Schweres Erwachen

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„Sie ist dehydriert und stark unterkühlt. Zudem hat sie eine angebrochene Rippe, mehrere Prellung und Schnittwunden. Das sie nicht von einem Griever gestochen wurde ist ein Wunder." hörte ich eine entfernte Stimme. „Wann wird sie aufwachen?" fragte eine andere. Ich versuchte mich bemerkbar zu machen aber mein Körper gab keine Regung von sich. „Ich weiß es nicht." antwortet die erste Stimme. Ich wollte ihnen sagen das ich wach war und sie hörte, konnte jedoch nicht mal meinen Mund öffnen. Es war als hätte ich keine Kontrolle über meinen Körper. Ich spürte jedes Körperteil schmerzhaft genug aber konnte nichts tun. „Gibt ihr ein paar Tage Ruhe. Sie muss erstmal wieder zu Kräften kommen. Immerhin hat sie eine Nacht da draußen überlebt. Das hat bisher noch niemand geschafft." Innerlich lachte ich laut los. Das will sich niemand schaffen, das verspreche ich. Als Errinerungsfragmente in meinen Kopf schossen wollte ich am liebsten schreien. „Wir sollte lieber darüber reden, wie wir sie bestrafen." sprach wieder eine andere Stimme. Ich versuchte mich auf das Gespräch außerhalb zu konzentrieren, nur damit die Bilder aus meinem Kopf verschwinden. „Bestrafen? Du willst sie wirklich noch bestrafen? Schau sie dir doch mal an. Ich glaube sie wurde genug bestraft." rief eine aufgebrachte Stimme. Komischerweise konnte ich keine der Stimmen wirklich genau zu ordnen. „Ich glaube er hat recht Alby." sprach die erste Stimme mit einem beruhigenden Ton. „Ihr beiden kennt die Regeln, genauso gut wie ich. Wenn ich sie nicht bestrafe werden die anderen es auch erwarten. Es gibt Lichter die nicht erfreut sind das sie bei uns ist." sprach Alby glaube ich. Sie wollen mich dafür bestrafen das ich ins Labyrinth lief. Das verstehe ich aber was meint er damit das mich einige nicht mögen. Ich habe versucht zu allen nett zu sein. Ein lautes scheppern ließ mich wieder hinhören. „Dann bestraf auch mich. Ich bin schuld das sie die Regel gebrochen hat." donnerte eine Stimme laut bevor ich eine Tür zu flogen hörte. Soll er mich doch bestrafen, schlimmer als es schon ist kann es eh nicht werden.

Gallys POV:
Ich kann es nicht fassen das er sie wirklich auch noch bestrafen möchte. Diese Regel haben wir damals beschlossen zur Abschreckung. Es kam ja eh niemand leben zurück der doch wirklich hineinging. Die Bilder von heute Morgen spielten sich immer wieder in meinem Kopf ab. Wie sie sich an der Wand entlang schleppte und auf der Lichtung erschöpft zusammenbrach. Das getrocknete Blut an ihrem Körper hat schon Kruste gebildet während aus anderen Wunden frisches Floß. Aber das sie überhaupt lebt ist ein ein Wunder. Der Tag verging schleppend bis ich abends neben ihr auf einem Stuhl in der Sani Hütte saß. Sie ist noch nicht aufgewacht aber laut Clint steht es schon etwas besser um sie. Sie sah friedlich aus wie sie dort lag. „Du solltest dir nicht die ganze Schuld geben, Gally." sagte Clint leise zu mir. Er stand im Türrahmen und sah auf Taja herab. Ich schüttelte nur mit dem Kopf. „Ich hätte netter seien können." flüsterte ich nur leise und wischte mir eine Träne von der Wange. „Sei nicht so hart zu dir selbst. Sie würde es nicht wollen." Clints Stimme klang zwar tröstend aber seine Worte erinnerten mich an die von Newt und Minho. Gestern Abend, als die beiden erfuhren was passiert ist, wären sie am liebsten auf mich los gegangen. Sie warfen mir jegliche Beleidung an den Kopf, die die beiden kannten. Das ich daran schuld bin das sie sterben wird und das ich dort drin sterben soll, nicht sie. Taja bedeutet den beiden sehr viel, gerade Minho. Es ist offensichtlich das er in sie verliebt ist und das macht mich jedesmal rasend vor Wut wenn ich sah wie nah er ihr kommen durfte, ohne das es sie stört. Auch Minho hat die ganze Nacht nicht geschlafen und war heute fast den gesamten Tag bei ihr. „Es ist meine Schuld Clint. Und wenn sie wieder aufwacht, wird sie mich sowieso hassen." antwortete ich ihm nach kurzer Stille. Clint rührte sich eine ganze Zeit lang nicht sondern betrachtete nur das Bild was ich ihm bot. Wie ich hier saß und um ein Mädchen weine, bei der ich alle Chancen vertan habe. „Sie wird dir irgendwann verzeihen. Sie mag dich sehr." sagte Clint plötzlich und legte eine Hand auf meine Schulter. Er hat sich zu mir gesetzt ohne das ich es bemerkt habe. „Sie weiß genau, das du das hier nie so gewollt hast." sprach er weiter. Ich schüttelte nur wieder mit dem Kopf. „Bitte Clint. Lass es einfach. Ich möchte einfach gerade nur alleine hier bei ihr sein." sagte ich schwach und legte meinen Kopf auf ihren Arm. Clint drückte schwach auf meine Schulter und erhob sich. „Gib ihr einfach Zeit." waren seine letzten Worte bevor er dir Hütte verließ.
Am nächsten Morgen weckte mich Minho schreiend auf. „Was tust du hier? Das du dich überhaupt noch zu ihr traust!" brüllte er mich an und schubste mich von ihr weg. Ich wollte mich wehren aber es hätte nichts gebracht. „Verschwinde. Es ist alles deine Schuld." schrie er weiter und zeigte drohend auf die Tür. Ich erhob mich müde vom Boden und klopfte mir den Dreck ab. „Minho es tut mir leid okay? Verdammt ich wollte es nicht. Ich hab versucht sie aufzuhalten." versuchte ich ihn zu beruhigen aber er lachte nur laut auf. „Du wolltest doch das sie stirbt. Du bist einfach eifersüchtig das sie dich nicht leiden kann. Weil dich niemand leiden kann." lachte er höhnisch weiter. Er traf einen wunden Punkt obwohl er recht hatte. „Minho bitte beruhig dich. Ich weiß das sie dir wichtig ist. Genauso wie sie mir wichtig ist." startete ich einen erneuten Versuch. „Hör auf zu lügen Gally. Sie ist dir ein Dorn im Auge und das weiß hier jeder. So wie du sie immer ansiehst hättest du sie am liebsten persönlich im Labyrinth ausgesetzt. Die ist niemand wichtig außer dir selbst." seine Stimme schwang voller Wut und Ekel. Und die Wut in mir war kurz vorm Überkochen. „Woher willst du das denn wissen? Du weißt gar nichts. Ich hätte sie nicht ge..." schrie ich zurück bevor uns einen Stöhnen ablenkte.

Tajas POV:
Langsam bekam ich die Kontrolle über meinen Körper wieder als ich jemanden streiten hörte. Ich versuchte die Augen zu öffnen doch schloss sie sofort wieder als das grelle Licht in meine Augen schien. Es brannte förmlich weswegen ich mir ein Stöhnen nicht verkneifen konnte. Die schreiend stimmen um mich herum waren sofort still und ich fühlte wie jemand nach meiner Hand griff. „Clint! Sie wacht auf!" rief eine aufgebrachte Stimme. Ich vermutete das es Minho war der meine Hand hielt. Ich öffnete stöhnend die Augen und blickte wie erwartet in Minhos Gesicht. „Taja? Bitte sag etwas." bat er mich schon fast panisch. Doch was mich interessiert stand hinter ihm und hielt den Kopf gesenkt. „Verschwinde." krächzte ich und schaute hinauf an die Decke. „Aber Taja. Ich hab mir solche Sorgen gemacht." sagte Minho enttäuscht. Es war mir egal. Sie sollen mich einfach alleine lassen. „Verschwindet!" schrie ich soweit es meine Stimme zu ließ. „Lass mich mit ihm alleine!" flüsterte ich nur leise. Wissend das es Minho verletzen wird aber ich musste mit Gally reden. Er sah dementsprechend verletzt aus aber stand ohne weitere Worte auf und ging. Gally stand noch immer dort ohne sich wirklich bewegt zu haben. „Es tut mir leid." war das erste was er sagte und ich wusste das er es auch so meinte. „Ich habe dich wirklich gemocht Gally. Mehr als Minho oder Newt. Verstehst du?" fragte ich ihn leise mit heisere Stimme. Kaum merklich nickte er und hob den Blick ein wenig, so das er mich ansah. „Aber ich kann dir nicht verzeihen was du mir angetan hast. Es war die Hölle, Gally. Wenn dir wirklich etwas an dir liegt. Dann halt dich fern von mir." sagte ich leise. Diese Worte waren schwer. Verdammt schwer zu sagen, denn eigentlich will ich nur das er mich auch liebt. Denn dort draußen ist es mir wirklich erst klar geworden.
Ich liebe ihn.

Gallys MädchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt