Der erste Regen

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Egal wohin ich ging, Newt folgte mir auf Schritt und Tritt. Wenn nicht er dann war Chuck stetig an meiner Seite. Langsam fühlte ich mich wieder wie in diesem Käfig. Die stetige Überwachung der beiden zerrte an meinen Nerven und ich musst mich echt zusammenreißen nicht irgendwas böse zusagen, so sehr wie es mich nervt. "An was arbeitest du da?" fragte ich Chuck gespannt und sah auf das Stück Holz in seiner Hand was er mit einem Messer bearbeitet. Chuck blickte kurz zu mir auf, sein Blick wirkte leicht traurig. "Ich versuche etwas für meine Eltern zu machen. Aber ich schneide mir immer wieder Finger." erklärte er mir leise und blickte wieder auf das Stück Holz. "Du erinnerst dich an deine Eltern? An etwas aus vor dem Labyrinth?" schoss die Frage aus mir heraus. Ich hoffte ich traft keinen wunden Punkt bei ihm. "Nein. Ich erinnere mich an genauso viel wie du. Aber ich muss ja wohl Eltern gehabt haben. Ich frage mich oft, ob sie mich suchen oder vermissen. Und wenn wir hier vielleicht irgendwann heraus kommen, will ich ihnen das schenken." während er sprach erschien ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht. Ich lächelte ihn an und legte mich ins Grass. Es war ein warmer Tag auf der Lichtung aber es hielt niemand von seiner Arbeit ab. Pfanne bereitet gerade das Mittagessen zu, die Schlitzer zerlegten gerade ein Schwein während ich von der anderen Seite die Baumeister eine kleine Hütte aufrichten sah. In jede Richtung in die ich sah standen verschwitze Jungen, unterhielten sich oder genossen die Sonne so wie ich. Mein Blick schweifte über die Lichtung bis er an Minho hängen bleib, der gerade auf mich zu kam. Seitdem das mit Ben passiert ist hat Minho nicht mit mir gesprochen. Auch wenn wir vorher kaum ein Wort gewechselt haben habe ich sonst wenigstens eine Begrüßung bekommen oder etwas in der Art. Er blieb vor mir stehen und setzte sich zu mir ins Grass. 

Wir saßen dort seit bestimmt 10 Minuten doch keiner sprach. Chuck ging als er sah das Minho sich zu mir setzte. "Ist es wahr was Ben getan hat?" Die Frage durchbrach die Stille zwischen uns. Ich drehte meinem Kopf zu ihm und nach einer kurzen Pause nickte ich ihm zu. Er senkte den Blick auf das Grass vor ihm und ich setzte mich in einem Schneidersitz neben ihn. Irgendwas ging in seinem Kopf vor. "Es tut mir leid das ich dich die letzten Tage ignoriert habe. Ben ist mein bester Freund. Oder eher er war mein bester Freund." er machte eine kurze Pause und sah mich an. "Du musst wissen das, dass was er getan hat für mich unvorstellbar ist. Ich hab versucht herauszufinden wieso er das getan hat aber ich habe keine Antwort bekommen. Nachdem wie Gally ihn zugerichtet hat, hätte ich auch keine Antwort erwartet." Scheinbar war es ihm Recht was Ben passiert ist denn er schmunzelte. Das was Ben getan hat, war nicht in Ordnung aber er hat es nicht verdient so zugerichtet zu werden. "Ich hoffe wir können Freunde werden Taja." unterbrach Minho doch meine Gedanken. Ich konnte nicht anders als überrascht zu nicken und bevor ich mich versah zog er mich in eine Umarmung. "Danke Taja." flüsterte er mir ins Ohr. Er sprang auf und lief mit einem Lächeln im Gesicht davon. 

Zeitsprung ein paar Stunden später:

Newt machte die ganze Zeit irgendwelchen Unsinn der uns zu Lachen brachte. Chuck neben mir verschluckte sich schon fast am Essen. Minho saß neben mir und schob mir seinen Apfel  rüber den ich mit einem Lachen sofort aß. Das ich jetzt schon seit knapp 2 Woche hier war fühlte sich komisch an. "Taja. Morgen wirst du den Tag bei den Baumeister verbringen." sprach er mich an. Warte Baumeister ? Gally ist doch der Hüter der Baumeister. Seitdem Tag bei den Med Jacks haben wir kein Wort mehr gewechselt und gehen und aus dem Weg. Vorüber Newt auch glaube ich ganz froh ist. Denn kein Tag vergeht ohne das er Witze darüber macht das Gally und ich sich gegenseitig die Köpfe einschlagen würden. "Hoffen wir mal das sie das überleben wird. Ich werde dich vermissen Prinzessin." scherzte Minho und faste sie gespielt an die Brust was uns alle zum lachen brachte. Doch unsere Lachen wurde von einem Donnern unterbrochen. Alle Lichter schauten zum Himmel. "Es hat schon seit Wochen nicht mehr geregnet." sagte Newt verwundert. Gerade als er es aussprach fing es an zu regnen und das nicht gerade wenig. Alle sprangen auf , versuchten eine Unterschlupf zu finden. Ich stand noch immer da, Chuck wollte mich am meinem Arm in Richtung der Schlafplätze aber ich lief auf die Mitte der Lichtung, lachend schaute ich in den Himmel. Den Regen auf meiner Haut zu spüren befreite mich von allen meinen Sorgen. Ich ließ mich ins Grass fallen, meine Gedanken freien Lauf. Ich wusste das sie mich ansahen. Einige weil sie verwirrt von mir waren andere vielleicht weil mein Oberteil komplett nass war und meinen Körper betonte, aber zum ersten Mal was es mir egal. Ich lag einfach dort und lachte. Ich erkannte wie Minho, Chuck und Newt sich zu mir legten. "Du bist wirklich verrückt Taja". rief Newt lachend. 

Gallys POV:

Der Regen überraschte alle. Ich stand an der Tür meine Hütte und schaute hinaus. Sah wie Taja dort stand. Mitten auf der Lichtung, im strömenden Regen und einfach lachte. Auch Newt, Minho und Chuck legten sich einfach zu ihr. Der Regen durchweichte alle aber es schien sie nichts zu stören. Tajas Oberteil war mittlerweile so nass, das es es ihre Kurven freilegte. Ihre nassen Haare lagen über ihren Schultern und das Lachen in ihrem Gesicht machte sie wunderschön. Es gefiel mir nicht es zuzugeben aber sie ist wirklich verdammt hübsch. Ihre vollen Lippen, diese Augen die funkelten wie Sterne. Nur nicht wenn sie mich ansah. Dann waren ihre Augen gefüllt mit Verachtung und Hass. Irgendwo tief in mir schien es mich zu verletzten doch vergrub ich dieses Gefühl schnell und drehte mich um und ließ mich aus mein Bett fallen. Ich hörte dem Regen zu und fiel schnell in einen tiefen Schlaf. 

Tajas POV: 

Ich wusste nicht wie lange wir dort lagen aber es war mir auch egal. Keiner von uns sagte etwas, denn es war auch nicht nötig. Irgendwann erhoben wir uns und gingen wortlos doch mit einem großen Lachen im Gesicht zu unseren Schlafplätzen. Mittlerweile hat Newt seine Hütte freiwillig für mich geräumt. Er wollte einfach nicht das ich weiterhin bei den Jungs in den Hängematten schlafe. Ich hab versucht zu protestieren aber er ließ sich nicht umstimmen. Ich zog mir trockene Sachen an und ließ mich ins Bett fallen. Denn zum ersten Mal wusste ich das ich gut schlafen werde. 


Gallys MädchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt