BARCARDI TENSION

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Ihre blauen Augen umrandete Emmi mit einem nudefarbenen Kajal. Heute Abend gab es ein Special in der Bar. Irgendwelche Freunde von Ben traten auf. Als ihr Bruder ihr irgendetwas von Rap und diesen Freunden vorgefaselt hatte, war ihr Kopf schon automatisch abgeschaltet.
Es war nett, dass die Typen die Bar unterstützen, aber Emmi hatte einfach nichts dafür übrig. Es interessierte sie schlichtweg nicht.

Zu ihrem Leid musste sie heute auf die Unterstützung von Caro verzichten, die an diesem Abend schon verplant war. Es war nicht so, als würde sie sich mit Cem nicht verstehen, aber mit ihr besten Freundin war es doch etwas anderes. Obwohl sie natürlich wusste, dass sie nicht erwarten konnte, dass Caro sie an jedem Wochenende unterstützte.

Die blonden Locken fielen über ihre Schultern und bildeten einen schönen Kontrast zu dem olivgrünen Top, dass freien Blick auf ihren Rücken gewährte. Dazu trug sie eine kurze schwarze Hotpants und Sneaker. Kombiniert hatte sie dazu goldene Ohrringe und eine Kette, ihre Finger zierten mehrere Ringe.

Vielleicht war es heute ihr letzter Einsatz als Barkeeperin. Der Spanier Pedro würde heute sein Können beim Probearbeiten unter Beweis stellen. Sie war zuversichtlich und hoffnungsvoll, dass er sich gut anstellte. Dann brauchte sie auch nicht mehr fast jede Nacht in der Bar anwesend sein. Es war schon ein ziemliche Belastung, abends die Kundschaft zu bedienen und tagsüber den Laden zu schmeißen.

Auch wenn Ben es nicht zugab, sie sah, dass es ihrem Bruder genauso ging. Vor allem, weil er den Spagat zwischen der neu eröffneten Bar und seiner Familie schaffen musste.
Emmi bewunderte ihre Schwägerin führ ihre Geduld. Sie hielt ihrem Mann stets den Rücken frei und ließ ihm wirklich vieles durchgehen.
Das könnte Emmi niemals für einen Mann tun.

Ein letzter prüfender Blick in den Spiegel, dann ließ sie die Tür ins Schloss fallen und begab sich auf den Weg zur Bar.

Als sie ankam, wartete bereits ein Mann, mindestens eineinhalb Köpfe größer als sie, mit dem Rücken zu ihr, vor dem Eingang.
Das musste Pedro sein.

Freundlich begrüßte sie ihn und hielt einen kurzen Moment die Luft an, als er sich zu ihr umdrehte. Heilige Maria, dieser Mann sah aus als wäre er gerade vom Cover der GQ gesprungen.

Er streckte ihr die Hand entgegen und schenkte ihr sein Zahnpastalächeln, »Hi, ich freue mich, hier heute zu arbeiten.«
Sein spanischer Akzent und der angenehme Klang seiner Stimme hallte noch für ein paar Sekunden in Emmi's Ohren nach.

Schnell hatte sie sich wieder gefasst, »Hi, ich freue mich auch. Dann komm mal mit rein und ich gebe dir eine kleine Einweisung.«

Zustimmend nickte er und Emmi schloss die Tür auf. Über solche heißen Mitarbeiter würde sich wohl keine Chefin dieser Welt beschweren.

Zuerst bot Emmi ihm einen Drink an und sie tranken beide eine Dose Redbull.
Es fiel ihr schwierig, ihren Blick von ihm abzuwenden, so gut sah er aus. Der gebräunte Teint, seine dunklen lockigen Haare und die braunen glitzernden Augen brachten wohl so manche Frau aus der Fassung.

»Ich zeige dir gleich wo unsere privaten Räume sind, da kannst du deine Sachen ablegen, wenn du arbeitest oder mal kurz eine Pause machen. Wir haben auch eine Toilette für die Mitarbeiter und eine kleine separate Küche, die du jederzeit nutzen kannst.«

»Das klingt gut, danke«, charmant lächelte Pedro sie an.

»Sehr gut. Danach können wir die Planung für heute durchgehen. Es gibt heute ein kleines Special und es wird etwas voller«, zufrieden nippte sie an dem süßlichen Energydrink.

»Also direkt voller Einsatz, gefällt mir«, antwortete er grinsend.

Dieses Lächeln schoss direkt in ihren Unterleib. Pedro war wirklich schnuckelig.
Ein kleiner Flirt konnte nicht schaden, vor allem nicht seitdem ihr Marten's blaue Augen andauernd im Kopf herumspukten.

BAD IS BETTER - EMMI& MARTENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt