doch nickte mir nach kurzer Zeit doch zu. "Wieso kann ich mich nicht erinnern?" fragte er mich leise als wäre es die dümmste Frage der Welt. Ich sah ihn aufmunternd an. "Mach dir keine Sorgen. Uns allen geht es so. Wir sind im Käfig aufgewacht mit keinerlei Erinnerung an früher. Nur dein Name wird dir wieder einfallen." fing ich an zu erklären doch unterbrach er mich. "Ich heiße Thomas." sagte er leise und blickte mir in die Augen. Ich lächelte ihn aufmunternd an und legte meine Hand auf seine Schulter. "Willkommen auf der Lichtung Thomas." sagte ich erfreut. Ein paar Minuten saßen wir einfach dort, sahen aneinander vorbei. "Wieso bist du das einzige Mädchen auf der Lichtung?" ließ mich seine Frage leicht zusammenzucken. "Das wüsste ich auch gerne." antwortete ich ihm nachdenklich. "Warum schaut uns dieser Typ eigentlich so an?" fragte er mich und deutet mit dem Kopf in Richtung der Küche. Daneben stand leicht im Schatten versteckt Gally und beobachtete uns. "Ignoriere ihn einfach. Er ist ein Arschloch." antwortete ich laut genug damit er es auch hörte. Er fühlte sich bestimmt ertappt den er verschwand im Schatten. Thomas musste leise lachen. "Ist da was zwischen euch oder warum schien er eifersüchtig?" fragte er mich mit wackelnden Brauen. Ich zögerte ein paar Sekunden bevor ich den Kopf schüttelte. "Aber ich verstehe warum er eifersüchtig ist. Den verdammt hübsch bist du auf jeden Fall." zwinkerte er mir zu und ließ mich alleine dort sitzen.
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Gallys Mädchen
RomanceSeit etwas über einem Jahr leben sie schon auf der Lichtung und haben sich ein Zuhause aufgebaut. Ein Zuhause das Gally mit seinem Leben beschützen würde wenn es sein muss. Jeder auf der Lichtung weiß was er zu tun hat um ein friedliches Miteinander...