Diesmal hatte Emmi die Initiative ergriffen.
Vor zwei Tagen hatte Marten sie nachhause gebracht, sie hatten wilden Sex auf ihrer Couch gehabt und es war zur Abwechslung wirklich mal harmonisch zwischen ihnen.
Nachdem Lina ihr heute krankheitsbedingt absagen musste, sie aber bereits mit einer Schürze in der Küche stand, hatte sie sich kurzerhand dazu entschieden, Marten zum Essen einzuladen.Konzentriert balancierte sie einen Löffel mit Béchamel Soße über die Auflaufform. Es duftete bereits himmlisch nach Lasagne in ihrer Küche.
Obwohl sie schon etwas spät dran war, nach Martens Zusage musste sie schließlich erst Caro informieren. Der Facetimeanruf der beiden Freundinnen war wie immer zeitlich etwas ausgeartet, versuchte sie sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen.Zufrieden streute Emmi die letzte Schicht Käse über die Béchamel Soße.
Liebe ging bekanntlich durch den Magen, Marten musste gleich also schockverliebt sein.Gerade als Emmi die rotkarierte Küchenschürze gegen ein schwarzes Sommerkleid tauschen wollte, klopfte es zaghaft an ihrer Wohnungstür.
Marten konnte das definitiv nicht sein, der würde ihre Tür definitiv eher einschlagen als so sachte zu klopfen.Als Emmi die Tür öffnete, war sie ziemlich überrascht. Ihre sonst so strenge und schlecht gelaunte Nachbarin Frau Rather, stand völlig aufgelöst vor ihr.
»Sie müssen mir helfen!«
So aufgebracht hatte sie die ältere Dame noch nie erlebt. Einzelne graue Haarsträhnen hatten sich sogar aus ihrem strengen Dutt gelöst.»Was ist denn passiert, Frau Rather?«
»Können Sie mit in meine Wohnung kommen«, ihre Stimme hatte ein regelrechtes Flehen angenommen.
Etwas genervt nickte Emmi. Sie wollte sich eigentlich in ein andere Outfit für Marten werfen.
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Hilflos strich Emmi ihrer Nachbarin über den Rücken. Sie saßen nebeneinander auf Frau Rathers rosengemusterter Sofagarnitur und diese schluchzte heftig.
Bisher wollte sie ihr aber immer noch nicht recht verraten, weshalb. Es schien ihr fürchterlich peinlich zu sein.»Ich kann Ihnen nur helfen, wenn Sie mir erzählen, was passiert ist.«
Frau Rather beruhigte sich etwas und nahm einen Schluck aus der dampfenden Teetasse vor ihr.
»Ich bin reingefallen. Alles verloren. Betrüger. Mein Erspartes«, murmelte sie verzweifelt vor sich hin.
Es dauerte einen Moment, bis Emmi begriff.
»Sie wurden Opfer von Betrügern und die haben jetzt ihr Erspartes?«, hakte sie ungläubig nach.Peinlich berührt nickte Frau Rather zur Antwort.
»Das muss Ihnen nicht peinlich sein. Erzählen Sie mir was passiert ist.«
Frau Rather war offensichtlich Opfer eines Trickbetrüger Paares geworden. Sie hatten telefonisch um die Zahlung einer hohen Geldsumme gebeten, um eine lebensnotwendige Operation bei Frau Rathers Schwester Edith durchzuführen.
Völlig panisch und verzweifelt hatte Frau Rather das Geld abgehoben, ihre versteckten Ersparnisse zusammengekratzt und das Ganze einem angeblichen Arzt als Kurier übergeben.»Kurze Zeit später hat mein Telefon geklingelt. Es war Edith, sie wollte mir von ihrem Teenachmittag erzählen. Dann habe ich bemerkt, dass es ihr gut geht und ich mein ganzes Geld an Betrüger losgeworden bin. Aus Scham habe ich ihr gar überhaupt nichts davon erzählt«, beendete Frau Rather ihre Erzählung.
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BAD IS BETTER - EMMI& MARTEN
Fanfiction»Ich führe auch keine Freundschaften mit Frauen«, knurrte er leise an ihr Ohr. Emmi hielt die Luft an, er war ihr viel zu nah, ihr Herz hämmerte in der Brust und trotzdem wünschte sie sich nichts sehnlicher, als seine Lippen auf ihren zu spüren. »...